Im Bild von links: Markus Huber-Lindinger, Managing Director Erema, OÖ Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, Manfred Hackl, CEO Erema Group, und Bürgermeister Christian Partoll.

Im Bild von links: Markus Huber-Lindinger, Managing Director Erema, Oberösterreich Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, Manfred Hackl, CEO Erema Group, und Bürgermeister Christian Partoll. (Bild: Land OÖ/Kauder)

Kunststoffrecycling entwickelt sich aktuell ganz rasant von einer Nische zum Trend. Dieser wird angetrieben durch die gesetzliche Zielvorgaben für Kunststoffrecycling, welche die Europäische Union und viele Länder weltweit erlassen haben, sowie durch den European Green Deal, der Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll und in dem der Kreislaufwirtschaft eine ganz zentrale Rolle zukommt.

Allerdings gibt es nicht die eine Recycling-Lösung für alle Arten von Kunststoffabfällen, sondern je nach Kunststoffart, Produkt und geplanter Endanwendung für den recycelten Kunststoff unterschiedliche Lösungen. „Es macht einen Unterschied, ob saubere Produktionsabfälle recycelt werden, um sie in den Produktionsprozess rückzuführen, oder ob bedruckte und verschmutzte Verpackungsmaterialen aus dem Gelben Sack recycelt werden, mit dem Ziel, daraus erneut Lebensmittelverpackungen zu produzieren“, erklärt Markus Huber-Lindinger, Managing Director Erema Recycling Maschinen und Anlagen. Während einige Kunststoffkreisläufe wie beispielsweise jener für PET-Flaschen bereits geschlossen werden konnten, ist bei vielen anderen in Zusammenarbeit mit allen Akteuren der Wertschöpfungskette noch einiges an Forschungs- und Entwicklungsarbeit nötig, um aus Kunststoffabfällen Regranulat zu produzieren, das für die Produktion neuer Endprodukte den hohen Ansprüchen entspricht. Dafür wird im neuen R&D Zentrum mehr Platz zur Verfügung stehen.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Warum auch bei Recyclingmaschinen die Digitalisierung wichtig ist

R&D ist bei EREMA dezentral organisiert. In den vergangenen Jahren wurden jährlich circa 5 % des erwirtschafteten Umsatzes dafür aufgewendet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen befassen sich mit verfahrenstechnischen Fragestellungen, mit Innovationen im Maschinenbau und in der Automatisierungstechnik und mit speziellen Technologien im Hinblick auf eine weitere Qualitätssteigerung des Regranulats. Im Fokus stehen auch neue Recyclingtechnologien für jene Kunststoffabfälle für die es derzeit noch keine zufriedenstellende Lösung im Sinne der Kreislaufwirtschaft gibt. Entscheidend ist dabei, auch das Potenzial der Digitalisierung voll auszuschöpfen. Durch die Erhebung und Analyse von Maschinendaten können nicht nur Recyclingprozesse und Produktqualität weiter verbessert, sondern auch das digitale Dienstleistungsangebot für die Recycler weiterentwickelt werden. Solche Angebote sind beispielsweise individuelle Infotools mit Anlagen- und Prozessdaten, vorausschauende Wartung oder Online-Support und Inbetriebnahmen via Fernzugriff.

Für Materialtests, die für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit nötig sind, wird nach dem geplanten Fertigstellen des neuen R&D Zentrums im Februar 2023 ein erweiterter Maschinenpark zur Verfügung stehen, mit dem sich der gesamte Recyclingprozess darstellen lässt, inklusive vor- und nachgelagerter Prozesse wie Zerkleinerung und Weiterverarbeitung des Regranulats. Begleitet werden die Materialtests durch Detailanalysen im professionell ausgestatteten Kunststoffanalyselabor, das ebenfalls in die neuen Räumlichkeiten übersiedelt und teilweise neu mit modernstem Equipment ausgestattet wird.

Kunststoffkompetenz in Oberösterreich

In punkto Zusammenarbeit innerhalb der Branche kommt Erema und allen Beteiligten das in Oberösterreich so geballt vorhandenen Kunststoff Know-hows aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie die Unterstützung durch das Land OÖ im Zuge der oberösterreichischen Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030“ zugute.

Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: „Oberösterreich bildet mit seinen innovativen Unternehmen und Forschungszentren die geballte Kunststoffkompetenz ab. Wo wenn nicht hier können wir den Beweis für nachhaltige Lösungen antreten. Speziell beim Kunststoff schaffen wir so nicht nur eine lebenswerte Umwelt daheim, sondern durch innovative Technologien auch eine Exportchance für unsere Unternehmen. Erema gehört zu jenen Technologieführern der Kunststoffbranche, die mit ihren Produkten am Weltmarkt erfolgreich sind. Die Basis dafür wird mit einer intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeit geschaffen. Ich gratuliere daher dem Unternehmen zu diesem Schritt, ein neues R&D-Zentrum zu bauen. Damit wird die Wirtschafts- und Forschungsstandort gestärkt und es entstehen attraktive Arbeitsplätze.“

Deshalb ist die Kreislaufwirtschaft notwendig

„Wie notwendig es ist, in die Kreislaufwirtschaft und damit auch in das Kunststoffrecycling zu investieren, zeigen uns die aktuellen Krisen auf, die uns noch länger begleiten werden“, ergänzt Manfred Hackl: „Sowohl Corona als auch die dramatische Entwicklung in der Ukraine haben uns die Folgen der Ressourcenabhängigkeit der EU sehr deutlich vor Augen geführt. Unsere Mission – Another Life for Plastic. Because we care – ist heute aktueller denn je.“

Quelle: Erema

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