Weltkarte im Kontext des Kunststoffrecyclings

Wie hat sich die Kunststoffproduktion sowie das Recycling in Deutschland entwickelt? (Bild: Dalle 3/ OpenAI)

Die Kunststoffindustrie in Deutschland steht unter Druck. Die neue Ausgabe der Studie „Stoffstrombild Kunststoffe“ zeigt deutliche Rückgänge in Produktion und Verarbeitung, aber auch Fortschritte beim Recycling. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie dringend Investitionen und stabile Rahmenbedingungen für die Transformation zur Kreislaufwirtschaft sind.

Wie stark ist die Kunststoffproduktion zurückgegangen?

Zwischen 2021 und 2023 sank die Kunststoffproduktion in Deutschland um 17,6 %. Auch die Kunststoffverarbeitung verzeichnete ein Minus von 8,5 %. Steigende Energiekosten, regulatorische Unsicherheiten und hohe Bürokratielasten erschweren es Unternehmen, ihre Anlagen zu modernisieren oder auszubauen. Gleichzeitig wächst die internationale Nachfrage nach Kunststoffen, wodurch Deutschland im globalen Wettbewerb an Boden verliert.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Welche Fortschritte macht das Recycling?

BKV-Geschäftsführer Ingo Satorius präsentiert die Ergebnisse des aktuellen "Stoffstrombilds".
BKV-Geschäftsführer Ingo Satorius präsentiert die Ergebnisse des aktuellen "Stoffstrombilds". (Bild: Plastics Europe Deutschland)

Der Einsatz von Kunststoffrezyklaten stieg im Zeitraum 2021 bis 2023 jährlich um 8,2 %. Vor allem 2022 wurde diese Entwicklung durch hohe Rohölpreise unterstützt. Im Jahr 2023, geprägt von konjunkturellen Schwächen, lag der gesamte Einsatz von Kunststoffrezyklaten bei 1,93 Mio. t, ergänzt durch 0,5 Mio. t Nebenprodukte. Der Recyclinganteil an der Verarbeitungsmenge erreichte damit rund 15 %.

Gleichzeitig wurden jedoch 3,6 Millionen Tonnen Kunststoff energetisch verwertet – ein Anteil, der die ungenutzten Potenziale im Recycling deutlich macht. Verbesserungen bei Sammlung, Sortierung und Aufbereitung könnten die Kreislaufwirtschaft erheblich voranbringen.

Warum bleibt die Transformation schwierig?

Trotz Fortschritten im Recycling steht die Branche vor großen Herausforderungen. Um die Kreislaufwirtschaft weiter auszubauen, sind wettbewerbsfähige Energiekosten, realistische regulatorische Vorgaben und Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Die Innovationskraft der Unternehmen ist weiterhin hoch, doch ohne verlässliche Rahmenbedingungen droht der Standort Deutschland weiter an Bedeutung zu verlieren.

Wer sind die Auftraggeber der Studie?

Das Stoffstrombild Kunststoffe wird von der Conversio Market & Strategy GmbH erstellt. Auftraggeber der Studie sind unter anderem die BKV, Plastics Europe Deutschland, der VDMA, sowie weitere Verbände der Kunststoff- und Recyclingindustrie. Die vollständige Studie ist auf der Website der BKV  verfügbar.

Die Ergebnisse zeigen: Deutschlands Kunststoffindustrie steht vor einem Wendepunkt. Die Kombination aus rückläufiger Produktion, stockender Transformation und steigenden Standortnachteilen stellt die Branche vor komplexe Herausforderungen, die nur durch gezielte Maßnahmen zu bewältigen sind.

Quelle: Plastics Europe

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