Das tolle am Kunststofftechnik-Studium ist, dass es viele Ingenieurbereiche vereint. Sei es Chemie, Physik, Maschinenbau, Umweltingenieurwesen – alles sehr interessante Fächer! Bei meinen ersten Schritten in der Kunststoffbranche durfte ich dann mit Freuden feststellen, dass sich diese Vielfalt auch in meinem beruflichen Alltag wiederfindet. In meiner damaligen Position als Key Account Manager für verschiedene Branchen habe ich hautnah miterlebt, welche zentrale Rolle das Material „Kunststoff“ in unserem Leben einnimmt. Die einzigartigen Eigenschaften des Kunststoffs sind für viele Hightech-Anwendungen unverzichtbar, zum Beispiel im Leichtbau für die Automobilindustrie oder für medizinische Geräte. Aber auch in der Verpackungsindustrie gibt es immer wieder beeindruckende Fortschritte. In Zusammenarbeit mit einem Kunden suchten wir nach einer Möglichkeit, seine Verpackungen zu optimieren. Das Ziel war es, das Gewicht der Verpackungen zu reduzieren, ohne die Stabilität zu beeinträchtigen. Unsere Anwendungsspezialisten halfen dabei eine innovative Dünnwandlösung zu entwickeln, die es ermöglichte, die Materialdicke erheblich zu verringern und gleichzeitig die notwendige Festigkeit beizubehalten. Diese Technologie führte zu einer deutlichen Einsparung von Rohstoffen und senkte die Produktionskosten erheblich. Gleichzeitig trug sie dazu bei, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu verringern, was in der heutigen Zeit ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist.
Das negative Image, das der Kunststoff innehat, resultiert häufig aus unsachgemäßer Entsorgung und den damit verbundenen Umweltproblemen – der Mensch ist hierbei das Problem, nicht das Material. Die Kunststoffbranche arbeitet sehr aktiv daran, Lösungen für diese Probleme zu erarbeiten (Stichwort Kreislaufwirtschaft). Studierende in diesem Bereich können eine Schlüsselrolle in der Transformation der Industrie hin zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit einnehmen.
Man muss auch beachten, dass Kunststofftechnik nicht nur die Herstellung neuer Materialien umfasst, sondern auch die Optimierung bestehender Prozesse, um Ressourcen effizienter zu nutzen. Das heißt konkret: Reduktion des Energieverbrauchs, Minimierung von Abfall während der Produktion und die Schaffung geschlossener Materialkreisläufe.
Als riesiger Wirtschaftsfaktor bietet die Kunststoffindustrie eine Vielzahl an Karrieremöglichkeiten und ist in fast allen Industriezweigen präsent. Ein Studium in diesem Bereich öffnet viele Türen. Egal ob man sich für die Anwendungsentwicklung oder den Vertrieb interessiert – die Chancen sind vielfältig und vielversprechend. Als Senior Director Sales sehe ich jeden Tag, wie Innovationen in diesem Bereich unser Leben verändern und verbessern. In der heutigen Zeit, in der wir vor zahlreichen globalen Herausforderungen stehen, ist es wichtiger denn je, dass junge Menschen sich für ein Studium der Kunststofftechnik entscheiden. Heute wie vor 30 Jahren: Ich würde es wieder machen!
Die große Übersicht zum Studium der Kunststofftechnik
Die Kunststoffindustrie sucht händeringend nach Fachkräften. Und auch die Hochschulen melden immer weniger Einschreibungen für ein Studium der Kunststofftechnik. In unserer Übersicht gehen wir für alle Interessierte den Fragen nach:
- Was macht eigentlich ein Kunststoffingenieur?
- Wie viel verdient ein Kunststoffingenieur?
- Wo kann ich Kunststofftechnik studieren?