Bühne mitsamt Besuchern

Das 31. Internationale Kolloquium Kunststofftechnik des IKV fand wieder im Eurogress in Aachen statt - und zwar in Präsenz bei rund 600 Teilnehmern. (Bild: IKV/Dominik Fröls)

Am 7. und 8. September 2022 bot das Eurogress Center in Aachen wieder den Rahmen für das Internationale Kolloquium der Kunststofftechnik, diesmal in seiner 31. Auflage.  Dass nicht nur für die Kunststoffindustrie vor herausfordernden Zeiten steht, das machte Prof. Christian Hopmann in seiner Eröffnungsrede deutlich. Denn nach der Corona-Pandemie sieht sich die Branche mit Fragen der Energieversorgung konfrontiert, gepaart mit den immer noch währenden Problemen bei Lieferketten. Hinzu kommt der Fachkräftemangel. Er appellierte, an den Zusammenhalt innerhalb der Branche um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Professor Dr.-Ing. Christian Hopmann
Professor Dr.-Ing. Christian Hopmann während seiner Eröffnungsrede. (Bild: Redaktioin)

Welche Branchenthemen standen im Mittelpunkt?

Prof. Dr.-Ing. Peter Georg Quicker, TEER, RWTH Aachen University
Prof. Dr.-Ing. Peter Georg Quicker, TEER, RWTH Aachen University, während seines Vortrags zum chemischen Recycling. (Bild: Redaktion)

Eines der brennenden Themen ist und bleibt das Thema Nachhaltigkeit, das angesichts des Klimawandels nochmals an Aktualität gewonnen hat. Das betonte beispielsweise auch Dr. Herbert Müller, Vorsitzender der Vereinigung zur Förderung des Instituts für Kunststoffverarbeitung in seiner Ansprache. Er gab bekannt, dass das IKV mit Unterstützung der Fördervereinigung eine neue Professur für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft einrichten werde, um zentrale Fragestellungen zu untersuchen und umweltverträgliche Lösungen für die Kunststofftechnik zu finden, die sich später in der Praxis implementieren lassen.

Die auf die beiden Veranstaltungstage verteilten vier Plenarvorträge befassten sich auf die ein oder andere Weise mit dem Thema Nachhaltigkeit: Von der Reduzierung von CO2 -Emissionen durch den Einsatz von Wasserstofftechnologien, chemisches Recycling und die Notwendigkeit und Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe. Die Plenarvorträge und deren Referenten waren dabei:

  • Kunststoff und Wasserstofftechnologie – Dr.-Ing. Kai Fischer, IKV
  • Aktuelle Trends beim Wasserstoffeinsatz in der chemischen Industrie - Dr. Marco Bosch, BASF
  • Chemisches Recycling – Die Lösung für den Plastikmüll? - Prof. Dr.-Ing. Peter Georg Quicker, TEER, RWTH Aachen University
  • Kunststoffmaschinen, Kreislauf und Klima - Thorsten Kühmann, VDMA

IKV 360° – Mitten drin, statt nur dabei

Besucher in einer Werkshalle vor Maschinen
In den Hallen des IKV konnten Besucher mit wissenschaftlichen Mitarbeitern des IKV kommen und Forschung live erleben. (Bild: Redaktion)

Am ersten Tag des Kolloquiums stand dann auch das „IKV 360° - Forschung live“ auf dem Programm. Teilnehmer wurden per Shuttle-Bus zum Campus Melaten und in die Technika des IKV gefahren. Hier konnte man sich mit wissenschaftlichen Mitarbeitern beziehungsweise Experten anhand über 80 Forschungsprojekte austauschen und diese praxisnah begutachten. Die Räumlichkeiten waren für die Besucher weitestgehend zugänglich und lieferten so spannende Einblicke in aktuelle Forschungsarbeiten.

Beim traditionelle Bierkolloquium wurde es dann „bierernst“

Im Jahr 2020 musste es Corona-bedingt entfallen: Das Bierkolloquium. Diesmal aber war es dann wieder soweit. Es gab also einiges nachzuholen. Bei der traditionellen Abendveranstaltung lieferten in einer zweistündigen Bühnenshow Mitarbeiter des IKV zahlreiche Bühnenstücke und Einspieler, die bekannte Film- und TV-Szenen parodierten. Die Stücke wurden dabei von Mitarbeitern selbst geschrieben und gedreht. Begleitet wurde die Abendveranstaltung vom der institutseigenen Band „Los Polymeros“.

Bühnenaufführung mit Nebel
Das Bierkolloquium war die Abendveranstaltung: IKV-Mitarbeiter haben dafür eine eigens einstudierte Bühnenaufführung hingelegt, die noch dazu auch selbst geschrieben waren. (Bild: Redaktion)

Der passende Rahmen für herausragende Leistungen im Bereich der Kunststofftechnik

Männer auf einer Bühne
Ulrich Reifenhäuser wurde mit dem Georg-Menges-Preis 2022 geehrt. (Bild: Redaktion)

Der zweite Tag bot dann den Rahmen für Persönlichkeiten, die viel Engagement für die Kunststoffbranche mitbringen und dafür entsprechend gewürdigt wurden. So erhielt  Ulrich Reifenhäuser, CSO der Reifenhäuser-Gruppe den Georg-Menges-Preis 2022. Professor Dr.-Ing. Christian Hopmann überreichte den Preis. In seiner Laudatio hob dieser unter anderem das große und erfolgreiche Engagement Reifenhäusers in der Branche und seine unermüdliche Suche nach optimalen und im besten Sinne nachhaltigen Lösungen hervor und lobte ihn als integre und integrierende Persönlichkeit.

Im Anschluss wurde dann der Reifenhäuser-Förderpreis verliehen. Er ging in diesem Jahr an Lukas Seifert, M.Sc., IKV-Wissenschaftler. Preiswürdig war dabei seine Masterarbeit zum Einsatz neuronaler Netze im Spritzgießprozess. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und prämiert herausragende Aktivitäten im Umfeld der Kunststofftechnik.

Wann findet das nächste Kolloquium Kunststofftechnik statt?

Auch wenn der Termin im September ein Kolloquium bei bestem Spätsommerwetter mit sich brachte, kehrt das IKV-Kolloquium in zwei Jahren wieder zu seinem ursprünglichen Frühjahrstermin zurück: Das 32. Internationale Kolloquium Kunststofftechnik findet am 28. und 29. Februar 2024 in Aachen statt.

Quelle: IKV

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