Continental erweitert weltweit die Reifen-Kapazitäten

In der zweiten Jahreshälfte 2011 startete der Automobilzulieferer das mit einem Volumen von rund 1 Mrd. Euro bislang größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte. In dessen Verlauf sollen die potenziellen Produktionsstückzahlen weltweit um mehr als 20 Mio. Reifen aufgestockt werden. So wird beispielsweise das brasilianische Werk in Camacari dermaßen erweitert, dass die Ausbringung auf mehr als 8 Mio. Pneus gesteigert werden kann. Das neue Werk in Hefei, China, ist gerade erst angelaufen, und schon jetzt die Verdopplung der Stückzahl geplant. Dafür werden weitere 134 Mio. Euro in das Werk investiert. Die aktuelle Kapazität beträgt in Hefei 4 Mio. Reifen.

Die gleiche Menge wird künftig auch das neue Werk in Russland zur Verfügung stellen. Genau wie in China sind auf den von Continental erworbenen Grundstücken Erweiterungen auf bis zu 16 Mio. Jahreskapazität möglich. Bis 2013 entstehen dort zunächst Kapazitäten für 4 Mio. Pkw-Reifen der Marken Continental, Gislaved, Barum und Matador. Rund 240 Mio. Euro investiert der Konzern in die 400 neuen Arbeitsplätze.

Ein weiteres Vier-Millionen-Werk entsteht in den USA. Mit dem Bau wurde bereits Ende 2011 begonnen, ab 2014 sollen die ersten Reifen vom Band rollen. Schneller geht’s im bestehenden US-Werk in Mount Vernon im Bundesstaat Illinois, wo die Kapazitäten derzeit mit Hochdruck von 9 auf 13 Mio. ausgebaut werden.

Die indischen Produktionsstätten des Reifenherstellers werden ebenfalls ausgebaut; die Erweiterungen sollen in erster Linie dem Geschäft mit Bus- und Lkw-Reifen zu Gute kommen. Ausgehend von 500.000 Diagonalreifen für Lkw und Busse im Jahr 2011 soll die Zahl binnen zwei Jahren kontinuierlich auf jährlich mehr als 1 Mio. Reifen erhöht werden. Überzeugt davon, dass Radialreifen auf absehbare Zeit zur treibenden Kraft auf dem indischen Reifenmarkt avancieren werden, investiert Continental zusätzlich über 50 Mio. Euro in die Herstellung von Radialreifen für Nutzfahrzeuge und Pkw. Geplant ist die Produktion ab 2013. Zwischen 600 und 800 zusätzliche Arbeitsplätze werden die Zahl der Beschäftigten in Indien von 1.600 auf bis zu 2.400 erhöhen.

Auch in Malaysia treibt Continental seine Investitionen voran. So hat Continental die 30 % Restanteile der Continental Sime Tyre von seinem Joint Venture-Partner Sime Darby erworben. Continental Sime Tyre ist damit zu einem 100%-igen Tochterunternehmen von Continental geworden und wurde in Continental Tyre Malaysia umbenannt.

Anders als in Indien und Russland, wo die Investitionen in neue Produktionsstätten in erster Linie der Erschließung strategischer neuer Märkte dient, ist die Expansion in den USA das Ergebnis der sowohl im Ersatzgeschäft als auch in der Erstausrüstung stark gestiegenen Nachfrage nach Pkw-Reifen. In den Jahren 2010 und 2011 stieg der Absatz hier um jeweils rund 20 %. Das neue Reifenwerk entsteht in Sumter, South Carolina, wo Continental insgesamt mehr als 500 Mio. US-Dollar investieren wird. Bis 2017 soll die jährliche Produktion dort kontinuierlich auf fast 5 Mio. Reifen gesteigert werden. Ab 2021 sollen es sogar 8 Mio. sein. Bis zu diesem Zeitpunkt entstehen über 1.600 neue Arbeitsplätze in der Produktion.

Diese Kapazitätserweiterungen rund um den Globus werden sich auch positiv auf die deutschsprachigen Ersatzmärkte auswirken, in denen die Liefersituation zuletzt angespannt war. Sobald die Erweiterungen greifen, können die Transfers aus den europäischen Werken in die Übersee-Märkte kontinuierlich zurück gefahren werden.

Im Zuge der Erweiterungen plant Continental auch die Stärkung seiner Aktivitäten im Bereich der Lkw-Runderneuerung. Mit dem Aufbau einer eigenen Fertigung für heißrunderneuerte Lkw-Reifen in Westeuropa soll das im Jahr 2010 neu ausgerichtete Konzept ContiLifeCycle auf eine breitere Basis gestellt werden.

(dw)

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Unternehmen

Continental AG

Vahrenwalder Str. 9
30165 Hannover
Germany