Die Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen in Busan wurden ohne abschließende Einigung vertagt. Plastics Europe, der Verband der europäischen Kunststofferzeuger, bewertet den bisherigen Verlauf der Gespräche jedoch positiv und fordert die Verhandlungsparteien dazu auf, den eingeschlagenen ambitionierten Kurs fortzuführen.
Was ist der aktuelle Stand der Verhandlungen? Warum blieb eine Einigung aus?
Während der Verhandlungsrunde in Busan konnte kein endgültiger Text für das Abkommen verabschiedet werden. Dennoch erkennt Plastics Europe Fortschritte, insbesondere im sogenannten Non-Paper des Vorsitzenden. Dieser Entwurf zeigt deutliche Annäherungen bei zentralen Themen wie Produktdesign und Abfallwirtschaft. Die Verhandlungen werden im Jahr 2025 bei der nächsten Sitzung (INC5.2) fortgesetzt.
Laut Plastics Europe reichte die zur Verfügung stehende Zeit nicht aus, um alle offenen Punkte abschließend zu klären. Virginia Janssens, Geschäftsführerin des Verbands, betont jedoch, dass die bisherigen Ergebnisse ermutigend seien und als Grundlage für weitere Diskussionen dienen können. Sie appelliert an die Verhandlungsparteien, ihr Engagement für ein ambitioniertes, rechtsverbindliches Abkommen beizubehalten.
Welche Ziele verfolgt Plastics Europe?
Seit Beginn der Verhandlungen setzt sich Plastics Europe für eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Industrie und Zivilgesellschaft ein. Der Verband fordert, dass das Abkommen Maßnahmen fördern sollte, die eine nachhaltige Produktion und Nutzung von Kunststoffen ermöglichen. Zudem müsse eine effektive Abfallwirtschaft sichergestellt und ein globaler Berichtsrahmen etabliert werden. Dieser soll einen gerechten Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft unterstützen, in der Kunststoffe nicht als Abfall, sondern als wertvolle Ressource betrachtet werden.
Was erwartet die Kunststoffindustrie von INC5.2?
Die europäische Kunststoffindustrie sieht die nächste Verhandlungsrunde als entscheidend an, um das Abkommen erfolgreich über die Ziellinie zu bringen. Ziel müsse es sein, eine globale Lösung zu schaffen, die Umweltbelastungen reduziert und gleichzeitig den wirtschaftlichen Nutzen von Kunststoffen erhält. Janssens hebt hervor, dass eine Kreislaufwirtschaft nur dann funktioniert, wenn Kunststoffe am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwendet werden können, statt entsorgt oder verbrannt zu werden.
Die nächste Verhandlungsrunde INC5.2 wird zeigen, ob die Fortschritte aus Busan ausreichen, um 2025 ein rechtsverbindliches Abkommen abzuschließen.
Quelle: Plastics Europe
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