Vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 präsentiert der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) seine Wachstumsagenda für Deutschland. Der Verband fordert von der neuen Bundesregierung entschiedene Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern.
Der GKV warnt vor einer beschleunigten Deindustrialisierung und betont die Bedeutung des Mittelstands. Um die Transformation zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft zu meistern, sind Investitionen nötig, die nur bei stabilen Rahmenbedingungen möglich sind. Themen wie Energiepreise, Fachkräftemangel und Bürokratie stehen dabei im Vordergrund.
Mit einem Jahresumsatz von 72,5 Mrd. Euro und rund 319.000 Beschäftigten gehört die Kunststoffverarbeitende Industrie zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Deutschlands. Der Verband fordert die Parteien auf, diese Branche als zentrale Säule der deutschen Wirtschaftspolitik anzuerkennen.
Welche Forderungen stellt der GKV an die Politik?
Ein kurzer Abriss der Forderungen zusammengefasst:
- Energie und Klima:
- Einführung eines langfristigen Produktionsstrompreises.
- Verzicht auf nationale Klimaziele, die über die EU-Vorgaben hinausgehen.
- Förderung nachhaltiger Energiequellen und schnellere Genehmigungen für Grünstromanlagen.
- Arbeits- und Fachkräfte:
- Erleichterung der Zuwanderung technischer Fachkräfte.
- Anerkennung ausländischer Qualifikationen vereinfachen.
- Förderung technischer Berufe durch einen „Pakt der Ausbildung“.
- Kreislaufwirtschaft:
- Einführung eines Zertifikatehandels für Kunststoffrezyklate.
- Förderung recyclingfähiger Verpackungen.
- Ausbau hochwertiger Recyclingmöglichkeiten für Kunststoffabfälle.
- Bürokratieabbau:
- Vereinfachung von Meldepflichten und Genehmigungsverfahren.
- Angleichung nationaler Vorschriften an EU-Standards, um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden.
- Finanzpolitik:
- Abschaffung des Solidaritätszuschlags für Unternehmen.
- Mittelstandsgerechte Förderungen für digitale und umweltfreundliche Technologien.
Neben der Sicherung international wettbewerbsfähiger Energiepreise ruft der GKV zur Vereinfachung bürokratischer Hürden auf. Nur durch klare und verlässliche Rahmenbedingungen können die Herausforderungen der Transformation gemeistert werden.
Der Verband setzt sich für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ein, die durch Anreize für besser recyclingfähige Materialien und die Förderung von Rezyklaten gestärkt wird. Eine nachhaltige Kunststoffindustrie sei nur mit politischer Unterstützung machbar, wie der GKV betont.
Quelle: GKV
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