
Die Gruppe insgesamt hat die Krise gut überstanden: Der Umsatz hat wieder kräftig zugelegt, liegt jedoch noch nicht ganz auf gewohntem Niveau. Der Auftragseingang aber lässt ein sehr gutes Jahr 2011 erwarten. Basierend auf diesen Zahlen legte von Wiedersperg die Pläne für die nächsten fünf Jahre dar: Ziel sei es, intern und extern zu wachsen. Brückner solle eine Gruppe werden, die für den Vertrieb und Service ihrer Produkte auf eine globale Plattform bauen kann. Das interne Wachstumsziel wird auf +20% in den nächsten fünf Jahren beziffert. Externes Wachstum soll durch die Acquisition passender Unternehmen erzielt werden. „Der ideale Kandidat lebt unsere Unternehmensphilosophie und hat einen Standort, der nicht allzuweit von hier entfernt ist“, umschreibt er einige Rahmenbedingungen. Konkret habe man bereits zwei oder drei Namen im Sinn. So soll die Brückner-Gruppe mittelfristig auf vier bis sechs Standbeinen stehen und einen Jahresumsatz von mehr als 500 Mio EUR erzielen.
Kiefel ist dabei ein gutes Beispiel für die Integration in die Gruppe. Der ehemals reine Maschinenbaufertigungsbetrieb hat sich nun endgültig zum Engineeringunternehmen gewandelt. Der Strukturwandel der letzten Jahre habe zwar Einschnitte erfordert – einige Mitarbeiter mussten entlassen werden, Fertigungsschritte wurden zu Lieferanten ausgelagert. Doch nun, so ist sich Peter Eisl, Managing Director bei Kiefel sicher, werde man ab 2011 Steigerungsraten von etwa 10% pro Jahr erzielen können. Und die globale Plattform-Strategie geht auch für Kiefel auf: „Wir montieren momentan die ersten Maschinen in China für einen chinesischen Standort eines deutschen Kunden.“
Brückner Maschinenbau konnte in 2009 von einem nicht zu erwartenden hohen Auftragseingang aus China profitieren, so dass das Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres deutlich über den moderaten Planungen lag. Die weiter steigenden Auftragseingänge für 2010 lassen Umsätze über 300 Mio EUR erwarten, so Ludwig Eckart, COO. Wichtigstes Abnehmerland bleibt mit über 50% weiterhin China. Weitere Aufträge kamen aus anderen asiatischen Ländern, aber auch aus Nord- und Südamerika. Das Produktspektrum der verkauften Anlagen ist aktuell wieder differenzierter, wenn auch trotz allem der Schwerpunkt auf den BOPP- und BOPET-Anlagen liegt. Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, Anlagen für den wachsenden Markt der Spezialfolien anzubieten: für Photovoltaik, Folien mit speziellen Barriere-Schichten, biologisch abbaubare Folien sowie Hochtemperatur- und optische Folien.
Die Brückner Servtec bietet daher die Umrüstung bestehender BOPP und BOPET-Anlagen zur Verabeitung von PLA-Folien an. Mit ihren exakt auf die Maschinen zugeschnittenen Dienstleistungen hatte dieser kleinste Unternehmensteil nur marginal unter den Folgen der Krise zu leiden – und dies auch bereits wieder überwunden.
Zur K 2010 wird die Brückner Gruppe neue Produkte, Konzepte und Maschinenoptimierungen vorstellen, die sich mit den zukunftsträchtigen Themen Energie- und Rohstoffeffizienz, Medizintechnik und Biokunststoffe beschäftigen.