Bieten bio-basierte Kunststoffe, die auf Biomasse statt Erdöl basieren, wirklich ökologische Vorteile – oder nicht? Der Kunststoffverarbeiter Proganic aus Rain, der ausschließlich Produkte aus bio-basierten Kunststoffen herstellt, wollte es genau wissen. Er gab dem nova-Institut aus Hürth den Auftrag, eine umfassende Meta-Analyse zu PLA und PHA/PHB durchzuführen, um damit die Frage nach der ökologischen Wertung wissenschaftlich beantworten zu können. Proganic-Geschäftsführer Oliver Schmid: „Wir sind es unseren Kunden schuldig, belastbare Informationen zu generieren und zur Verfügung zu stellen.“
Der von Proganic eingesetzte Werkstoff Proganic besteht aus den bio-basierten Polymeren PLA und PHB sowie Mineralien und Carnaubawachs. Das nova-Institut betrachtete in dem Meta-Life Cycle Asessment daher PLA sowie PHA und PHB; beides sind weit verbreitete bio-basierte Kunststoffe mit einem großen Anwendungsspektrum.
Das Ergebnis der Meta-Analyse zeigt, dass die Herstellung der bio-basierten Polymere PLA und PHA/PHB ökologische Vorteile gegenüber der Herstellung petrochemischer Kunststoffe bietet: Der Ausstoß an Treibhausgasen und ebenso der Verbrauch fossiler Ressourcen werden eindeutig verringert. Bei einer Substitution von petrochemischen Kunststoffen durch bio-basierte Kunststoffe kommt es dadurch zu positiven Effekten in den Wirkungskategorien Klimawandel und fossiler Ressourcenverbrauch – zwei Kriterien, die in der aktuellen politischen und öffentlichen Diskussion eine zentrale Rolle spielen. Michael Carus, Co-Autor und Geschäftsführer des Instituts, zeigt sich überrascht: „Wir hatten nach den aufgeregten öffentlichen Debatten der letzten Monate kein so klares Ergebnis erwartet, zumal bio-basierte Kunststoffe ja erst noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen. Die Meta-Analyse zeigt daher nicht nur die heute bereits bestehenden Vorteile, sondern das erhebliche ökologische Potenzial infolge weiterer Prozessoptimierungen.“
(dw)
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