
Gerhard Böhm, Arburg-Geschäftsführer Vertrieb und Service, und Samira Uharek, Sustainability Managerin bei Arburg, sind stolz auf die Ecovadis-Auszeichnung in Gold. (Bild: Arburg)
Ecovadis ist eine umfassende Nachhaltigkeits-Bewertungsplattform für globale Beschaffungsketten. Außer den Auswirkungen auf die Umwelt und nachhaltiger Beschaffung stehen auch Ethik und Arbeits- und Menschenrechte im Fokus. Dabei berücksichtigen die Ecovadis-Rankings die Daten und Beschaffungsketten von mehr als 100.000 Unternehmen. Zum Jahr 2023 wurde das Punktesystem zum Erreichen der jeweiligen Medaillenstufe sogar noch verschärft. Umso mehr freut man sich bei Arburg über die Anerkennung der Nachhaltigkeitsaktivitäten im Rahmen von „Arburg Greenworld“ mit einer Medaille in Gold – zumal das Thema Nachhaltigkeit zunehmend in das Bewusstsein von Stakeholdern, Kunden, potenziellen Mitarbeitenden und Lieferanten rückt.
„Für Arburg als bodenständiges Familienunternehmen gilt schon immer: Regionen, Familie und Menschen sind wichtige Aspekte unseres Markenversprechens ‚Wir sind da‘, beschreibt Gerhard Böhm, Arburg Geschäftsführer Vertrieb und Service, die Haltung des weltweit agierenden Spritzgießmaschinenherstellers. „Und das kompromisslos und mit dem festen Willen, nicht nur technologische Höchstleistung zu erbringen, sondern sich auch für die Umwelt und die Belange all unserer Beteiligten einzusetzen.“ Nachhaltiges Handeln ist dem Unternehmens seit jeher wichtig, was sich auch in der vor Jahrzehnten getroffenen Grundsatzentscheidung „Wir produzieren zentral“ mit kurzen, flexiblen und transparenten Lieferketten heute noch widerspiegelt. Ein Lieferanteil von 72 % kommt aus Deutschland, 66 % davon aus Baden-Württemberg. Aber nicht nur ökologische Aspekte spielen bei vorausschauendem Supply Chain Management eine Rolle.
Seit 2019 werden alle Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit im Programm Arburg Greenworld gebündelt. Hier wird zwischenzeitlich neben den Themen Ressourceneffizienz und Circular Economy das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich durch eine eigene ESG-Strategie unter den Aspekten E=Environmental, S=Social und G=Governance betrachtet. Die Betrachtung aller drei Themenbereiche zahlt sich nach Unternehmensangaben aus, da die Kategorien "Ethics" und "Sustainable Procurement" sowie "Environment" im Branchenbergleich überdurchschnittlich gut bei Ecovadis sowie der Gesamtbwertung abschnitten.
Klare Abgrenzung zu Greenwashing
Arburg grenzt sich mit messbaren Maßnahmen gegen Greenwashing ab. So setzt man sich eigene, hohe Ziele – etwa zur Reduktion von Treibhausgasemissionen – und hat seit kurzem die von der SBTI (Science Based Targets Initiative) validierten Ziele zum Arburg-Standard erhoben. „Wir planen in Scope 1 und 2, mit dem ‚1,5-Grad-Celsius-Ziel‘ konform zu sein“, erklärt Gerhard Böhm. „Um das zu erreichen, werden wir unsere CO2-Emissionen hier im Vergleich zum Basisjahr 2021 bis zum Jahr 2030 um 42 Prozent senken. Für Scope 3 streben wir ein sogenanntes ‚Unter 2-Grad-Celsius-Ziel‘ an. Dort liegt die Reduktion im gleichen Zeitraum bei 25 Prozent.“ Scope 1 umfasst dabei alle direkten Treibgasemissionen, wie in Unternehmensimmobilien verbrauchte Primärenergieträger. Scope 2 beinhaltet die indirekten, die aus der Erzeugung der beschafften Energie resultieren. Zu Scope 3 zählen sonstige indirekte Emissionen, die schwerpunktmäßig mit den Unternehmenstätigkeiten verbunden sind, zum Beispiel aufgrund zugekaufter Materialien. Auch der Betrieb der Spritzgießmaschinen beim Kunststoffverarbeiter vor Ort wird in Scope 3 bilanziert. Denn die Betriebsphase der Maschine verursacht 95 % der CO2-Emissionen und stellt somit den größten Hebel dar, um diese Emissionen entlang der Wertschöpfungskette zu senken. Im Arburg „Action Plan Energy“ wird deshalb gemeinsam mit den Verarbeitern an effizienten, nachhaltigen und energetisch optimierten Produktionsprozessen gearbeitet, um gemeinsam noch mehr CO2 einzusparen.