
Stefan Leonhardt, Co-CEO und Mitgründer von Kumovis. (Bild: Kumovis)
Die Unternehmen haben diesbezüglich eine beidseitige Vereinbarung geschlossen. Die behördliche Freigabe wird noch in diesem Jahr erwartet. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Transaktion im April 2022 abgeschlossen sein wird.
Das Münchener Start-ups setzt auf eine Extrusionstechnologie, die speziell für den Präzisionsdruck von medizinischen Hochleistungspolymeren wie PEEK (Polyetheretherketon) entwickelt wurde. Der Hochleistungskunststoff wird häufig für menschliche Implantate und chirurgische Instrumente bevorzugt.
"Die Expertise und Technologie von Kumovis wird unser medizinisches Geschäftsmodell in hohem Maße synergetisch ergänzen. Unsere bewährte Fähigkeit, Chirurgen auf der ganzen Welt über unsere hervorragenden Vertriebspartner zugelassene, implantierbare 3D-gedruckte Medizinprodukte zu liefern, die auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind, wird dazu beitragen, dass die PEEK-basierten Angebote von Kumovis schnell und effektiv auf den Markt gebracht werden können“, sagt Dr. Jeffrey Graves, Präsident und CEO von 3D Systems.
PEEK-Drucktechnologie für Implantate und mehr

Herzstück der Kumovis-Lösungen ist der Filament-3D-Drucker des Unternehmens: Kumovis R1 ist für medizinisch geeignete Polymere wie PEEK, PEKK, PPSU oder PLA entwickelt und besitzt einen integrierten Reinraum.
"Durch den Zusammenschluss mit 3D Systems können wir deren Lösungen mit unserer PEEK-Drucktechnologie kombinieren, um effiziente, validierte End-to-End-Workflows zur Herstellung personalisierter Implantate anzubieten und die Ergebnisse für Patienten zu verbessern. Wir freuen uns darauf, uns noch stärker auf unsere Kernkompetenzen zu konzentrieren, um die Entwicklung der nächsten Generation von Implantaten zu beschleunigen und die Herstellung von Medizinprodukten zu verändern", erklärt Stefan Leonhardt, Co-CEO und Mitbegründer von Kumovis.
PEEK kommt häufig bei Medizinprodukten zum Einsatz, da es leicht ist, resistent gegen thermische und ionisierende Strahlung und mechanische Eigenschaften besitzt, die denen des menschlichen Knochens ähneln. Mit den nun hinzugewonnen additiven Fertigungslösungen kann das Angebot für medizinische Geräte und Point-of-Care-Märkte künftig weiter ausgebaut werden.
In diesen Bereichen wird PEEK eingesetzt
Zu den bisherigen Schwerpunkten von 3D Systems zählen beispielsweise craniomaxillofaciale Anwendungen. Durch die Übernahme wird das Unternehmen sein VSP-Lösungsportfolio (virtuelle chirurgische Planung) um die Herstellung von PEEK-Implantaten erweitern - zusätzlich zu seinen Produkten für anatomische Modelle und chirurgische Führung.
Knochenplatten für Traumata sind ein neuer Anwendungsschwerpunkt, für den Münchener Unternehmen kohlenstofffaserverstärkte PEEK-Knochenplatten für Trauma- und Frakturfixierungsanwendungen entwickelt. Ebenso stehen Wirbelsäulenkäfige, bei denen 3D Systems führend in der Entwicklung, der Produktion und dem Verkauf sowohl von Implantatteilen als auch von Systemen für die Eigenproduktion ist, im Fokus.
Im Bereich der Gesundheitslösungen hat 3D Systems in der Vergangenheit mit Chirurgen zusammengearbeitet, um mehr als 140.000 patientenspezifische Fälle zu planen und mehr als zwei Millionen Implantate und Instrumente für mehr als 100 CE-gekennzeichnete und FDA-zugelassene Geräte in seinen, FDA-registrierten und ISO 13485-zertifizierten Einrichtungen in Littleton, Colorado, USA und Leuven, Belgien, herzustellen. Das Unternehmen beabsichtigt, die nun hinzugewonnen Technologien in diese Standorte zu integrieren.
Quelle: 3D Systems
Bildergalerie: Die größten 3D-Drucker der Welt

Platz 10: Massivit 3DDie GDP-Technologie wurde von ‚Massivit 3D‘ aus Israel patentiert. Dank einer Kombination aus Deposition und Stereolithographie lassen sich mit dieser Technik sehr große Objekte innerhalb kurzer Zeit drucken. Das Verfahren funktioniert folgendermaßen: der Drucker extrudiert ein gelartiges Filament. Dieses wird direkt anschließend mit UV-Licht ausgehärtet. (Bild: Massivit 3D)

Platz 9: VoxeljetAus Deutschland kommt der größte industrielle 3D-Drucker für Sandformen. Mit der Maschine von Voxeljet lassen sich komplexe Bauteile oder Prototypen vollautomatisiert und ohne Werkzeuge industriell fertigen. Die 3D-Drucker werden in Deutschland produziert. (Bild: Voxeljet)

Platz 8: AectualIn Amsterdam ist das Startup Aectual ansässig. Das Unternehmen möchte in der Bauindustrie durchstarten mit automatisiert gefertigten Böden, Fassaden oder auch Treppen. Der Rohstoff stammt aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff, sodass das Startup sich auch Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreiben kann. (Bild: Aectual)

Platz 7: WinsunWinsun aus China bezeichnen sich selbst als 3D-Druck-Architekten. Das Unternehmen aus Shanghai gibt an, Häuser innerhalb von nur 24 Stunden per 3D-Druck herstellen zu können. Der Druckerarm hängt dazu auf zwei verfahrbaren Portalen. ‚Gedruckt‘ wird mit Bauschutt und Industrieabfall, der mit Beton vermischt wird. (Bild: Winsun)

Platz 6: ImprimereDas Schweizer Unternehmen Imprimere möchte laut eigenen Worten die Bauindustrie digitalisieren. Dazu bietet die Firma einen 3D-Drucker, der wie ein Roboterarm an einem Portal hängt. So besitzt der Drucker lange Verfahrwege und kann ein ganzes Haus erstellen. Einzige Bedingung: Man benötigt einen festen Untergrund – am besten ein Fundament – als Aufstellort. – (Bild: Imprimere)

Platz 5: StratasysMit dem Stratasys Infinite-Build 3D Demonstrator lassen sich große Werkzeuge und Produktionsteile herstellen. Die Anlage ist auf Präzision, Wiederholbarkeit und Geschwindigkeit ausgelegt und soll so die kundenspezifische OEM-Produktion und den On-Demand-Aftermarket revolutionieren. Das teilt der US-amerikanische Hersteller Stratasys mit. – (Bild: Stratasys)

Platz 4: MillebotAus den USA kommt das Startup Millebot. Das Unternehmen produziert mit dem Mille LE den ersten Großformat-Drucker in einem Container. Es handelt sich um eine Hybrid-Maschine, die eine Kombination aus ‚Fused Deposition Fabrication‘ mit CNC bietet. So lassen sich neben Plastik auch Werkstücke aus Materialien wie Glas oder Ton drucken und fräsen. (Bild: Millebot)

Platz 3: Tractus 3DDas niederländische Unternehmen Tractus 3D produziert mit dem T3500 einen der weltweit größten Delta-3D-Drucker. Der Drucker wiegt nur 175 Kilogramm und kostet 44.500 Euro. Gegründet wurde die Firma von Daniël van Mourik, der sich schon als Kind gerne Neues ausgedacht hat. (Bild: Tractus 3D)

Platz 2: Cazza ConstructionDas Unternehmen Cazza Construction Technologies stammt aus Dubai. Die 3D-Drucker des Unternehmens sehen aus wie Roboter und sind in der Lage, bis zu 5 Meter hohe Gebäude ‚auszudrucken‘. Da sich die Roboter auf einer mobilen Plattform befinden, können sie auf der Baustelle selbstständig umherfahren und dort arbeiten, wo sie gebraucht werden. (Bild: Cazza)

Platz 1: Apis CorDas russische Startup Apis Cor bezeichnet sich selbst als erstes Unternehmen, das in der Lage ist, ein komplettes Haus auf der Baustelle per 3D-Druck zu erstellen. Die Baukosten sollen so im Vergleich zu traditionellen Bauverfahren um bis zu 40 Prozent sinken. Firmengründer Nikita Chen-yun-tai (siehe Foto) möchte mit seinem 3D-Drucker auch beteiligt sein, wenn die ersten Häuser auf dem Mars entstehen. (Bild: Apis Cor)
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