Head of Innovation Field Sustainable Vehicle Development, EDAG Engineering Group AG

Head of Innovation Field Sustainable Vehicle Development, EDAG Engineering Group AG (Bild: EDAG)

PLASTVERARBEITER: Kommt bei Fahrzeugkomponenten, die Sie zur Wiederverwendung konzipieren, der Design4Recycling-Ansatz zum Tragen?

Dr. Stefan Caba: Mit dem Design4Reuse-Ansatz bieten wir die Möglichkeit, Bauteile direkt wiederzuverwerten. Wenn dies nicht möglich ist, ist selbstverständlich auch ein vereinfachtes Recycling möglich. Recycling ist jedoch nicht unsere erste Wahl, denn wenn wir die Komponente direkt wieder verwenden können, sparen wir nicht nur Geld, sondern auch Emissionen.

PLASTVERARBEITER: Wie werden diese Konzepte von Ihren Partnern angenommen?

Caba: Die Partner und Kunden nehmen die Konzepte mit großem Interesse auf. Es ist allerdings ein sehr großer Schritt, um von der klassischen linearen Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft mit Wiederverwendungsansatz zu gelangen. Wir erwarten hier keine spontane Umsetzung. Die Technische Machbarkeit haben wir jedenfalls bereits bewiesen.

PLASTVERARBEITER: Welche Rolle werden polymere Bauteile bei autonomen Fahrzeugen voraussichtlich einnehmen?

Caba: In autonomen Fahrzeugen werden Kunststoffe eine mindestens genauso große Rolle spielen, wie in den bisherigen. Diese kann je nach Anwendungsfall jedoch stark variieren. Für die Aufnahme der Sensorik bleibt Kunststoff der Werkstoff der Wahl. Hier gibt es also eine neue Aufgabe zu übernehmen.
Für private Fahrzeuge werden im Interieur noch hochwertigere und funktionalere Komponenten benötigt werden, um das Fahrerlebnis weiter zu steigern. Die zu erwartenden öffentlichen Fahrzeuge wie autonome Busse und Taxis hingegen werden äußerst robuste Oberflächen in In- und Exterieur benötigen.

Über den Mobility & Polymer Summit

Die Automobilindustrie hat mit großen Schritten die Entwicklung von Fahrzeugen und Konzepten für eine CO2-sparende Mobilität in Angriff genommen. Fahrzeuge mit hybriden oder vollständig elektrischen Antriebskonzepten sind bereits in großer Zahl im Markt und immer mehr Hersteller planen den vollständigen Abschied vom Verbrenner.

Alle neuen Technologien in den verschiedenen Mobilitätskonzepten erfordern Bauteile und Komponenten aus Kunststoff. Doch eine Kernfrage der Zulieferer lautet: Wohin geht die Reise und welche Produkte und Anforderungen sind für neue Fahrzeuge und Antriebe gefragt? Auf dem Mobility & Polymer Summit gehen wir dieser Frage nach und lassen führende Experten aus der Automobil- und der kunststoffverarbeitenden Zulieferindustrie zu Wort kommen. Wir geben Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Ausblicke auf neue Produkte.
Auf unserer Event-Seite finden Sie alle Informationen zur Veranstaltung – natürlich inklusive der Möglichkeit zur Anmeldung: https://www.mobility-polymer-summit.de/

Logo des Mobility & Polymer Summit
(Bild: Hüthig)

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