Mehrere Personen stehen in einem Raum. Im Hintergund steht auf einem Bildschirm Circular Bio-based Europe.

Projektbeteiligte beim gemeinsamen Foto. (Bild: Aimplas)

Das von der EU finanzierte Projekt soll ein Portfolio von Sortier- und Recyclingtechnologien für Biokunststoffe innerhalb von drei komplementären, abfallverarbeitungszentrierten Hubs bieten. Diese werden für verschiedene Technologien und Technologiestufen in den Niederlanden, Italien, Spanien und Irland eingerichtet. Der Fokus liegt auf mechanischem, chemischem, enzymatischem und mikrobiellem Recycling.

Alles zum Thema Biokunststoffe

Eine Hand reißt einen Papierstreifen weg. Darunter steht das Wort "Biokunststoff"
Wissenswertes über Biokunststoffe finden Sie in unserem Übersichtsartikel. (Bild: thingamajiggs - stock.adobe.com)

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft müssen verschiedenste Rädchen ineinander greifen. Doch wie schaffen wir es, die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft umzusetzen? Biokunststoffe sind ein wichtiger Hebel um diesem Ziel näher zu kommen. Doch was wird unter einem Biokunststoff eigentlich verstanden? Wo werden diese bereits eingesetzt? Und ist "Bio" wirklich gleich "Bio"? Wir geben die Antworten. Alles, was Sie zu dem Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

Recycling von PLA, PHA und Composites

Der Startschuss für Rebiocycle fiel am 2. und 3. Oktober 2024 am University College Dublin. European Bioplastics und seine Mitglieder, darunter Aimplas, Totalenergies Corbion, Novamont, Corbion, Sulapac, Kaneka und das Plastics Technology Centre, gehören zu den 20 Partnern, die „eine neue europäische Blaupause für zirkuläre Upcycling-Lösungen für Biokunststoffe“ entwickeln und umsetzen wollen.

In einem Demonstrationsmaßstab und in der realen Betriebsumgebung für das Recycling von PLA, PHA und Composites soll das Projekt zeigen, dass die gleiche oder eine höhere Qualität der recycelten Polymere in höherwertigen Anwendungen erzielt werden kann.

„Die derzeit verfügbaren Recyclingtechnologien für die Wiederverwertung von biologisch abbaubaren Kunststoffen sind begrenzt, durch dieses Projekt werden wir ihre Verfügbarkeit jedoch enorm erhöhen. Dann kann niemand mehr behaupten, dass der Umstieg auf biologisch abbaubare Kunststoffe unmöglich ist, weil sie nicht recycelt werden können“, so Jan Pels, CTO und Geschäftsführer von Torwash, zuständig für niederländische Zentrum.

LCA-Analysen, Verbreitungs- und Nutzungspläne

Rebiocycle soll die Spezifikationen für die Industriequalität durch die Markeninhaber von Biopolymeren und durch die Demonstration von Produkten aus der Praxis überprüfen: haltbare und mehrfach verwendbare Verpackungen. LCA-Analysen und maßgeschneiderte Verbreitungs- und Nutzungspläne sollen die Übernahme der wichtigsten verwertbaren Ergebnisse erleichtern.

Das Projekt soll die drei Arten von Biokunststoffen durch Neuanpassung und Hochskalierung von Sortiertechnologien wirksam trennen. Darüber hinaus wird es ein Portfolio von Recyclingtechnologien für Biokunststoffe in relevantem Maßstab vorschlagen und anhand von Datenströmen die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Technologien, ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit und ihre mögliche Integration in einen industriell relevanten Maßstab nachweisen.

Dabei soll gezeigt werden, dass biologisch abbaubare Kunststoffe vollständig recycel- und verwertbar sind. Als letzter Schritt soll eine Analyse der Endqualität des Materials durchgeführt werden, um sie unter funktionalen Gesichtspunkten zu bestätigen.

Finanzielle Förderung durch die EU

Aimplas wird das spanische Zentrum koordinieren, das sich mit der Sortierung, dem mechanischen und dem enzymatischen Recycling von Biokunststoffen beschäftigt. Außerdem wird Aimplas die im Rahmen des Projekts gewonnenen Rezyklate charakterisieren und validieren. Laut Pablo Ferrero, Leiter der Biotechnologiegruppe von Aimplas, besteht das Hauptziel des spanischen Hubs darin, die Machbarkeit des Recyclings von Biokunststoffen durch verschiedene Technologien zu demonstrieren, die ihre Qualität für die Wiederaufbereitung sicherstellen.

„Die Biokunststoffindustrie hat die Verantwortung, den Materialwert zu erhalten, um die Auswirkungen auf unsere Umwelt zu minimieren. Die Aufwertung von PLA-Abfällen als Ausgangsmaterial für chemisches oder mechanisches Recycling ist eine enorme Chance“, befindet Gerrit Gobius du Sart, Corporate Scientist Technology Developer bei Totalenergies Corbion.

Das Projekt soll einen direkten Beitrag zu verschiedenen europäischen Vorhaben leisten, wie der Bioökonomie-Strategie und dem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft. Rebiocycle wird mit 7,5 Mio. Euro von dem Interessensverband Circular Bio-based Joint Undertaking und seinen Mitgliedern im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont Europa der Europäischen Union gefördert.

Quelle: Aimplas

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