Ein Roboter vor einer Bearbeitungsmaschine im Kontext der Digitalisierung

Wie gelingt eine effiziente Kommunikation der Maschinen untereinander? Welche Bedeutung besitzen hier Standards, wie OPC UA? (Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Markus Huber-Lindinger, Managing Director bei Erema

Markus Huber-Lindinger, Managing Director bei Erema
Markus Huber-Lindinger, Managing Director bei Erema. (Bild: Erema)

Standards wie OPC UA stellen die Interoperabilität verschiedener Geräte und Systeme sicher und ermöglichen in einer zunehmend digitalisierten Produktion eine hersteller- und plattformübergreifende Kommunikation. Wir setzen OPC UA seit der K 2021 für Peripheriegeräte und verschiedene Komponenten ein. Als Wegbereiter von OPC UA in der Industrie durften wir als Mitwirkende des VDMA-Gremiums die Schnittstelle Euromap 84 für die Extrusion mitgestalten und in der Industrie etablieren. Die offene Architektur und einfachere Integration von OPC UA ist nicht nur eine Notwendigkeit für die Kommunikation unterschiedlicher Maschinen und -komponenten untereinander, sondern nun auch jener Kommunikationskanal, der den Datentransfer für Maschinenmodelle, Deep Learning und KI-Modelle bereitstellt.

Anatol Sattel CSO bei Sumitomo (SHI) Demag

Anatol Sattel CSO bei Sumitomo (SHI) Demag (Bild: Sumitomo (SHI) Demag)

OPC UA bietet als universelle Schnittstelle die Basis für eine bidirektionale Kommunikation zwischen den Komponenten in der Kunststoffproduktion. Die Investitionssicherheit ist gewährleistet, da immer mehr Geräte den Standard unterstützen und somit die Integration weiterer Peripherie erleichtert wird. Für einzelne Gerätegruppen wie Temperiergeräte, Heißkanäle und LSR-   Dosieranlagen sind die Spezifikationen bereits durch Euromap 82.x finalisiert, während für Roboter (Euromap 79) noch Spezifikationen in Arbeit sind. Die laufende Entwicklung weiterer Euromap-Spezifikationen stärkt die Technologiesicherheit der Schnittstelle, um zukünftige Anforderungen wie den digitalen Produktpass zu unterstützen.

A.I.Plasticscon 2024 – KI in der Kunststoffverarbeitung

KI Bild
(Bild: Bing Image Creator)

Die Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) sind mit rasanter Geschwindigkeit ins alltägliche Leben eingezogen. Für produzierende Unternehmen stellt sich die Frage, wie KI effizient eingesetzt werden kann, um beispielsweise Prozesse zu optimieren und technische Lösungen eigenständig zu erarbeiten. Das Kunststoff-Institut Lüdenscheid lädt herzlich zur ersten Ausgabe der A.I.Plasticscon ein. Der Fokustag am 21. November 2024 widmet sich ganz der Schnittstelle von Künstlicher Intelligenz und der Kunststoffverarbeitung. Experten aus Wissenschaft und Industrie geben Einblicke in die neuesten Entwicklungen und präsentieren konkrete Anwendungsbeispiele. PLASTVERARBEITER begleitet die Veranstaltung als Medienpartner.

Zum Programm und der Möglichkeit zur Anmeldung gelangen Sie hier.

Dr. Stefan Engleder, CEO der Engel Gruppe

Dr. Stefan Engleder, CEO der Engel Gruppe.
Dr. Stefan Engleder, CEO der Engel Gruppe. (Bild: Engel)

Industrie 4.0 erfordert eine ganzheitliche Betrachtung aller Teilnehmer einer Spritzgießzelle, einschließlich der Kommunikation mit Peripheriegeräten und Robotern. Je höher der Integrationsgrad, desto größer der Nutzen für den Kunden. In der Engel CC300 bieten wir drei Stufen: Stufe 1 fasst Visualisierungsoberflächen der Peripheriegeräte auf einem Bildschirm zusammen, zum Beispiel mit VNC-Viewer und Webviewer. Stufe 2 integriert Geräte wie Temperier- und Heißkanalgeräte nahtlos in die CC300-Steuerungsvisualisierung. In Stufe 3 bietet Engel mit E-Temp, E-Flomo und IQ Temp Control die energieeffizienteste Temperierungslösung am Markt. Die vollständige Integration der Peripheriegeräte ermöglicht es, Linear- und Sechsachs-Roboter ohne spezifische Steuerungskenntnisse zu bedienen, was in Zeiten des Fachkräftemangels besonders wichtig ist. Der zunehmende Implementierungsaufwand durch die Vielzahl an Schnittstellen kann durch Standardisierung mittels   OPC UA deutlich reduziert werden. Wichtig für uns ist es, dem Kunden die Wahl der optimalen Peripheriegeräte zu bieten – denn in den seltensten Fällen kommen diese von einem Hersteller.

Alfred Schiffer, Geschäftsführender Gesellschafter von Dr. Boy

Alfred Schiffer, Geschäftsführender Gesellschafter, Dr. Boy. (Bild: Dr. Boy)

In der Kunststoffindustrie spielen Digitalisierung, Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle. Ein zentrales Element dieser Entwicklung ist die nahtlose Kommunikation zwischen Peripheriegeräten, Robotern und der Hauptsteuerung. Standards wie     OPC UA sind hierbei von entscheidender Bedeutung,   um eine effektive und interoperable Kommunikation   zu gewährleisten. Ohne eine Standardisierung ist eine Kommunikation zwischen der Maschine und deren Peripherie eine schwierig zu lösende Aufgabe. Mit den Vorgaben der EM 77/83 und der EM 82.1 und 82.2 sind schon gute Wege eingeschlagen worden. OPC UA ist dabei derzeit der Stand der Technik.

Die große Übersicht zum Studium der Kunststofftechnik

Junge Menschen beobachten gemeinsam einen 3D-Drucker bei der Arbeit
(Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Die Kunststoffindustrie sucht händeringend nach Fachkräften. Und auch die Hochschulen melden immer weniger Einschreibungen für ein Studium der Kunststofftechnik. In unserer Übersicht gehen wir für alle Interessierte den Fragen nach:

  • Was macht eigentlich ein Kunststoffingenieur?
  • Wie viel verdient ein Kunststoffingenieur?
  • Wo kann ich Kunststofftechnik studieren?

Neugierig geworden? Dann folge diesem Link.

Guido Frohnhaus, Geschäftsführer Technik bei Arburg

Guido Frohnhaus, Geschäftsführer Technik bei Arburg
Guido Frohnhaus, Geschäftsführer Technik bei Arburg (Bild: Arburg)

Wir haben es früh erkannt: OPC UA als internationaler Industriestandard ist elementar wichtig für eine effiziente Fertigung. Praktisch jede Spritzgießmaschine ist mit zusätzlicher Peripherie ausgestattet. Alle Komponenten sollten möglichst einfach und zuverlässig zusammenspielen – am besten von einer zentralen Steuerung aus und auf Basis synchronisierter Werte und Parameter. Voraussetzung dafür sind Kommunikation und Datenaustausch „in einer Sprache“. OPC UA ist hierfür die perfekte Lösung, da die Schnittstelle herstellerunabhängig und skalierbar ist, also für kleine Anlagen genauso geeignet wie für komplexe Fertigungszellen. Die Kommunikation erfolgt über Standard-Ethernet und einheitliche Steckverbinder. Mittels „Plug & Play“ wird ein Gerät automatisch erkannt und in die Steuerung inte-griert. Es gibt bei OPC UA auch keine Beschränkung der Datenmenge, und dank Authentifizierung, Autorisierung und Verschlüsselung ist für dreifache Sicherheit und Schutz vor unbefugtem Zugriff gesorgt.

Jörg Stech, Leiter Bereich Spritzgießtechnik und Geschäftsführer der Krauss Maffei Technologies

Jörg Stech, Leiter Bereich Spritzgießtechnik und Geschäftsführer der Krauss Maffei Technologies
Jörg Stech, Leiter Bereich Spritzgießtechnik und Geschäftsführer der Krauss Maffei Technologies (Bild: Krauss Maffei)

Viele Industriebetriebe produzieren mit Anlagen verschiedener Lieferanten. Das führt oft zu heterogenen Ausstattungen, beispielsweise bei Steuerungen und Feldbussystemen. Diese Schnittstellen müssen harmonisiert und standardisiert werden, damit die Systeme miteinander kommunizieren und interagieren können und das gemäß den internationalen Standards und Normen. Mit OPC Unified Architecture (OPC UA) steht ein moderner und leistungsfähiger Kommunikationsstandard zur Verfügung, der sich weltweit in der produzierenden Industrie durchsetzt. Die Euromap-Normen definieren Standards für die OPC UA-basierte, herstellerübergreifende Kommunikation zwischen Maschinen und Peripheriegeräten (Euromap 82.1, 82.2, 82.3). OPC UA bringt damit die Voraussetzungen für die Kommunikation zwischen agierenden und erfassenden Systemen mit und ist ein wichtiger Bestandteil von Industrie 4.0.

Muhammed Kakis, Communication and Business Development Manager bei HB-Therm

Muhammed Kakis, Communication and Business Development Manager, HB-Therm. (Bild: HB-Therm)

Standards wie OPC UA sind sehr hilfreich und in der heutigen Zeit unerlässlich. Die Interoperabilität von Peripheriegeräten und Robotern mit der Hauptsteuerung ist entscheidend für die Effizienz und Produktivität der gesamten Anlage. Diese Standardisierung ermöglicht eine autonome, nahtlose Kommunikation und Integration aller Komponenten im Produktionsprozess. OPC UA bietet eine einheitliche und sichere Datenübertragung, die sowohl die Anlagenverfügbarkeit als auch die Prozessstabilität verbessert.

Dr. Stefan Eimeke, Geschäftsführer bei Ewikon

Dr. Stefan Eimeke, Geschäftsführer Ewikon
Dr. Stefan Eimeke, Geschäftsführer Ewikon (Bild: Ewikon)

Standards wie OPC UA sind für die Kommunikation zwischen Peripheriegeräten, Robotern und der Hauptsteuerung in der Kunststoffindustrie äußerst hilfreich. Gerade bei vollautomatisierten Produktionszellen, in denen oftmals Geräte und Systeme verschiedener Hersteller inte-griert sind, ermöglicht OPC UA durch seine offene und plattformunabhängige Architektur eine nahtlose Kommunikation zwischen diesen unterschiedlichen Komponenten. Dies erleichtert die Integration und ermöglicht effiziente Produktionsprozesse. Zusätzlich bietet die Skalierbarkeit und Flexibilität von OPC UA den Unternehmen die Möglichkeit, ihre Systeme schrittweise zu digitalisieren und nach Bedarf zu erweitern. Aus diesen Gründen verfügen alle Ewikon-Steuer- und Regelgeräte standardmäßig über OPC UA-Schnittstellen. Eine zentrale Rolle spielt OPC UA auch bei der umfassenden Überwachung von Prozessen. Bei unserer smart Control Prozessüberwachung ermöglicht erst die OPC UA-Schnittstelle die Anbindung einer beliebigen Anzahl an Peripheriegeräten sowie die Integration in komplette Produktionssteuerungssysteme.

Jetzt für den Biopolymer Innovation Award bewerben

Biopolymer Innovation Award
(Bild: Redaktion)

Ihr Produkt aus Biopolymeren ist fertigt entwickelt und steht kurz vor der Markteinführung? Dann bewerben Sie sich bis April 2025 um den internationalen Biopolymer Innovation Award 2025.

Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen, Forschungseinrichtungen und -verbünde, Projektgruppen oder Einzelpersonen aus aller Welt und Branchen mit ihren Produkten und Anwendungen beziehungsweise Technologien für das Herstellen, Verarbeiten und Verwerten von Biopolymeren.

Weitere Details zur Ausschreibung finden Sie beim Veranstalter Polykum.

Jürgen Schwarz, Leiter Geschäftsentwicklung der SAR Gruppe

Jürgen Schwarz, Leiter Geschäftsentwicklung der SAR Gruppe (Bild: SAR)

Viele Kunststoffmaschinen und Peripheriegeräte verfügen mittlerweile über offene Schnittstellen oder können bei Bedarf nachgerüstet werden. Die OPC UA-Schnittstelle erleichtert es Kunden und Automatisierern erheblich, neue Komponenten und Prozesse schnell und sicher zu integrieren. Euromap auf der Prozessseite ist gleichbedeutend mit OPC UA auf der Datenseite. Durch die Erfassung prozessrelevanter Parameter erhalten Betreiber tiefere Einblicke in die komplexen Gesamtprozesse. Künstliche Intelligenz baut auf diesen Echtzeitdaten auf. In unseren SAR-Anwendungen wird dieses Wissen zusätzlich mit dem Know-how der Fachkräfte kombiniert, um entweder Handlungsempfehlungen zu geben oder durch maschinelles Lernen die Prozesse direkt zu steuern. Dadurch trägt die OPC UA-Integration unter anderem dazu bei, den Energieverbrauch in Echtzeit zu reduzieren und Ausschuss zu minimieren.

Michael Wittmann, Geschäftsführer der Wittmann Gruppe

Michael Wittmann, Geschäftsführer der Wittmann Gruppe.
Michael Wittmann, Geschäftsführer der Wittmann Gruppe. (Bild: Wittmann Group)

In der Spritzgießindustrie setzt sich OPC UA als Standard immer weiter und vor allem auch international durch und treibt damit die Vernetzung auch über Herstellergrenzen hinweg weiter voran. Aufgrund der inhärenten Skalierbarkeit von OPC UA eignet sich dieser Kommunikationsstandard für jegliche Art der Kommunikation und Steuerungen unterschiedlicher Leistungsklassen. Einmal implementiert, steht das Protokoll für unzählige Anwendungen, Systeme und Geräte zur Verfügung, zum Beispiel für die Integration von Peripheriegeräten in eine Spritzgießverarbeitungszelle oder für die Kommunikation zwischen Peripheriegeräten. So kommunizieren beispielsweise auch unsere intelligenten Durchflussregler Flowcon plus mit den Tempro plus-Temperiergeräten über OPC UA. In einer integrierten Wittmann 4.0-Arbeitszelle lässt sich der Gesamtprozess sehr bequem und sicher über eine zentrale Steuerung – in der Regel ist dies die Maschinensteuerung – bedienen. Verantwortlich für die OPC UA-Kommunikation sowohl innerhalb der Arbeitszelle als auch nach außen ist aber nicht die Maschinensteuerung, sondern der Wittmann 4.0-Router, der mit einer restriktiven Firewall ausgerüstet ist. Mit der Etablierung von OPC UA auch in anderen Industriebereichen, zum Beispiel in der Automatisierung sowie der Kamera- und Sensortechnik, werden wir zukünftig weitere Anwendungen auf Geräteebene realisieren können.

Dr. Stefan Sommer, Geschäftsführer der Günther Heisskanaltechnik

Dr. Stefan Sommer, Geschäftsführer der Günther Heisskanaltechnik (Bild: Günther Heisskanaltechnik)

Die Kommunikation zwischen Peripheriegeräten, Robotern und der Hauptsteuerung ist ein kritischer Faktor für die erfolgreiche Implementierung von Industrie 4.0. Standards wie OPC UA spielen eine entscheidende Rolle dabei, eine reibungslose und einheitliche Kommunikation zu gewährleisten. OPC UA bietet eine plattformunabhängige und sichere Möglichkeit, Daten zwischen verschiedenen Systemen auszutauschen. Die Verwendung solcher Standards trägt erheblich dazu bei, die Effizienz und Flexibilität der Produktionsprozesse zu steigern und letztlich die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu erhöhen. Aus diesem Grund setzen auch wir mit unseren Produkten der Bluemaster-Serie für Regelgeräte auf eine OPC UA-Schnittstelle, die es Kunststoffverarbeitern ermöglicht, die Regeltechnik bequem mit bestehenden Anlagen automatisiert zu betreiben.

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz am KUZ

Roboter und ein neuronales Gehirn
(Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Am 12. und 13. November 2024 veranstaltet das Kunststoff-Zentrum Leipzig (KUZ) zum dritten Mal die zweitägige Fachtagung "Digitalisierung / KI in der Kunststoffverarbeitung". In diesem Jahr steht das Vortragsprogramm unter dem Motto „Vom Use Case zur Umsetzung“. Tagungsteilnehmer erleben ein abwechslungsreiches Programm zu den Themen Künstliche Intelligenz, Prozessoptimierung und Wissensmanagement. Experten aus der Branche diskutieren aktuelle Herausforderungen und Potenziale sowie Anwendungsberichte aus der Praxis. Im Mittelpunkt steht der unmittelbare Praxisbezug. Neben Fachvorträgen sind Live-Demonstrationen in den KUZ-Technika sowie Workshops geplant. Die Podiumsdiskussion „Tech Talk“ steht ebenso auf der Agenda. Möglichkeit zur Anmeldung sowie das detaillierte Programm erhalten Sie hier.

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