Insgesamt 17 Forschungsinstitute, Verbände und Industriepartner arbeiten in den nächsten vier Jahren im Forschungsvorhaben „Verbesserung der Prozesseffizienz des werkstofflichen Recyclings von Post-Consumer Kunststoff-Verpackungsabfällen durch intelligentes Stoffstrommanagement – Umsetzungsphase“, kurz Revise-UP. Ziel ist, die Transparenz und die Effizienz des Kunststoffrecyclings zu steigern. Im großtechnischen Maßstab werden hierzu sensorbasierte Charakterisierungsmethoden eingesetzt, um Stoffströme beispielsweise hinsichtlich ihrer stofflichen Zusammensetzung automatisiert zu beschreiben und die Daten somit weitergehend nutzen zu können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Arbeiten mit 3,92 Mio. Euro. Die Leitung des Forschungsvorhabens liegt beim Institut für Anthropogene Stoffkreisläufe der RWTH Aachen. Zu den weiteren Partnern gehört auch das Human Technology Center der Aachener Hochschule.
Kunststoffrecycling: Der große Überblick
Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
Was mit Hilfe von Sensortechnik erreicht werden soll
Jährlich fallen 3,2 Mio. t Verpackungsabfälle in Haushalten an. Im Jahr 2021 wurden hiervon nur 27 % in Rezyklate umgewandelt, lediglich 12 % dienten als Ersatz für Kunststoffneuware. Einer der Gründe ist der hohe Aufwand der manuellen Charakterisierung der Abfälle. In der Konzeptphase von Revise wurde nachgewiesen, dass sich die Stoffströme mittels Inline-Sensortechnik automatisiert charakterisieren lassen, jetzt liegt der Fokus auf der Umsetzung in den großtechnischen Maßstab.
Die Projektbeteiligten wollen drei Effekte erreichen: Anreize für die Verbesserung der Sammel- und Produktqualitäten schaffen und so Qualität und Einsatz der Kunststoffrezyklate steigern. Auch sollen sensorbasiert erfasste Stoffstromcharakteristika dazu genutzt werden, Sortier-, Aufbereitungs- und Kunststoffverarbeitungsprozesse auf schwankende Stoffstromeigenschaften adaptieren zu können. Dies führt zu einer erhebliche Effizienzsteigerung der technischen Infrastruktur. Schließlich wird die verbesserte Datenlage eine ganzheitliche ökologische und ökonomische Bewertung der gesamten Wertschöpfungskette ermöglichen.
Wer im Projekt Revise-Up involviert ist
In Revise-UP sind neben den beiden RWTH-Einrichtungen engagiert: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Deutsches Institut für Normung, Hündgen Entsorgungs, Krones, Kunststoff Recycling Grünstadt, SKZ, Stadler Anlagenbau, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und Prezero Recycling Deutschland. Unterstützung kommt von den assoziierten Partnern von bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, Cirplus, HC Plastics, Henkel, Initiative „Mülltrennung wirkt“ und Tomra Sorting.
Quelle: RWTH Aachen, SKZ
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