Offizieller EM-Ball der EM in Deutschland 2024

Blick auf das Innere des offiziellen EM-Balls des Fußballturniers in Deutschland. Die Bälle verfügen über hochpräzise Sensoren. (Bild: Adidas)

Wer kennt sie nicht, die Situationen, die Spielentscheidend sein können: beste Beispiel der Elfmeter im Fußball. Mit moderner Video- und Sensortechnik lassen sich solche Spielsituation in der Regel korrekt auswerten. Das Schiedsrichter-Gespann hat somit ein technologisches Werkzeug, dass sie während der Spiele entlastet respektive ihnen sogar Entscheidungen abnimmt.

Mit Blick auf die vergangene Fußball-EM in Deutschland hat hierbei das junge Unternehmen Kinexon entscheidenden Anteil daran, dass die Schiedsrichter die nötigen Impulse von der Technik bekommen. Das 2012 gegründete Start-up ist Experte für Sensortechnik, Software und Automatisierung. Für die EM zeichnet sich das Unternehmen für die Sensorik innerhalb der EM-Bälle verantwortlich.

Was können die Sensoren in den EM-Bällen?

Überraschend für die meisten TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer bei dieser EM: Während der Überprüfung strittiger Szenen am Spielfeldrand tauchte am Monitor erstmals eine Kurven-Grafik auf, die an ein EKG erinnert. Sie zeigt an, ob und wann der Ball berührt wurde, sodass die Schiedsrichter beispielsweise ein Handspiel ahnden können.

Möglich wird dies durch einen hochpräzisen Bewegungssensor, der im Ball aufgehängt ist. Der Sensorchip sendet 500 Mal pro Sekunde, wo sich der Ball befindet, mit welcher Geschwindigkeit er unterwegs ist, wie er sich dreht und ob er berührt wird. Das Verhalten des Balls wird dabei nicht beeinträchtigt, der Chip wiegt nur drei Gramm.

Die zugehörige Software liefert dem Schiedsrichter-Team Auswertungen, um schneller und besser entscheiden zu können, und den TV-Sendern Informationen, zum Beispiel wie hart ein Torschuss eines Spielers war.

Wo das Start-up seine Technologie noch einsetzt

Kinexon Gründer vor der Allianzarena in München
Auch in der Allianz-Arena in München kam der EM-Ball zum Einsatz. Er verfügt über Technologie des Start-ups Kinexon. Im Vordergrund (v.l.) die Gründer Dr. Oliver Trinchera und Dr. Alexander Hüttenbrink (hier noch mit einem älteren Ball). (Bild: Kinexon)

Fußball ist längst nicht die einzige Sportart, die Kinexon ausrüstet. „Mehr als 400 Mannschaften nutzen unsere Chips, ob im Basketball, im Eishockey oder im Handball“, erzählt Gründer und CEO Dr. Oliver Trinchera. Die Sensoren sind in die Trikots der Spielerinnen und Spieler eingenäht. So können die Vereine Bewegungsabläufe und Leistungsdaten auswerten. Neben taktischen und leistungsbezogenen Analysen betreiben die Vereine damit auch Verletzungsprävention. „In der US-Basketballliga NBA haben wir einen Marktanteil von 85 Prozent.“

Dabei ist der Sportbereich nicht einmal das Kerngeschäft des Unternehmens. Im Mittelpunkt stehen Produktion und Logistik. „Überall, wo sich etwas bewegt, kann unsere Technologie zum Einsatz kommen“, sagt Trinchera. Kinexon erstellt digitale Zwillinge von ganzen Fabriken, sodass Abläufe in Echtzeit analysiert und automatisiert werden können. Trinchera nennt ein Beispiel: „Im Automobilbau orchestrieren wir große Flotten von autonomen Transportrobotern. Dabei sorgen wir dafür, dass Transportaufträge auf dem schnellsten und effizientesten Wege erledigt werden. Treten Herausforderungen wie beispielsweise versperrte Routen auf, reagiert die Software in Bruchteilen von Sekunden.“ So hat etwa BMW seine gesamte Produktion digitalisiert.

Was Sie über die Gründer wissen müssen

Technisches Know-how mit Marktverständnis zu kombinieren, lernte Oliver Trinchera im TUM-Studiengang Management and Technology, in dem die Studierenden sowohl BWL als auch ein Technikfach belegen – Elektro- und Informationstechnik in Trincheras Fall. Das Rüstzeug für die Firmengründung holte sich Trinchera im Center for Digital Technology and Management. Das CDTM bietet ein Zusatzstudium, bei dem die Studierenden mit Industriepartnern an Problemen aus der realen Unternehmenswelt arbeiten und gleichzeitig lernen, wie man Innovationen schafft und ein eigenes Unternehmen gründet. Während ihrer Promotion am Lehrstuhl für Finanzmanagement und Kapitalmärkte bereiteten Trinchera und Co-Gründer Dr. Alexander Hüttenbrink das Start-up vor. Heute hat Kinexon mehr als 300 Mitarbeitende und neben München einen zweiten Standort in Chicago.

Quelle: TUM München

Die große Übersicht zum Studium der Kunststofftechnik

Junge Menschen beobachten gemeinsam einen 3D-Drucker bei der Arbeit
(Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Die Kunststoffindustrie sucht händeringend nach Fachkräften. Und auch die Hochschulen melden immer weniger Einschreibungen für ein Studium der Kunststofftechnik. In unserer Übersicht gehen wir für alle Interessierte den Fragen nach:

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