Dezember 2011

Die S5-15-Roboter von Sepro Robotique, Rödermark, das bislang kleinste Modell ihrer S5-Baureihe kartesischer Linearroboter, sind eine gute Veranschaulichung dafür, wie die Hersteller mit ihren Neuvorstellungen der diesjährigen Fakuma auf die Forderungen der Industrie reagieren: Das Modell dient der Automatisierung von Kunststoffspritzgussmaschinen im Schließkraftbereich zwischen 30 und 180 t und komplettiert diese bereits 5. Generation von Robotern. Gemein haben alle S5-Modelle eine vergrößerte Hublänge sowie höhere Traglasten, wodurch sich ein flexibleres Einsatzprofil ergibt. Gleichfalls erhöht haben sich die Achsgeschwindigkeiten, so legen die Roboter auf der Ausquerachse nun 4  m/s zurück, auf der Vertikalachse sind es 5 m/s. Diese höheren Geschwindigkeiten resultieren nicht zuletzt in kürzeren Zykluszeiten, ein Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz aus den so genannten Billiglohnländern. Ebenso direkt aus den Anforderungen der Verarbeiter abgeleitet ist die Tatsache, dass die Roboter der Baureihe mit einer Visual-2-Steuerung ausgestattet sind. Denn wem hilft eine effiziente Maschine, wenn niemand sie steuern kann? Zu bedienen über ein LCD-Touchscreen, kann der Bediener das Programm hier intuitiv über einen Pick&Place-Konfigurator erstellen.
Ebenfalls auf der Messe zeigte das Unternehmen den auf derselben Plattform basierenden Success-22-Roboter, der wie auch die S5-Line über eine vergrößerte Hublänge und Nutzlast sowie eine erhöhte Geschwindigkeit verfügt. Konzipiert für einfache Entnahme- und Bestückungsfunktionen sowie weniger komplexe Folgeprozesse, ist das entscheidende Argument dieser Baureihe im monetären Bereich zu finden: Durch die Verwendung von Standard-Baugruppen sind die Roboter niedrig-preisig angesiedelt und verfügen über verkürzte Vorlaufzeiten bei der Produktion. Jean-Michel Renaudeau, Geschäftsführer Sepro Robotique, freut sich: „Mit unserem neuen Konstruktions- und Produktionsansatz können wir jetzt einen kostengünstigen Roboter mit hoher Leistungsfähigkeit anbieten, selbstverständlich mit der Qualität und Verlässlichkeit, für die unser Unternehmen bekannt ist.“

Standard mit eingebauter Flexibilität

Diesen Weg geht auch Sonderhoff, Köln, mit den 3-Achs-Linearrobotern LR-HE Plus. Mit dem Ziel einer größtmöglichen Standardisierung entwickelt und konstruiert, ergeben sich auch hier Vorteile bei Preisgestaltung und Lieferzeiten. Gegenüber der Vorgängerversion konnte der Hersteller die Bahngeschwindigkeit der Roboter von 20 auf 35 m/min steigern, wodurch sich der Output in der Produktion erhöht. Auch zum Thema Flexibilität haben sich die Ingenieure Gedanken gemacht: Das Grundgestell der Maschine ist mit trennbaren Füßen versehen, wodurch sich der Auf- und Abbau einfacher gestaltet und hierdurch den mobilen Einsatz in bestehenden Automationslinien ermöglicht.
Auch hier ist, wie bei den meisten Neuentwicklungen der Branche, die Mensch-Maschinen-Schnittstelle ein Touchscreen. Diese heißt bei den Kölnern Mobile Panel und ermöglicht es, Anlagen nicht nur zu programmieren sondern auch Pflege- und Wartungsservices durchzuführen.
Einen Beitrag zum Thema Energie-Effizienz liefert Hahn Automation, Rheinböllen, mit den Linear-Robotern Pro Picker. Deren Achsen sind mit Servomotor-Antrieben ausgerüstet, wodurch sie nicht nur komplexe Greiffunktionen sowie Bewegungsabläufe bei der Anguss- und Teilentnahme ausführen können, sondern – im Vergleich zu pneumatischen Ausführungen – auch deutlich weniger Energie verbrauchen. Geeignet sind die Roboter für Nutzlasten bis 1.500 g und Spritzgießmaschinen bis 3.000 kN.

Achsen, Achsen, Achsen

Über Präzision haben sich die Ingenieure bei Yaskawa, Allershausen, Gedanken gemacht. Das Resultat sind die Shelftype-Roboter der HP20RD-Reihe, die eine Traglast von 20 kg mit einer horizontalen Reichweite von 2,02 mm bei einer Genauigkeit von +/- 0,06 mm bewegen. Durch das kompakte Design und Anti-Kollisions-
Features ist es möglich, simultan bis zu acht Roboter einzusetzen, das entspricht insgesamt 72 Achsen. Hierdurch kann der Durchsatz in der Produktion auf kleinem Raum gesteigert werden.
Ebenfalls auf hohen Durchsatz sowie Prozess-Sicherheit hat das Unternehmen Krautloher, Bergkirchen, seine Neuentwicklungen getrimmt: Mit Trägerrahmen aus Kohlenstoff-Verbundfasern sind die Roboterelemente der Greifersysteme lediglich halb so schwer wie vergleichbare Modelle aus Aluminium, gleichzeitig aber doppelt so stabil. Durch die hierdurch reduzierten Schwingungen erhöhen sich die möglichen Taktraten von Automatisierungslinien. Daneben verfügen die Systeme über pneumatische Schwenkantriebe, die Drehbewegungen schnell und präzise ausführen. Die Integration in bereits bestehende Anlagenkonfigurationen ist dabei laut Hersteller unproblematisch. Firmen-Gründer Horst Krautloher bringt den Gedanken hinter seiner Produkt-Philosophie auf den Punkt: „Wichtig ist, dass die Prozesse unserer Kunden laufen, denn Stillstand kostet alle Beteiligten Zeit, Nerven und Geld“.

 

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