Der Scanner wurde eigens zur Inspektion von Objekten mit transparenten, schwarzen oder spiegelnden Oberflächen entwickelt. Derartige Objekte lassen sich mit den konventionell zur Qualitätssicherung eingesetzten Streifenprojektionssystemen nur dann erfassen, wenn die Oberfläche zuvor mit Hilfsmitteln wie Anti-Glare-Spray behandelt und mit Positioniermarken versehen wurde. Diese zeitaufwändige Vorgehensweise taugt jedoch nicht für die 100-prozentige Kontrolle in der Großserienfertigung. Um die Vorbehandlung des Messobjekts zu vermeiden, greift der Scanner auf ein neues Messverfahren zurück: Im Gegensatz zu herkömmlichen Streifenprojektionssystemen analysiert er nicht die Reflexion, sondern die vom Messobjekt absorbierte Energie, die in Wärme umgewandelt wird. Diese weist das System mithilfe eines Infrarotdetektors nach. Ein konkretes Beispiel aus der Automobilfertigung ist die Integration der Scheinwerfer in das Frontend-Modul – ein kritischer Schritt im Fertigungsprozess. Die Scheinwerfer müssen exakt in der komplexen Montageeinheit positioniert werden. Die Position der montierten Scheinwerfer an den Anlagepunkten des Blechteils kann inline jedoch nicht ausreichend überprüft werden. Bislang war kein optisches Messsystem in der Lage, die durchsichtigen Frontscheinwerfer im Fertigungstakt flächenhaft zu digitalisieren. Durch den Einsatz des 3D-Scanners lassen sich die montierten Scheinwerfer nun erstmalig inline automatisiert messen. Das auf einen Messroboter montierte System scannt die eingebauten Scheinwerfer und prüft ihre Position im Fahrzeugkoordinatensystem. Das Messergebnis liegt in 60 Sekunden vor.