Im Rahmen des Reclaim-Projekts werden Anlagen für werkstoffliches Recycling und robotergestützte Sortiersysteme mit künstlicher Intelligenz in einem Container kombiniert, der an jeden beliebigen Ort transportiert werden und innerhalb weniger Stunden einsatzbereit sein kann. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projekts Spiele entwickelt, die das Umweltbewusstsein und das Engagement von Bürgern für die Umwelt fördern sollen. Daran beteiligt ist auch das technologische Institut für Kunststoffe Aimplas, Valencia, Spanien.
Die Abfallwirtschaft ist in abgelegenen Gebieten oder an Orten, an denen das Abfallaufkommen nicht ausreicht, um die Einrichtung von Recyclinginfrastrukturen zu rechtfertigen, eine schwierige Aufgabe. An Orten wie den griechischen Inseln werden die Abfälle jeden Sommer zur Behandlung oder Verarbeitung auf das Festland gebracht. Dies führt zu hohen Kosten und geringer Effizienz.
Im Rahmen des Reclaim-Projekts wird eine kostengünstige, tragbare und einfach zu installierende Anlage zur Materialrückgewinnung (MRF) entwickelt, die in jedem Gebiet, und sei es auch noch so abgelegen, die Rückgewinnung von Materialien ermöglicht. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projekts Spiele entwickelt, um das öffentliche Bewusstsein und das Engagement für die Umwelt zu stärken und Bürger zu ermutigen, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Verwertung von Materialien aus Abfällen zu verbessern.
Kunststoffrecycling: Der große Überblick
Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
Diese Know-how bringt Aimplas in das Projekt mitein
An dem Projekt partizipiert auch das technische Institut Aimplas (Instituto Tecnológico del Plástico) aus Spanien. Dieses bringt seine Erfahrungen im Bereich der Kunststoffverwertung und Kreislaufwirtschaft in das Projekt ein. Die Rolle der Einrichtung konzentriert sich auf die Festlegung der Anforderungen und Spezifikationen der tragbaren und robotergestützten MRF-Anlage, die Priorisierung der Kunststoffverwertung und die Optimierung der Systemleistung für verschiedene Anwendungsfälle.
Michalis Maniadakis, leitender Forscher bei Forth und Koordinator des Projekts, erklärt: „Reclaim entwickelt eine neue automatisierte Lösung, um wiederverwertbare, von Ortskernen weit entfernte Abfälle direkt zurückzugewinnen. Im Einklang mit dem European Green Deal vereint das Reclaim-Projekt neueste Technologien zur Schaffung mobiler und robotergestützter Materialrückgewinnungsanlagen, die in abgelegenen und isolierten Gebieten mit der Kreislaufwirtschaft verbundene Aktivitäten voranbringen werden.“
Was Sie über das Projekt wissen müssen
Beim Projekt werden Anlagen für werkstoffliches Recycling und robotergestützte Sortiersysteme mit künstlicher Intelligenz in einem Container kombiniert, der an jeden beliebigen Ort transportiert werden und innerhalb weniger Stunden einsatzbereit sein kann. Dieses System ermöglicht die effiziente Rückgewinnung von recyclingfähigen Materialien mit einem Minimum an Arbeitskräften. Es wird mehrere Jahre nach Abschluss des Projekts weiterhin funktionsfähig und nachhaltig sein. Die Validierung des Systems erfolgt an echten Standorten auf den Ionischen Inseln.
Darüber hinaus wird durch das Projekt das soziale Bewusstsein für das Recycling durch die Entwicklung eines Spiels gefördert, das sich auf die Herausforderungen des Recyclings konzentriert und Bürger dazu ermutigt, an den Projektaktivitäten aus einer die Bevölkerung betreffenden wissenschaftlichen Sicht teilzunehmen, um Daten für die Ausbildung in künstlicher Intelligenz und interaktivem Lernen zu liefern.
Das Projekt wird durch das EU-Programm Horizont 2020 finanziert und besteht aus drei Forschungszentren, zwei Universitäten, einer regionalen Behörde, einem Zentrum für Herstellerverantwortung, einem Robotikunternehmen, einem Innovationsmanagement-Unternehmen und einer internationalen Partnerschaft.
Wer sich am Reclaim-Projekt beteiligt
Die Mitglieder sind: Forth-Stiftung für Forschung und Technologie (Griechenland), Aimplas (Spanien), Axia Innovation (Deutschland), ION (Griechenland), IRIS (Spanien), HRRC - Hellenic Recovery Recycling Corporation (Griechenland), KU Leuven (Belgien), Robenso - Robotic Environmental Solutions (Griechenland), ISWA - International Solid Waste Association (Niederlande) und UoM - L-Universita ta' Malta (Malta).
Quelle: Aimplas
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