
Die Möglichkeiten einer Datenbrille live zu testen wurde von den Besuchern gut angenommen. (Bild: SAR)

Über 70 Teilnehmer nutzten den Technologietag zur Weiterbildung und zum Netzwerken. (Bidlquelle: SAR)
Dr. Theo Steininger von Erium, Garching, beleuchtete in seiner Keynote die Digitalisierung vor dem Hintergrund Künstlicher Intelligenz (KI). Der Anspruch an KI ist, dass sie den Menschen beim Beherrschen von Komplexität unterstützt. Am Anfang des Prozesses gilt es, alle Beteiligten zu synchronisieren und zu klären, welche Daten bereits vorliegen und welches spezifische Ziel erreicht werden soll. Außerdem ist es wichtig, Daten aus Sicht des Bauteils zu erhalten sowie das Bauchgefühl und die Erfahrung der Mitarbeiter einfließen zu lassen.
Die Vorträge des ersten Themenblocks beleuchteten verschiedene Aspekte der Steuerungstechnik. So stand beim Vortrag von Stefanie Eisenreich, SAR IT-Services, der zusätzliche Nutzen der Digitalisierung für die Kunststoffindustrie im Vordergrund. Hierfür ist ein MES-System auf Betriebsleitebene wichtig, da es die Brücke zwischen ERP (Unternehmensleitebene) und dem Produktionsprozess (Prozess- und Steuerungsebene) darstellt.
Virtuelle Inbetriebnahme wird Standard
Komplexe Anlagen zu simulieren und virtuell in Betrieb zu nehmen, wird verstärkt vom Markt gefordert. Florian Kupfer, SAR KSS, wies darauf hin, dass dieses Vorgehen aufgrund der Zeitersparnis und frühzeitigen Fehlererkennung immer mehr zum Standard wird. Verschiedene Möglichkeiten der Wertschöpfung im Zuge des Automationsprozesses stellte Stefan Erdle, Vertrieb SAR KSS, vor. Zu den vorhandenen Systemen kommt in diesem Jahr ein laserbasiertes Beschriftungssystem hinzu, das ohne zusätzliche Schutzumhausung betrieben werden kann. Die Sensorintelligenz, durch die Daten in Informationen umgewandelt werden, wurde von Lukas Schützendorf von Sick, Düsseldorf, präsentiert. Um intelligente Sensoren zu schaffen, setzt das Unternehmen die Methode des Deep Learning ein. Hierbei erfolgt das Entwickeln der Machine Vision Systeme durch Datensätze. Applikationsexperten definieren hierfür Qualitätsmerkmale für Objekte durch Gut- und Schlechtdaten.
Sehende Greifer ermöglichen Montage

Die Möglichkeit eine Datenbrille live zu testen wurde von den Besuchern gut angenommen. (Bildquelle: SAR)
Die Herausforderung einer Mikromontage stellte Florian Schmiedel, Leiter Vertrieb von Ima-Tec, Kürnach, vor. Die Anlagen sind modular aufgebaut und die Kunst besteht darin, die Bauteile exakt zu greifen und mit sehenden Greifern zu montieren. „Die Automation hat sich in den letzten Jahren stark verändert“, führte Peter Sudler, Vertriebsleiter SAR Kunststoffsysteme, im Rahmen seines Vortrages aus. „Handelte es sich früher um mehr oder weniger Standardanlagen zur Teileentnahme, so sind es heute komplexe Systeme, die beispielsweise mechanische Tätigkeiten und optische Prüfungen durchführen sowie Teile auf Lackieraufnahmen positionieren oder online verpacken.“ Wie die flexible Fertigungsverkettung von Intralogistik und Automation aussehen kann, erläuterte Tanja Boßler, Vertrieb SAR KSS.
Auf die Suche nach dem perfekten Materialfluss begab sich beim letzten Vortrag Michael Doufrain von Logistics Evolution, Schwanau. Wenn alle Wege und die Auslastung sämtlicher Transportgeräte in einem Unternehmen bekannt sind, kann eine Materialflussoptimierung erfolgen. Dadurch werden Wege und Kosten reduziert.
Insgesamt sorgten die Vorträge für reichlich Diskussionsstoff. Die Möglichkeit, eine Datenbrille vor Ort zu testen, die sowohl zur Zeit- und Ressourcenersparnis als auch schnelleren Lösungsfindung bei Problemen immer häufiger eingesetzt wird, ließen sich zahlreiche Besucher nicht entgehen.
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