Die Fakuma öffnet vom 15. bis 19. Oktober 2024 wieder ihre Tore. Auf dem Messegelände in Friedrichshafen präsentieren zahlreiche Unternehmen wieder ihre Neuheiten im Bereich der kunststoffverarbeitenden Industrie. Im Fokus stehen dann natürlich auch die eigentlichen Produktionsmaschinen. Doch auch fernab davon spielen verschiedenste Technologien eine tragende Rolle für den Fertigungsprozess von Produkten aus Kunststoff. In unserer Übersicht zeigen wir Ihnen einen Ausschnitt davon.
Eines der vielen Unternehmen ist Evosys, Erlangen, welches auf der Messe zeigt, worauf es beim Schweißen von Kunststoffen ankommt. Am Stand präsentiert das Unternehmen das Table-Top System Evo Weld Mini mit neuen Optionen. Das kompakte Tischgerät wurde für kleinere Stückzahlen und den Laborbetrieb entwickelt, verfügt aber über die gleiche Systemtechnik wie eine große Laserschweißanlage. Nun ist es auch mit einem Radial-Modul verfügbar und kann mit einem 2-µm-Laser ausgestattet werden. Vor allem Radial-Bauteile können damit geschweißt werden, und Mikrofluidik-Komponenten profitieren von einer besonders hygienischen Herstellungsweise. Das Table-Top System sorgt für einen geringen Footprint und eine einfache Handhabung. Zudem werden weitere Exponate ausgestellt, wie das Lasermodul EVO 0750 und das Prozessmodul EVO 0800-TD. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise lassen sich diese Module flexibel in nahezu jede Fertigungs- und Automatisierungsumgebung integrieren. Durch die hohe Präzision, die lokal gut dosierbare Energieeinbringung und die Sauberkeit ist das Laser-Kunststoffschweißen in zahlreichen Branchen geeignet. Beispielanwendungen sind am Messestand ebenfalls zu sehen, darunter Geräte zur Messung der Transmissionsfähigkeit von Kunststoffmaterialien.
Halle/Stand A4 /4306
Quelle: Evosys
Ausstellungswand mit gläserner Maschine zeigt praxisnah Vorteile digitaler Produkte und Services auf
Viele Kunststoffverarbeiter beschäftigen sich aktuell damit, ihre Spritzgießbetriebe zukunfts- und wettbewerbsfähig aufzustellen. Das gebündelte Wissen dazu steckt Arburg, Loßburg, in die Arburg Solution World während der Fakuma 2024. Intelligente Produktionslösungen steigern die Effizienz und reduzieren Kosten. Wichtige Bausteine sind der „Action Plan: Energy“, der Energieberatung, Maschinen-Updates und Verbrauchsmessungen umfasst, sowie die Gestica-Steuerung mit ihren intelligenten Assistenz- und Pilotfunktionen. Das Unternehmen demonstriert zudem, wie Digitalisierung die Energie- und Produktionseffizienz verbessern kann. Im Mittelpunkt steht dazu eine gläserne Spritzgießmaschine Allrounder 270 A mit Einblicken in elektrische Antriebskomponenten und das IIOT-Gateway. Vier Monitor-Stationen zeigen die Vorteile des Leitrechnersystems ALS, des Kundenportals, des Arburg Remote Service ARS sowie der After-Sales-Leistungen. Die Premium-App „Ask Arburg“, basierend auf Chat GPT, sorgt für umfangreiches Spritzgießwissen und hilft bei der Beantwortung konkreter Fragen sowie der Identifikation von Fehlerursachen.
Halle/Stand A3/3101
Quelle: Arburg
Temperieren ohne Wandlungsverluste
Der Ausbau erneuerbarer Energien rückt Gleichstromnetze in den Fokus, da Solar- und Windenergie Gleichstrom erzeugen, während die allgemeine Stromversorgung über Wechselstrom erfolgt. Wittmann, Wien, Österreich, hat dieses Effizienzpotenzial erkannt und auf der K2022 eine elektrische Eco-Power-Spritzgießmaschine mit DC-Versorgung vorgestellt. Gemeinsam mit Innovenergy wurde die DC-Spritzgießtechnologie zur Serienreife entwickelt. Nun hat der Hersteller das DC-Komponentenspektrum um Temperiergeräte erweitert. Das neue Tempro plus DC erreicht die gleichen Leistungsdaten wie herkömmliche Geräte, jedoch mit höherer Energieeffizienz durch direkte DC-Nutzung und angepasste Pumpenleistung. Die Heizleistung des Tempro Plus D90 DC beträgt 9 kW bei 750 V DC, und die Kühlleistung liegt bei 40 kW bei einer Differenztemperatur von 75 K. Die Grundausstattung umfasst einen 1,1-kW-Synchronmotor und einen Umrichter, der sowohl den direkten Anschluss an den Zwischenkreis der Maschine als auch die Drehzahlregelung ermöglicht. Dies vermeidet Umwandlungsverluste und passt die Pumpenleistung an die Prozessparameter an, was eine doppelte Steigerung der Energieeffizienz ergibt.
Halle/Stand B1/1204
Quelle: WITTMANN BATTENFELD Deutschland
Optimierte Mehrkomponenten-Prozesse durch neue Maschinenfeatures
Auf der diesjährigen Fakuma präsentiert Krauss Maffei, Parsdorf, eine Schildkröte, die im Sandwichverfahren auf einer vollelektrischen PXZ 121-380-180 Multinject entsteht. Das Kernmaterial der Schildkröte besteht aus mechanisch rezykliertem PC/ABS E-Loop 5120MR von Elix Polymers, während die Außenhaut aus chemisch rezykliertem und aufbereitetem ABS E-Loop P2H-AT CR gefertigt ist, das in verschiedenen Farben geliefert werden kann. Die Maschine nutzt Features wie eine neue Sandwichplatte, konturnahe Werkzeugtemperierung und eine Maschinenfunktion, die individuelle Materialkennwerte verwendet, um den Mehrkomponenten-Prozess effizienter zu gestalten. Der Kaltkanalanguss wird entnommen, geschreddert und direkt in den Produktionsprozess zurückgeführt, was einen geschlossenen Materialkreislauf bildet. Dies geschieht mit der neuen Kleinst-Angussmühle von Getecha. Die kompakte vollelektrische Maschine kann als Einkomponenten-, Zweikomponenten- oder Sandwichmaschine eingesetzt werden. Das Umschalten von Haut- zu Kernschmelzestrom sorgt für Flexibilität bei hoher Qualität und ermöglicht auch Marmoriereffekte für individuelles Design. Das passende Werkzeug und die dynamische Werkzeugtemperierung stammen von Contura MTC. Diese optimieren den Produktionsprozess durch konturnahe Temperierung, was besonders wichtig für hochwertige Oberflächen bei wirtschaftlichen Zykluszeiten ist. Bauteilentnahme, Trennung vom Anguss, Separation in die Mühle und Ablage auf dem Band sind die Automationsaufgaben des neuen Linearroboters LRX Plus, der zusammen mit der MC7-Steuerung Premiere feiert. Aufgrund kompatibler Schnittstellen lässt sich der Roboter mit nahezu jeder Anlage kombinieren. Die Maschinenfunktion APC Plus nutzt materialspezifische Kompressionskurven zur Prozessregelung und enthält alle gängigen Materialtypen in ihrer Datenbank. Auf der Messe werden Materialien von Elix Polymers verwendet, deren spezifische Kennwerte in die Datenbank integriert sind.
Halle/Stand A7/7303
Quelle: Krauss Maffei
Platzsparende Anlagen für effektive Kunststoffzerkleinerung
Für die vielseitige Wiederverwertung von Kunststoffen aus der Kunststoffproduktion sind hochwertige Recyclingergebnisse gefordert. Hierzu sind professionelle Kunststoffschneidmühlen, deren Integration in eine Produktionslinie und ein wirtschaftlicher Betrieb unabdingbar. Rapid Granulator, Kleinostheim, stellt hierfür nicht nur hochwertige Kunststoffschneidmühlen bereit, sondern auch Schredder sowie zahlreiche Zusatzoptionen und sorgt für eine optimierte Integration in der Kunststoffverarbeitung. So entstehen hochwertige Kunststoffgranulate, die sortenrein eine optimale Recyclingquote ermöglichen.
Eine Weiterentwicklung stellt der Kunststoffzerkleinerer Raptor Duo dar: Die zweistufige Zerkleinerungsanlage kombiniert einen Schredder mit einer Schneidmühle und ermöglicht das Zerkleinern unterschiedlichster Kunststoffe auf kleinstem Raum. Die Anlage wird in den Varianten Raptor Duo 800 und 1350 angeboten, die sich in der Anzahl der Rotormesser, der Größe der Mahlkammer und Rotoren sowie der Motorleistung unterscheiden. Kunststoffhersteller erhalten somit eine zweistufige Zerkleinerungsanlage auf der Stellfläche einer kleinen Anlage. Ausgestattet mit einem pneumatischen Pushersystem ist sie für die Zerkleinerung von voluminösen Teilen wie etwa IBC-Behälter geeignet. Die stärkere hydraulische Variante kommt für dickwandige, schwere Teile wie Anfahrklumpen in der Spritzgussproduktion zum Einsatz. Standardmäßig ist eine SPS-Steuerung implementiert, die optional auch per Tablet oder PC bedient werden kann. Ein weiterer Vorteil der Anlagen ist das bedienerfreundliche Design: Aufgrund ihrer Konzeption ist ein schneller Zugang zum Mahlkammergehäuse möglich, was die Reinigung beim Farb- oder Materialwechsel erleichtert. Auch Service und Wartung profitieren davon: alle Messer sind leicht zugänglich und wendbare Siebe sowie Messer sorgen für eine lange Laufzeit.
Halle/Stand B1/1108
Quelle: Rapid Granulier-Systeme
Optimierte Heißprägeverfahren für Kosteneinsparungen
Der Sondermaschinenbauer Baier, Rudersberg, bekannt für komplexe Heißprägesysteme zur Dekoration und Veredelung von Produkten, präsentiert auf der Fakuma neue Technologien und Hightech-Maschinenlösungen speziell für die Veredelung von Automotive-Bauteilen. In Live-Maschinenvorführungen wird gezeigt, wie Produktionsprozesse effizienter, schneller und präziser gestaltet werden können. Unter anderem stellt das Unternehmen die Hot Stamping Performance+ vor, eine Lösung zur effizienten, energiesparenden und präzisen Veredelung selbst stark verformter Bauteile. Diese optimierte Heißprägevariante kann durch einfaches Umrüsten einer bereits vorhandenen Maschine realisiert werden, was Prozessoptimierungen und Kosteneinsparungen ermöglicht. Ein weiteres Highlight ist die Live-Vorführung des Geba-8/1S-Modells, bei der Besucher die Metallisierung eines RIM-Felgeneinlegers erleben können. Ein neuartiges Micro-Embossing sorgt dabei für holografische Effekte. Hochwertige Silikon-Prägestempel und Werkzeuge von Hinderer und Mühlich optimieren die Veredelungsergebnisse. Zusätzlich werden die Kurz-Machine-Insight-Services vorgestellt. Diese KI-Software macht den Heißprägeprozess effektiver, gewährleistet vollständige Rückverfolgbarkeit und reduziert Stillstands- sowie Rüstzeiten.
Halle/Stand A4/4111
Quelle: LEONHARD KURZ Stiftung & Co. KG
Neues Projektmanagement-Team sorgt für hohe Anwenderzufriedenheit
Seit 1971 hat sich BIW, Ennepetal, als Anbieter in der Silikonindustrie etabliert. Das Unternehmen bietet seine Expertise in Silikon-Kautschuk-Extrudaten, Glasseide-Flecht- und -Strickartikeln, Kabelschutzsystemen und besonders im Bereich der Silikon-Formteile an. Mit 31 Arburg Spritzgussmaschinen und 7 Pressspritzmaschinen werden komplexe Kundenanforderungen erfüllt, insbesondere im 1K- und bald auch im 2K-Spritzgussbereich. Das BIW-Competence-Center „Mouldings“ zeigt das Engagement des Unternehmens für kontinuierliche Modernisierung. Seit Januar 2024 sorgt ein neues Projektmanagement-Team für hohe Zufriedenheit der Anwender durch klare Kommunikation und effiziente Projektabwicklung. Die Produkte finden Anwendung in Automobil-, Medizintechnik-, Elektronik- und Konsumgüterindustrien und verfügen über eine hohe Qualität und Langlebigkeit. Das Unternehmen arbeitet eng mit seinen Anwendern zusammen, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, und strebt danach, seine Marktposition durch Neuentwicklungen weiter zu stärken.
Halle/Stand A3/3306
Quelle: BIW Isolierstoffe
Störungsbehebung im Spritzguss mit cloudbasierter Lösung
Ein Spritzgusswerkzeug läuft reibungslos, bis plötzlich eine Störung auftritt. Das Bauteil wird nicht vollständig ausgespritzt, eine Heißkanaldüse verstopft oder es entsteht Grat. Keine Situation, bei dem ein erfahrener Maschinenbediener ins Schwitzen kommt. Bei unerfahrenen Mitarbeitenden ist das anders. Hektik kommt auf, Fehler passieren. Schnell wird aus einer Kleinigkeit ein Schaden mit ernsthaften Kosten. Oder die Maschine wird einfach abgestellt und gewartet bis ein erfahrener Kollege kommt. Der so entstandene Produktionsausfall ist ebenfalls teuer. Mit dem Mold-Guide hat Tech2know, Reichenberg, eine Lösung, um der steigenden Zahl unerfahrener Beschäftigter in der Produktion Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen. Auf einer cloudbasierten Plattform werden zu Betriebsmitteln wie Spritzgusswerkzeugen alle relevanten Bedieninformationen didaktisch aufbereitet hinterlegt. Die Beschäftigten finden so schnell Lösungen oder nutzen Anleitungen zum zielführenden Umgang mit den Betriebsmitteln. Zusätzlich können sie ihre eigenen Erfahrungen und Lösungswege einfach an der gleichen Stelle dokumentieren. Es entsteht ein Know-how-Pool der niederschwellig über einen Code am Betriebsmittel eingesehen und aktualisiert werden kann. Das Suchen nach Informationen entfällt, Fehler und Verschwendung werden reduziert. Auf der Fakuma 2024 ist das System live auf dem Stand von Boy, Neustadt-Fernthal, an einem Spritzguss-Werkzeug von Triwefo, Triberg, zu sehen. Letzteres hat die Entwicklung als Pilot-Anwender begleitet und nutzt die Lösung, um Support-Aufwand einzusparen sowie die Kundenbindung zu stärken. Der Spritzgießautomatenhersteller freut sich über das zusätzliche Highlight mit Mehrwert für die eigenen Anwender. Denn Wissensverlust im Umgang mit Werkzeugen oder bei Werkzeugverlagerungen gibt es in der Praxis oft. Eine pragmatische Lösung hat bislang gefehlt.
Halle/Stand B2/2112
Quelle: Dr. Boy
Ein Hinweis in eigener Sache
Wir haben einen neuen Standplatz auf der Fakuma!
Besuchen Sie uns – das Team von PLASTVERARBEITER und KGK – in diesem Jahr in Halle B1, Stand 1002 und holen sich druckfrischen Lesestoff ab.
Wir freuen uns auf Sie!
Mit Openair-Plasma gezielt Oberflächen modifizieren und langzeitstabile Haftung erzeugen
Die atmosphärische Plasmatechnologie stellt eine optimale Möglichkeit für die Oberflächenbehandlung und nachfolgende Verarbeitung und Verbindung von Kunststoffen dar. Sie verbessert Prozesse wie Verkleben, Bedrucken, Lackieren und Abdichten durch gezielte Oberflächenmodifikation. Auf der Fakuma präsentiert Plasmatreat, Steinhagen, verschiedene Anwendungen, die die Vorteile dieser Technologie gegenüber anderen Methoden demonstrieren.
Interessierte können Openair-Plasma-Anlagen sehen, die in Zusammenarbeit mit Partnern entwickelt wurden. Ein Beispiel ist die Plasmaaktivierung von Kunststoffkarten für den Digitaldruck mit UV-Aushärtung. Die Technologie verbessert auch die Haftung von Tapes und Klebstoffen auf Kunststoffbauteilen. Plasma-Anlagen lassen sich automatisieren und in bestehende Fertigungslinien integrieren. Anwender schätzen die einfache Bedienung und Umweltfreundlichkeit der Technologie. Weitere Vorteile sind die Automatisierbarkeit, Inline-Integration sowie ein trockener und selektiver Prozess.
Halle/Stand A1/1210
Quelle: Plasmatreat
Kompakte Mobilität: Effiziente Trocknung und Förderung an jedem Standort
Die mobilen Trocknungs- und Fördersysteme der Mobilux-Familie von Moretto, Neunkirchen am Sand, kombinieren leistungsstarke Entfeuchtungstrockner, Trocknungstrichter und Fördersysteme auf kompakten mobilen Wagen, die flexibel an verschiedene Standorte bewegt werden können. Im Gegensatz zu fest montierten Systemen enthalten diese Trockner alle notwendigen Geräte für eine leistungsstarke Trocknung und sind mobil einsetzbar. CRX Mobilux integriert Materialtrocknung und Förderfunktionen direkt neben den Verarbeitungsmaschinen, optimiert das Automatisierungsmanagement und nutzt Produktionsräume effizient. Die Steuerung erfolgt über ein intuitives 7-Zoll-Touchscreen-Bedienfeld mit einer Bibliothek von 200 Rezepten. Die Moisture Meter Control ermöglicht die Inline-Messung des Restfeuchtigkeitsgehalts von Polymeren ohne Offline-Probenahme, was eine Echtzeitkontrolle des Trocknungsprozesses garantiert. Der Sensor nutzt die Power-Peak-Technologie zur kontinuierlichen Messung der Dielektrizitätsstärke des Materials, um Maßnahmen vor dem Eintritt unsachgemäß getrockneten Materials in den Verarbeitungsprozess zu ermöglichen. Diese mobilen Systeme eignen sich insbesondere für Verarbeitungsanlagen, einschließlich Laboratorien und medizinische Anwendungen.
Halle B3, 3208
Quelle: Moretto Deutschland
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Weiterentwickeltes Hybridverfahren für das Kunststoffrecycling
Varioplast, Ötisheim, hat das Hybridverfahren Varioblend zur Fakuma 2024 weiterentwickelt. Dieses Verfahren ermöglicht die Wiederverwertung gemischter Kunststoffabfälle und lackierter thermoplastischer Abfälle ohne aufwändige oder umweltgefährdende Medien. Das Verfahren kombiniert unterschiedliche Schütt- und Füllmaterialien sowie Produktionsabfälle für dickwandige Spritzgussteile. Das Schüttmaterial kann aus gemischten thermoplastischen Kunststoffabfällen und lackierten Kunststoffen bestehen, während Füllstoffe wie Kunststoffgranulat, Glaskugeln oder sogar Kaffeebohnen verwendet werden können. Der Prozess beginnt mit der dosierten Zuführung des Schüttmaterials in die Kavität, gefolgt vom Einspritzen des Füllmaterials, wobei nur noch etwa 30 % des Restvolumens zu füllen sind. Das thermoplastische Füllmaterial kann aus sortenreinen Kunststoffabfällen oder Cellulose-basierten Kunststoffen bestehen. Das Verfahren erweitert das Fertigungsspektrum des Unternehmens um neue Gestaltungsmöglichkeiten und dekorative Effekte bei dickwandigen Formteilen. Durch die Nutzung verschiedenster Füllstoffe kann eine hundertprozentige Recyclingquote erreicht werden. Das Verfahren ermöglicht dickwandige, einfallstellenfreie Spritzgussteile mit Wandstärken zwischen 5 und 50 mm bei kurzen Kühlzeiten. Damit wird eine Ressourcen- und Energieersparnis von bis zu 70 % erzielt sowie verkürzte Zykluszeiten durch inneren Wärmeentzug aus der Schmelze. Umweltfreundlich, kostengünstig und dickwandig ist somit kein Widerspruch mehr. Während der Fachmesse wird als praktisches Anschauungsprodukt ein Universalbithalter vorgestellt, dessen Griff in diesem Verfahren hergestellt wurde. Diese Exponate verdeutlichen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und erlauben einen Einblick in die zukünftigen Potenziale der Technologie.
Halle/Stand A1/1007
Quelle: Varioplast Konrad Däbritz
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3D-Drucktechnologie im Mikrobereich
Mit einem neuen Dual-Resolution-3D-Drucker bietet Boston Micro Fabrication, Maynard, USA, ein hochpräzises 3D-Drucksystem im Mikrobereich mit hoher Flexibilität an. Der neue Micro Arch D1025 basiert auf der Projektionsmikro-Stereolithografie und bringt eine höhere Effizienz in 3D-Druckprozesse. Ab sofort können Anwender in Bereichen wie Gesundheitswesen, Elektronik, Biowissenschaften oder Photonik zwei verschiedene Auflösungen in einer einzigen Druckschicht verwenden. Der Auflösungsmodus von 25 µm eignet sich für Teile, deren Merkmale keine ultrahohe Auflösung erfordern. Der 10-µm-Modus optimiert den Druckprozess für kleine, komplexe Merkmale. Darüber hinaus können die Anwender je nach Teilegeometrie den gesamten Druckaufbau mit 10 µm oder 25 µm veranlassen. Dies bedeutet höhere Flexibilität und Effizienz bei allen Anwendungen quer durch die Branchen. Neben der dualen Auflösung verfügt der 3D-Drucker über eine verbesserte, integrierte Automatisierung und einen einfachen Wechsel zwischen den Auflösungsmodi.
Halle/Stand B2/2110
Quelle: Boston Micro Fabrication
Infrarot-Wärme optimiert die Folienverarbeitung
Folien aus Kunststoff werden lackiert, bedruckt, geprägt oder kaschiert. Die nötigen Wärmeprozesse werden durch mittelwellige Infrarot-Strahler erfolgreich gelöst, denn Kunststoffe setzen diese besonders schnell in Wärme um. Excelitas Noblelight, Kleinostheim, präsentiert auf der Fakuma Noblelight-Infrarot-Strahler und -Systeme, die genau auf Kunststoffmaterial und Prozess abgestimmt werden. Wenn die Prozessgeschwindigkeit bei der Verarbeitung von Folien gesteigert werden soll, kommen konventionelle Heizmethoden schnell an ihre Grenzen. Große, tonnenschwere Walzen müssen lange aufgewärmt werden, kühlen nur langsam ab und können so Probleme verursachen. Heißluft lässt die Folien flattern, die Wärmeübertragung ist nicht optimal und gerade für höhere Geschwindigkeiten muss ein Heißluftofen sehr groß geplant werden. Dagegen überträgt Infrarot-Strahlung die Energie kontaktfrei und effizient. Carbon-Infrarot-Strahler geben mittlere Wellenlängen ab und erwärmen so die Folien vor allem an der Oberfläche. Sie können sehr gut gesteuert werden, denn sie reagieren innerhalb von Sekunden. Das minimiert Schäden bei plötzlichem Bandstopp. Für Türen, Mittelkonsole oder Instrumententafel eines Autos werden Trägerteilen mit einer Folie überzogen. Die Infrarot-Strahler erwärmen TPO- und PVC-Folien schnell und sparen gleichzeitig Energie, weil sie nicht ständig auf Standby gehalten werden müssen. Sie werden nur dann eingeschaltet, wenn Wärme benötigt wird. Dekorative Leisten im Auto oder Schalter in Metalloptik werden aus Kunststoff-Spritzguss hergestellt und außen beschichtet. Dies geschieht häufig im IMD-Verfahren, die von IR-Technologie profitiert. Das beschichtete Transferprodukt lässt sich wesentlich besser verarbeiten, wenn es durch Infrarot-Strahlung vorgewärmt und so verformbar wird.
Halle/Stand A4/4308
Quelle: Excelitas Noblelight
Temperaturregelung für das Spritzgießen technischer Teile
Frigel, Rheinfelden, stellt den Microgel RSY Syncro vor, der die Temperaturregelung beim Spritzgießen technischer Teile neu definiert. Dieses kompakte Temperiergerät zur Werkzeugkühlung ermöglicht eine Reduzierung der Zykluszeit um bis zu 40 % und garantiert hohe Produktqualität für Marktsegmente wie Automobil, Verpackung, Medizin, Gartenbau und Kosmetik. Die Lösung verbessert Produktivität, Qualität und Prozesswiederholbarkeit und sorgt für einen schnellen ROI. Das Temperiergerät liefert nur während der Kühlphase kaltes Wasser, wodurch die Kühlzeit drastisch reduziert wird, während die Formkavitäten während der Einspritzphase heiß bleiben. Als unabhängige maschinenseitige Lösung, die lediglich über ein einziges Signal mit dem Spritzgießprozess synchronisiert wird, ist die Technologie leicht zu implementieren und zu nutzen. Die Produktlinie umfasst mehr als 10 Modelle mit Kühlleistungen von 16 kW bis 56 kW und Heizleistungen von 12 kW bis 24 kW.
Halle/Stand A5/5123
Quelle: Frigel, Rheinfelden
Spritzgießtechnologie im Schließkraftbereich von 100 bis 1.250 kN
BOY, Neustadt-Fernthal, zeigt gleich sechs Exponate aus dem Schließkraftbereich von 100 bis 1.250 kN. Hierbei wird ein Querschnitt des Produktionsprogramms präsentiert, einschließlich sechs weiterer Spritzgießautomaten auf Partnerständen. Zwei Exponate mit dem BOY-Handling LR 5 demonstrieren eine kompakte Automatisierung. Aufgrund moderner Antriebs- und Plastifiziertechnologien sind die Spritzgießautomaten energie- und kosteneffizient. Mit geringem Raumbedarf ermöglichen sie eine wirtschaftliche Produktion bei präzisen Ergebnissen durch die Steuerung Procan Alpha 6. Neben einer BOY XS E und dem Modell BOY 25 E wird auch eine servohydraulische BOY 125 E gezeigt.
Der größte Automat mit 1.250 kN Schließkraft und einer Aufstellfläche von nur 5,22 m² wird zusammen mit einer flexibel einsetzbaren BOY 2C S ausgestellt, die auf einer kompakten 2K-Anlage Eiswürfelformen in Hart-/ Weich-Materialkombination herstellt. Erstmalig werden drei Modelle der neuen Electric-Baureihe vorgestellt: BOY 35 Electric, BOY 50 Electric und BOY 80 Electric in den Schließkraftbereichen von 350 bis 800 kN. Diese Maschinen verfügen über elektromechanische Antriebe für Einspritzen, Dosieren sowie den Auswerfer und verfügen über eine hohe Positioniergenauigkeit. Die neue Baureihe ermöglicht eine aktive Bremsung der Schneckenbewegung zur Energierückgewinnung und sorgt für eine Laufruhe, die ein angenehmes Arbeitsumfeld schafft. Parallelbewegungen ohne Doppelpumpe sorgen für effiziente und präzise Produktion. Die Maschinen vereinen die Vorteile elektromechanischer Systeme mit der platzsparenden Bauweise von Zwei-Platten-Schließeinheiten.
Halle/Stand A7/7101
Quelle: BOY
KI-Integration: Präzisere Ergebnisse und kürzere Time-to-Market
M.TEC, Herzogenrath, deckt als unabhängiger Engineering-Partner den gesamten Prozess von der Idee bis zur Serienreife ab. Mit einer hochqualifizierten Inhouse-Simulationsabteilung und einem systematischen Ansatz entwickelt das Unternehmen in Aachen seit über drei Jahrzehnten nachhaltige und effiziente Lösungen für Produkte, Prozesse, Materialien, Kreislaufkonzepte, Logistik und Verpackungen. Neben klassischen Engineering-Services nutzt das Unternehmen die 3D-Druck-Technologie zur Realisierung komplexer Geometrien und schnellerer Produktion. Eine eigens entwickelte KI-integrierte Lösung optimiert die Kunststofftechnik und den Maschinenbau durch schnellere und präzisere Ergebnisse. Diese Technologie betrachtet verschiedene physikalische Bereiche gleichzeitig, was Qualität, Genauigkeit, Stabilität und Prozesssicherheit erhöht. Entwicklungsrisiken und Ressourcenverbrauch werden stark reduziert, wodurch die Produktion kosteneffizienter wird. Die Integration von KI verkürzt zudem die Time-to-Market erheblich und berücksichtigt Nachhaltigkeitsaspekte, wodurch auch Kleinserien und Prototypen effizient entwickelt werden können. Auf der Fakuma 2024 werden neue Lösungen zum Thema zukunftsweisendes Engineering und nachhaltige Entwicklungsansätze demonstriert.
Halle/Stand B2/2213
Quelle: M.TEC
Neue Möglichkeiten in der Prototypenfertigung
Auf der Fakuma präsentiert Plastivation, München, zwei elektrische Spritzgießmaschinen der zweiten Maschinengeneration der Tederic-NEO-Series im Produktionsbetrieb. Diese Maschinen sind Teil automatisierter Produktionszellen und stellen eine energetisch effiziente sowie technisch ausgefeilte Lösung dar. Im Fokus steht die NEO·E160/e620, die mit einer Schließkraft von 160 t und einem Schneckendurchmesser von 42 mm eine Becherhalterung aus PC-ASA produziert. Das Schussgewicht beträgt rund 150 g bei einer Zykluszeit von 42 s. Ausgestattet ist die Maschine mit einer Keba-Maschinensteuerung und einem 15-Zoll-Bildschirm. Produziert wird mit einem 3+1-Heißkanal-Familienwerkzeug von Incoe, ausgerüstet mit einem pneumatischen 4-fach-Nadelverschlusssystem sowie der dynamisch-punktuellen Werkzeugtemperierung Heat-Inject. Die elektrische Spritzgießmaschine NEO·E60/e110 nutzt eine im 3D-Druckverfahren hergestellte Werkzeugform zur Produktion eines Prototypenteils aus Polypropylen. Das Print-und-Inject-Verfahren von SK Industriemodell ermöglicht die Herstellung komplexer Bauteile. Diese Maschine verfügt über eine Keba-Maschinensteuerung mit einem 12-Zoll-Bildschirm.
Halle/Stand B3/3215
Quelle: Plastivation
Zwei spezialisierte Trockeneisstrahlgeräte für präzise Reinigung
Cold Jet, Weinsheim, stellt während der Fakuma 2024 die neue Aero2-Ultra-Serie vor, die bedeutende Verbesserungen in die Trockeneisstrahltechnologie integriert. Die Serie verfügt über einen optimierten Maschinenkern mit feuchtigkeitsbeständigen und kältebeständigen Motoren sowie langlebigen Metallgetrieben. Neue firmeneigene Steuerungen und Motortreiber erhöhen die Maschinenstabilität. Die Benutzerfreundlichkeit wird durch intern entwickelte Firmware und Hardware gesteigert, wodurch Fehler nahezu ausgeschlossen sind. Ein QR-Code-System ermöglicht schnelle Problemlösungen und verkürzt die Servicezeit erheblich. Des Weiteren verfügen die Trockeneisstrahlgeräte der Serie über erweiterte Konnektivitätsoptionen mit einem neuen Außenpanel, das Micro-SD-Kartenleser und Ethernet-Anschluss umfasst. Dies ermöglicht eine nahtlose Integration mit Cold Jet Connect für die Fernverwaltung von Rezepten und Analysen.
Weitere Verbesserungen umfassen ein neu gestaltetes internes Layout für einfachere Wartung, farbcodierte Schläuche zur eindeutigen Identifizierung sowie haltbarere Strahlschläuche und Applikatoren. Ein neues System zum Schutz der Kernkomponenten minimiert routinemäßige Wartung in staubigen Umgebungen. Die Serie umfasst zwei Modelle: PCS Ultra und PLT Ultra. Ersteres eignet sich für präzise und vielseitige Reinigungsanforderungen, da sie das patentierte Particle-Control-System nutzt, um die Größe der Trockeneispartikel und Strahlparameter genau zu steuern. Letzteres hingegen ist für Hochleistungsreinigung konzipiert und sorgt für einen höheren Strahldruck sowie ein geradliniges Luftsystem für mehr Strahlleistung bei hartnäckigen Verunreinigungen. Zusätzlich werden Exponate präsentiert, die diese Technologien veranschaulichen und ihre Anwendungsmöglichkeiten demonstrieren.
Halle/ Stand B3/3110
Quelle: Coldjet
Gravimetrische Systeme für hohe Rezepturgenauigkeit
Motan, Konstanz, setzt sich seit langem für die Optimierung der Effizienz seiner Produkte und Prozesse ein, wobei der Fokus auf Materialfluss und Nachhaltigkeit liegt. Fortschrittliche Dosier- und Mischlösungen gewährleisten eine flexible und zuverlässige Dosierung, auch FDA-konform. Die gravimetrischen Dosier- und Mischgeräte Gravicolor 310 und 610 verfügen über das Motan-Konusdosiersystem, das ein präzises Mischen von bis zu acht Materialien ermöglicht. Ihre modulare Bauweise sorgt für optimale Leistung, Flexibilität und Zuverlässigkeit beim Spritzgießen, Blasformen und insbesondere bei Extrusionsanwendungen. Für die Medizin- und Pharmaindustrie stellt das Unternehmen das Gravicolor 110 med vor. Dieses FDA-konforme Gerät nutzt die vertikale Schiebertechnologie für präzises Mischen von bis zu vier Materialien. Alle Gravicolor-Geräte sind mit der Intelli-Blend-Analysefunktion ausgestattet, die Rezepturen, Materialien und Betriebsumgebungen dokumentiert.
Unter der Marke Swift werden mehrere Produkte präsentiert: Der S-Dry-250-Trockenlufttrockner ermöglicht eine energieeffiziente Trocknung mit ausgezeichneten Taupunkten. Der S-Compact-Trockenlufttrockner ist in verschiedenen Größen erhältlich und eignet sich für Anwendungen mit einer oder zwei Verarbeitungsmaschinen. Der flexible Trockner verfügt über integrierte Förderung sowie die Möglichkeit, eine Dosier- und Mischeinheit über ein Farb-Touch-Display zu steuern. Das S-Convey-HOS-Fördergerät automatisiert den Förderprozess kosteneffizient. Das S-Color-V-Additiv-Dosier- und Mischgerät eignet sich für die Masterbatch- und Mahlgutdosierungen. Ein weiteres Angebot des Unternehmens ist die Motan-Academy. Die Seminare zu Theorie und Praxis der Materialwirtschaft sorgen für ein tiefes Verständnis von Technik, Funktionalität sowie den Auswirkungen von Einstellungen auf den gesamten Produktionsprozess.
Halle/Stand B1/1111
Quelle: Motan
Kunststoff verlangt in der Fertigung Vorsichtsmaßnahmen gegen gefährliche Emissionen. In der Extrusions-Blasformtechnologie wird geschmolzener Kunststoff über einen Düsenkopf zu seiner endgültigen Form aufgeblasen. Während dieses Hochtemperaturprozesses entstehen schädliche Gase und Rauche, die durch ein Erfassungssystem komplett abgesaugt werden müssen. Fuchs Umwelttechnik, Steinberg, entwickelte speziell für diese Gefahrensituation die Sonderabsaughaube IFESHKT-06. Diese wird unterhalb eines vorhandenen Tragrahmens montiert und umhaust mit ihrer dreiteiligen, mehrschlitzigen Absaugvorrichtung die Extrusionsstelle vollständig. Dadurch werden alle Prozess-Emissionen im Inneren vollständig abgesaugt und aus der Halle abgeführt. Die Erfassung und Luftführung ist für einen Dauerbetrieb mit geringem Energieeinsatz ausgerichtet. Zur einfachen Handhabung verfügt die Absaughaube über ein Montage- und Demontagesystem, PVC-Streifenvorhänge sowie eine abnehmbare Abdeckung mit Magnetverschlüssen und Absturzsicherung. Diese Konstruktion ermöglicht es, ohne die Produktion zu verlangsamen oder Abläufe zu stören, zuverlässig gegen Emissionen zu schützen.
Halle/Stand A1/1418
Quelle: Fuchs Umwelttechnik