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Dr. Ralph Wiechers ist Mitglied der VDMA-Hauptgeschäftsführung. (Bild: VDMA)

Dort, wo es 2019 auf Euro-Basis noch vergleichsweise hohe Zuwachsraten gab, waren zum Teil größere Wechselkursveränderungen mit verantwortlich. Die Corona-Pandemie erweist sich nun als nächste schwere Bürde für den Maschinen- und Anlagenbau. Die VDMA-Volkswirte gehen davon aus, dass es im zweiten Halbjahr 2020 zwar Nachholeffekte geben dürfte. „Diese werden aber die zwischenzeitlichen Verluste bei weitem nicht kompensieren können. Der globale Maschinenumsatz wird 2020 das Vorjahresergebnis verfehlen”, prognostiziert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.

Nach Schätzungen der Experten stieg der Umsatz mit Maschinen im Jahr 2019 insgesamt um nominal zwei Prozent auf fast 2,67 Billionen EUR. Asien blieb mit 1,37 Billionen EUR die mit Abstand größte Fertigungsregion in der Maschinenindustrie. Das Umsatzplus betrug auch hier zwei Prozent, verglichen mit früheren Jahren war das aber ein eher schwacher Zuwachs. Das Wachstumstempo in Europa und in den EU-Ländern insgesamt war mit jeweils plus einem Prozent geringer als im Weltdurchschnitt. Die EU-Länder produzierten zwar deutlich weniger Maschinen – im Wert von 768 Mrd. EUR – als Asien, jedoch mehr als doppelt so viele wie die USA. Allerdings konnten die Vereinigten Staaten ihren Umsatz kräftig um fast sieben Prozent auf 348 Mrd. EUR erhöhen. „Bereits das vergangene Jahr war für viele Maschinenbauer herausfordernd. Nun sind die Unternehmen global mit dem Coronavirus und den daraus resultierenden Belastungen konfrontiert. 2020 wird für alle eine große Herausforderung“, kommentierte Wiechers das Ergebnis.

Deutschland: Drittgrößter Maschinenproduzent

Deutschland hält seit dem Jahr 2013 die Position als drittgrößter Maschinenproduzent der Welt. Im vergangenen Jahr verfehlte das Umsatzvolumen mit 296 Mrd. EUR den Höchstwert des Vorjahres von 300 Mrd. EUR um ein Prozent. Damit entfielen rund elf Prozent des weltweiten Maschinenumsatzes auf die Bundesrepublik.

Mit deutlichem Abstand an der Spitze rangierte abermals China. Den Titel als weltgrößter Maschinenhersteller hält das Land bereits seit 2009. Ein Gesamtumsatz von 876 Mrd. EUR bedeutete auf Euro-Basis ein Plus von zwei Prozent zum Vorjahr. Japan belegt Platz vier. Dort konnten die Maschinenhersteller ihren Umsatz auf Euro-Basis um fünf Prozent auf 264 Mrd. EUR steigern. Italien, Nummer fünf im Welt-Maschinenbau, erhöhte den Umsatz um ein Prozent auf 127 Mrd. EUR. Die ersten fünf Länder der Rangliste – China, USA, Deutschland, Japan, Italien – stehen – wie bereits im Vorjahr – zusammen für 72 Prozent des Weltmaschinenumsatzes.

Einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die weltweiten Umsatzzahlen hatten Wechselkursveränderungen. So legte der Yen vergangenes Jahr im Jahresmittel zum Euro um fast sieben Prozent zu, der US-Dollar um etwas mehr als fünf Prozent. Dies bedeutet, dass das Umsatzplus in beiden Ländern in nationaler Währung niedriger ausfiel als in der einheitlichen Euro-Betrachtung. (jhn)

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