Gruppenfoto Vorstand

Mitglieder des Vorstands von Technotrans: v.l.n.r. Peter Hirsch, Dirk Engel Sprecher) und Hendirk Niestert (Bild: Technotrans)

Die weltweit tätige Technotrans-Gruppe mit Hauptsitz in Sassenberg bietet industrielle Lösungen für das Flüssigkeiten-Management. Kernkompetenzen des Konzerns sind Kühlung und Temperierung, Filtration, Handling sowie Messung und Dosierung. „Konjunkturbedingte Umsatzeinbußen und unerwartete Produktivitätseinschränkungen bei unserer Konzerngesellschaft GWK nach der ERP-Umstellung führten 2019 zu deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgängen. So mussten wir unsere Prognose zweimal anpassen. Dank erfreulicher Geschäftsabschlüsse im vierten Quartal haben wir das Umsatzziel letztendlich übertroffen und lagen beim EBIT im oberen Bereich der Erwartungen. Dennoch sind wir mit dem Geschäftsverlauf insgesamt nicht zufrieden“, sagt Dirk Engel, Sprecher des Vorstands von Technotrans, zur Vorlage der testierten Zahlen für 2019.

Die EBIT-Marge reduzierte sich von 8,0 auf 4,0 Prozent. Der Jahresüberschuss in Höhe von 6,1 Mio. EUR lag rund 51 Prozent unter dem Vorjahreswert. „Am Jahresende mussten wir unerwartete Belastungen in Höhe von 1,4 Mio. EUR verkraften. Bereinigt um diese Effekte läge die EBIT-Marge im Konzern bei 4,7 Prozent“, erläutert Engel.

Auf das Segment Technology entfielen 148,4 Mio. EUR des Konzernumsatzes. Dies entspricht einem Anteil von 71 Prozent. Nach 8,1 Mio. EUR im Vorjahr wurde im Geschäftsjahr 2019 nur noch ein ausgeglichenes Segmentergebnis erzielt. Das Segment Services realisierte mit 59,5 Mio. EUR einen Umsatz nahezu auf Vorjahresniveau. Einen positiven Beitrag dazu leistete auch der dort angesiedelte Bereich der Technischen Dokumentation. Die geringere Konjunkturanfälligkeit zeigt sich in dem realisierten Segment-EBIT von 8,3 Mio. EUR.

Sonderbelastungen bei Hersteller von Kühl- und Temperiersystemen

In den preissensiblen und wettbewerbsintensiven Märkten der Laser- und Werkzeugmaschinen hat Technotrans durch Marktanteilsgewinne die Umsätze auf Vorjahresniveau gehalten. Gegenwind herrschte jedoch in der Druckindustrie. Die gedämpfte Konjunktur und eine fortgesetzte Konsolidierung auf den Endkundenmärkten führten zu einem leicht gesunkenen Umsatz. Deutlicher fielen die Belastungen im Bereich der kunststoffverarbeitenden Industrie aus. Die strukturbedingten Rückgänge im Markt der automobilnahen Spritzgusstechnik konnten im Jahresverlauf weitestgehend durch eine Fokussierung auf andereTechnologien und Anwendungsbereiche sowie den positiven Umsatzbeitrag der Reisner Cooling Solutions kompensiert werden. Allerdings reichte dies nicht aus, die wirtschaftlichen Auswirkungen der unplanmäßig verlaufenen ERP-Einführung bei der GWK Gesellschaft Wärme Kältetechnik  auszugleichen. Die Folge war ein deutlicher Umsatzrückgang verbunden mit einem einmaligen negativen Ergebnisbeitrag aus diesem Geschäftsbereich. Unbeeindruckt von der schwächelnden Konjunktur zeigten sich einmal mehr die Wachstumsmärkte. Mit zweistelligen Zuwachsraten machen diese mittlerweile 12 Prozent des Konzernumsatzes aus. Auch das Servicegeschäft hat sich im Geschäftsjahr 2019 zufriedenstellend entwickelt.

Strategische Neuausrichtung

Auch im Geschäftsjahr 2020 wird sich Technotrans in einem herausfordernden Umfeld behaupten müssen. Um den Konzern in den kommenden fünf Jahren noch schlagkräftiger aufzustellen, hat der Vorstand unter dem Leitbild „Durch Entwicklung Zukunft gestalten!“ einen Prozess zur strategische Neuausrichtung initiiert. Dieser umfasst unter anderem eine vertriebliche Branchenfokussierung, den Ausbau standortbezogener Kompetenzprofile, das Heben von zusätzlichen Synergien sowie den Ausbau der Entwicklungs- und Innovationskraft des Konzerns. Aus dem Maßnahmenpaket rechnet der Vorstand bereits im Geschäftsjahr 2021 mit einem positiven Ergebniseffekt im mittleren, einstelligen Millionenbereich.

Vorsichtiger Ausblick

Führende Prognoseinstitute erwarten im Jahr 2020 global ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum. Aus Sicht des Vorstands muss sich Technotrans auch weiterhin in einem herausfordernden Umfeld behaupten. In den Wachstumsmärkten sieht der Vorstand einen anhaltend positiven Trend. Demgegenüber erwartet er in den weiteren Märkten keine konjunkturellen Impulse und geht von einer gedämpften bis leicht rückläufigen Geschäftsentwicklung aus. Die hieraus abgeleitete Prognose sieht einen Konzernumsatz in einer Bandbreite von 204 bis 214 Mio. EUR und ein operatives Konzernergebnis (EBIT) zwischen 6,0 und 10,7 Mio. EUR vor. Sie beinhaltet auch Kosten der strategischen Neuausrichtung. Mögliche wirtschaftliche Folgen in Verbindung mit der Coronavirus-Epidemie sind hierbei nicht berücksichtigt. Angesichts der aktuellen Konjunkturprognosen geht der Vorstand vorsichtig ins neue Geschäftsjahr. Bezogen auf die Leistungsfähigkeit und Potenziale der technotrans-Gruppe blickt er optimistisch in die Zukunft und hält an seinen Mittelfristzielen mit einem Konzernumsatz in Höhe von 250-300 Mio. EUR und einer zweitstelligen EBIT-Marge fest.

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