Covestro startet in die Eigenständigkeit

Trotz gestiegender Produktion sank der Umsatz von Covestro deutlich. (Bild: Covestro)

„Das Jahr 2019 war geprägt durch eine Reihe geopolitischer und gesamtwirtschaftlicher Unsicherheiten. Die Nachfrage nach unseren Materialien ist dennoch intakt, was uns bestätigt: Für die Zukunft sind Kunststoffe wertvoller als je zuvor“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Markus Steilemann.

„Auch 2020 wird für uns herausfordernd bleiben. Aber wir sehen nach wie vor den langfristigen Bedarf an High-Tech-Kunststoffen für eine nachhaltigere Entwicklung über verschiedenste Schlüsseltechnologien hinweg. Aus diesem Grund richten wir unser Geschäft konsequent in Richtung Kreislaufwirtschaft aus.“ Dazu hat das Unternehmen ein weltweites Programm aufgesetzt und prüft alternative Rohstoffe zu nutzen, innovatives Recycling zu entwickeln sowie breite Kooperationen und neue Geschäftsmodelle zu etablieren.

Positives Mengenwachstum bei Polyurethanes und Polycarbonates

Im Segment Polyurethanes stiegen die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft um 2,3 % gegenüber dem Vorjahr. Eine positive Entwicklung der Nachfrage in der Möbel- und Bauindustrie sowie in der Elektro-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie konnte die schwächere Nachfrage, vor allem aus der Automobilindustrie, mehr als ausgleichen. Wesentlich getrieben von der negativen Entwicklung der durchschnittlichen Verkaufspreise aufgrund eines höheren Wettbewerbsdrucks sank der Umsatz um 21,5 % auf 5.779 Mio. Euro. Das niedrige Preisniveau führte trotz gesunkener Rohstoffpreise zu deutlich rückläufigen Margen.

Im Geschäftsjahr 2019 konnten die Absatzmengen im Kerngeschäft von Polycarbonates vor allem durch eine stärkere Nachfrage aus der Elektro-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie sowie der Bauindustrie um 2,7 % im Vorjahresvergleich gesteigert werden. Der Umsatz verringerte sich um 14,3 % auf 3.473 Mio. Euro, das EBITDA sank um 48,3 % auf 536 Mio. Euro.

Die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft von Coatings, Adhesives, Specialties sanken im Gesamtjahr 2019 um 1,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür ist vor allem eine schwächere Nachfrage nach Lackvorprodukten aus der Automobilindustrie. Der Umsatz von Coatings, Adhesives, Specialties blieb mit 2.369 Mio. Euro stabil auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 2.361 Mio. Euro). Das EBITDA erhöhte sich um 1,1 % auf 469 Mio. Euro.

Nachfolger von Patrick Thomas als CEO soll Dr. Markus Steilemann werden, der derzeit Chief Commercial Officer (CCO) im Vorstand von Covestro ist. (Bildquelle: Covestro

Dr. Markus Steilemann blickt trotz des schwierigen Marktumfeldes optimistisch in die Zukunft für den Covestro-Konzern. (Bildquelle: Covestro)

Rekordinvestitiionen, aber Projektstopp für MDI-Anlage in USA

2019 hat der Kunststoffhersteller mit 910 Mio. Euro (Vorjahr: 707 Mio. Euro) die höchsten Gesamtinvestitionen in der Unternehmenshistorie getätigt. Aufgrund des anhaltend herausfordernden Marktumfelds hat Covestro im Januar 2020 bekanntgegeben, das MDI-Investitionsprojekt im US-amerikanischen Baytown für einen Zeitraum von 18 bis 24 Monaten zu pausieren. Vor Kurzem hat der Hersteller am Standort Brunsbüttel eine neue MDI-Anlage gestartet und die dortige Produktionskapazität auf 400.000 Tonnen pro Jahr verdoppelt. Mit dem Start einer neuen MDI-Anlage steigt der Standort Brunsbüttel in die Top 3 der europaweit größten Produktionsstandorte für die Schaumstoff-Komponente auf.

Covestro rechnet für das Gesamtjahr 2020 mit einem Mengenwachstum im Kerngeschäft im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Für das EBITDA erwartet Covestro einen Wert zwischen 1,0 und 1,5 Mrd. Euro im Gesamtjahr zu erreichen. Das EBITDA im ersten Quartal soll zwischen 200 und 280 Mio. Euro liegen.

Zusätzlich sind die finanziellen Auswirkungen des Corona-Virus auf das aktuelle Geschäftsjahr 2020 derzeit noch nicht vollumfänglich abzusehen.

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