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Alternative Reinigungstechnologien wie die Schneestrahltechnologie ermöglichen kosten- und flächenreduzierte sowie in die Lackierlinie integrierte, vollautomatisierte Prozesse. Außerdem kann die kalte Reinigung Haftfestigkeitsproblemen entgegenwirken. (Bild: acp systems)

Ob Kosmetikverpackung, Gehäuse oder Automobilteil – aus Kunststoffen hergestellte Produkte sind in praktischen allen Industrie- und Lebensbereichen vertreten. Attraktive Optik und Haptik, individuelles Erscheinungsbild, Widerstandsfähigkeit sowie spezielle funktionale Eigenschaften erhalten diese Erzeugnisse häufig durch eine Beschichtung. Dabei stehen inhouse-lackierende Unternehmen und Lohnbeschichter aufgrund von Trends und Veränderungen vor neuen Herausforderungen. Dazu zählen der Einsatz neuer sowie modifizierter Werkstoffe und Materialkombinationen, Neuausrichtung kompletter Industriebereiche, kürzere Produktlebenszyklen und kleinere Losgrößen, Personalisierung von Produkten, die digitale Transformation sowie strengere Energieeffizienz- und Klimaschutzziele. Hinzu kommen Kostenaspekte. Dies macht Lackierprozesse erforderlich, die bei hoher Qualität effizienter, flexibler und ressourcenschonender sind. Die Aussteller der Paint Expo präsentieren dafür zahlreiche Möglichkeiten.

Von der Vorbehandlung bis zur Qualitätskontrolle

Alternativen zur traditionellen Powerwash-Reinigung wie die Plasma- und CO2-Schneestrahltechnologie ermöglichen häufig kosten- und flächenreduzierte sowie in die Lackierlinie integrierte, vollautomatisierte Reinigungsprozesse bei der Vorbehandlung. Da bei beiden Verfahren weder Chemikalien und Wasser noch eine Trocknung erforderlich ist, sind sie auch unter Umwelt- und Energieeinsparaspekten sinnvoll. Außerdem wird keine Wärme in das Bauteil eingebracht, die dazu führen kann, dass später Formulierungsbestandteile des Kunststoffs wie Trennmittel, Additive oder Füllstoffe aus tieferen Schichten auf die Oberfläche migrieren und Haftfestigkeitsprobleme verursachen. Der elektrostatischen Aufladung der Kunststoffoberfläche lässt sich durch eine Ionisierung entgegenwirken.

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Zur Metallisierung von Kunststoffteilen ist eine Plasma-Vakuumbeschichtung in Kombination mit einem UV-Lack eine effektive Alternative. (Bildquelle: Arsonsisi)

Einschichtaufbauten helfen, die Zahl der erforderlichen Lackierschritte zu reduzieren. Wobei sich hohe Beständigkeiten der lackierten Oberflächen erreichen lassen. Ein Thema sind Alternativen zum Galvanisieren unter Verwendung von Chrom VI. Lacksysteme mit Dreischichtaufbauten oder wirtschaftliche Einschichtlösungen mit unterschiedlichen Farbvarianten und Effekten sind dabei eine Alternative zur galvanischen Chromschicht. Eine weitere Option stellt eine Plasma-Vakuumbeschichtung in Kombination mit einem UV-Lack dar. Hier stehen inzwischen deutlich mehr Lacklösungen zur Verfügung, die für eine Polymerisation mit der LED-UV -Technologie ausgelegt sind. UV-Lacke, mit denen sich die Vorteile der LED-UV-Aushärtung – unter anderem die Härtung wärmeempfindlicher Substrate, energiesparenderes Arbeiten und sofortiger Einsatz nach dem Einschalten – nutzen lassen, stehen nicht nur für die Metallisierung von Kunststoffoberflächen zur Verfügung, sondern auch für klassische Lackieraufgaben. Neuheiten werden auch für die Pulverbeschichtung von Bauteilen aus Kunststoffen vorgestellt.

Unaufhaltsam schreitet der Trend zur Automatisierung fort. Die Lackiertechnik- und Roboterhersteller reagieren auf diesen Bedarf mit speziell für die Beschichtungsindustrie konzipierten Mehrachsrobotern sowie so genannten Roboter-Lackierzellen. Neue Pistolensteuerungen ermöglichen eine sehr präzise Applikation. Auf sämtliche Lackierparameter lässt sich leicht zugegriffen und diese hochgenau einstellen. Die Programmierung der Roboter-Bewegungsabläufe kann zusätzlich zum klassischen Teachen mit Software für eine Offline-Programmierung am PC erfolgen. Weitere Themen im Bereich der Automatisierung, betreffen Farbaufbereitung, Farbtransport, Dosierung und Farbwechsel. (jhn)

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