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Gesammelte Post-Consumer-PVC-Fußbodenbeläge (Bild: AGPR)

Ziel ist es, alte PVC-Bodenbeläge durch Lösen und Entfernen der kritischen Additive schonend zu verwerten und so neuwertiges PVC in Granulat-Form für die Anwendung in neuen Fußbodenbelägen zurückzugewinnen, sodass diese mit der EU-Gesetzgebung konform sind. Gleichzeitig sollen die abgetrennten Weichmacher durch einen katalytischen Prozess unschädlich und Reach-konform gemacht werden und als unkritische Alternativen wieder in den Produktkreislauf gelangen. Die Technologie für PVC hat im Labormaßstab ihre Machbarkeit bewiesen. Ziel des EU-Projekts ist es, die technologische und wirtschaftliche Machbarkeit des Recyclingverfahrens für PVC-Fußböden im technischen Maßstab nachzuweisen. Das Verfahren arbeitet mit Lösungsmittelformulierungen, die nach EU-Chemikalienrecht keine Gefahrenstoffe beinhalten und somit kein Risiko für Anwender und Umwelt bedeuten. Für das Recycling von PVC-Böden entwickelten die Forscher eine spezifische Lösungsmittelformulierung für PVC, die den Kunststoff aus alten geschredderten PVC-Böden herauslöst und von den Phthalat-Weichmachern wie DBP, DIBP, BBP und DEHP trennt. Mittels einer chemischen Reaktion werden diese kritischen Phthalat-Weichmacher sicher zerstört und in unbedenkliche, Reach-konforme Weichmacher umgewandelt. Das zurückgewonnene PVC wird ausgefällt und getrocknet. Durch Hinzufügen von maßgeschneiderten Additiven und Stabilisatoren entsteht ein neuwertiges PVC-Rezyklat, das wiederverwendet werden kann.

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