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Die Fachbesucher erleben auf der K 2019 das gesamte Spektrum digitaler Produkte und Services. (Bild: Arburg)

Der Messestand von Arburg auf der K 2019 bietet so viel digitale Welt wie nie zuvor. An insgesamt zehn interaktiven Stationen der „Road to Digitalisation“ erfahren die Besucher mehr zu „Smart Machine“, „Smart Production“ und „Smart Services“. Dazu zählen zum Beispiel der neue „Plastifizierassistent“ zur Materialaufbereitung und für Predictive Maintenance an der Schnecke sowie der Steuerungssimulator. Auch die bewährten sechs Assistenzpakete, das Arburg Leitrechnersystem ALS, das Arburg Turnkey Control Module ATCM und der Arburg Remote Service ARS sind auf der K 2019 vertreten. Alle Spritzgießexponate sind mit einer sogenannten „Basis Connectivity“ ausgestattet, das heißt, sie verfügen über ein IIoT-Gateway und können über Schnittstellen einfach und standardisiert mit den übergeordneten Systemen ARS und „Arburg-X-world“ Kundenportal vernetzt werden.

Kostenfreie Funktionen

Seit März 2019 ist das Kundenportal  für Kunden in Deutschland verfügbar. Die Resonanz ist hervorragend. Neben kostenfreien Funktionen wie die zentralen Apps „Machine Center“, „Service Center“, „Shop“ und „Calendar“ wird es ab der K 2019 weitere kostenpflichtige Angebote geben, die erheblichen Mehrwert bieten. Neu ist zum Beispiel der „Self Service“, das „Dashboard“ zum Maschinenstatus, der Steuerungssimulator, das Sammeln von Prozessdaten und die Maschinenauslegung. Zudem ist das Kundenportal ab der Messe international in 18 Sprachen verfügbar.

Eine besonders „smarte“ Anwendung zeigt das Unternehmen an einem elektrischen Allrounder 570 A mit 2.000 kN Schließkraft und Gestica-Steuerung. In diese ist der neue Füllassistent integriert, das heißt, der Allrounder „kennt“ das Spritzteil, das er produzieren soll – eine Uvex-Brille aus PA12.

Erweiterte Funktionalität des Füllassistenten

Den Füllassistent hat das Unternehmen mit dem Aachener Kooperationspartner Simcon entwickelt. Auf den Technologie-Tagen 2019 wurde diese erstmals an einem produzierenden Allrounder dargestellt, die Anwendung auf der K 2019 geht noch einen Schritt weiter: Das offline erstellte Simulationsmodell und die Bauteilgeometrie werden direkt in die Steuerung eingelesen. An der Gestica-Steuerung wird in Echtzeit der Füllgrad des Bauteils in Relation zur aktuellen Schneckenposition als 3D-Grafik animiert. Zusammen mit Simcon wurde die Funktionalität des Füllassistenten erweitert, um ein größeres Werkzeug- und Materialspektrum abzudecken. Der Maschinenbediener kann interaktiv am Gestica-Bildschirm die Ergebnisse der offline erstellten Simulation mit dem Füllverhalten des letzten Zyklus vergleichen. Daraus resultieren Vorteile in Sachen Rüstzeit, Sicherheit und Effizienz.

Der elektrische Allrounder 570 A ist in eine Turnkey-Anlage integriert. Mit ihm werden anspruchsvolle Brillen in einer Zykluszeit von rund 45 Sekunden gespritzt. Entnahme und Zuführung zur optischen Prüfung, Lasermarkierung und Verpackung übernimmt ein 6-Achs-Roboter. Zudem ist die Fertigungszelle mit dem Scada-System Arburg Turnkey Controle Module (ATCM) ausgestattet, das unter anderem eine hundertprozentige Rückverfolgbarkeit der Teile ermöglicht.

Circular Economy in der Praxis

Bei der Produktion von Bechern aus PP wird rund 30 Prozent Rezyklat eingesetzt. Bei diesem Praxisbeispiel für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft kooperiert Arburg mit der Firma Erema (Halle 9, Stand C05), die rezykliertes PP zur Verfügung stellt. In einer Zykluszeit von rund vier Sekunden werden je acht Becher auf einem hybriden Allrounder 1020 H gespritzt. Diese neue Baugröße im Maschinenportfolio wird als Packaging-Version vorgestellt. Das Exponat verfügt über einen lichten Säulenabstand von 1.020 mm, 6.000 kN Schließkraft und eine neue Spritzeinheit der Größe 7000. Diese ist auch für den Allrounder 1120 H verfügbar und bietet ein maximales Schussgewicht von rund 4.200 g Polystyrol.

Bei der zweiten Circular-Economy-Anwendung wird ein PCR-Material (Post-Consumer-Rezyklat) aus Haushaltsabfällen eingesetzt, um ein technisches Produkt zu fertigen. Das am Markt verfügbare PCR wird von einem elektrischen Zwei-Komponenten Allrounder 630 A im Profoam-Schäumverfahren verarbeitet, das zweite Material ist TPE. Gespritzt wird ein Maschinentürgriff, dessen zwei Hälften im Werkzeug montiert werden. Danach erfolgt das teilweise Umspritzen des Griffs mit der weichen Komponente. Diese Anwendung veranschaulicht, wie sich PCR-Material in den Kreislauf zurückführen lässt, um hochwertige, langlebige Funktionsteile herzustellen.

Mit diesen Anwendungen zeigt Arburg seine Kompetenz in Sachen Circular Economy und Ressourcenschonung auf. Zahlreiche Aktivitäten – sowohl für Kunden, also auch interne – wurden in dem neuen Programm ‚arburgGREENworld‘ gebündelt, die auf vier Säulen beruht. Die ersten drei Säulen „Green Machine“, „Green Production“ und „Green Services“ beziehen sich auf die Angebote für Kunden und die vierten Säule „Green Environment“ subsummiert die Arburg-internen Prozesse.

Innovative Anwendungen und Verfahren

Wie sich mittels IMSE-Technologie (Injection Moulded Structured Electronics) funktionale In-Mould-Produkte erzeugen lassen, demonstriert ein elektrischer Allrounder 470 A mit 1.000 kN Schließkraft. Dazu werden Folien mit integrierten elektronischen Funktionen ins Werkzeug eingelegt und mit PC hinterspritzt. Als Demonstrator produziert die Spritzgießmaschine in einer Zykluszeit von rund 75 Sekunden ein Nachtlicht.

Mikroschalter aus temperfreiem LSR fertigt ein elektrischer Allrounder 270 A, ausgestattet mit einer Mikrospritzeinheit der Größe 5 mit 8-Millimeter-Schnecke, 8-fach-Werkzeug und LSR-Kartusche. Das Spritzteilgewicht beträgt lediglich 0,009 Gramm, die Zykluszeit rund 20 Sekunden. Die Spritzteile werden von einem Multilift 3+1 entnommen, im Greifer optisch geprüft, nach Kavitäten getrennt abgelegt und schließlich in Papierbeutel verpackt. Solche Mikrobauteile werden in den Bereichen Automotive und Medizintechnik eingesetzt.

Das Umspritzen von Hybridbauteilen demonstriert ein vertikaler Allrounder 375 V mit 500 kN Schließkraft, der mit einem auf dem Maschinenständer montierten Multilift Select Robot-System kompakt automatisiert ist. Die Einlegeteile werden auf einer Rolle bereitgestellt und die Kontakte in einer Zykluszeit von rund 15 s zu Hybridsteckern umspritzt.

Darüber hinaus wird mit einem neuen Freeformer ein technologischer Ausblick darauf gegeben, wie sich künftig im Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF) faserverstärkte Bauteile realisieren lassen.

 

Halle/Stand 13/A13

ist Gruppenleiterin PR bei Arburg in Loßburg.

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ARBURG GmbH + Co KG

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