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Entwicklung der Kunststoffproduktion von 1950 bis 2017 inclusive biobasierter Polymere. (Bild: nova-Institut)

Insgesamt hat sich die Produktion von bio-basierten Polymeren in den letzten Jahren deutlich professionalisiert und differenziert. Mittlerweile gibt es für praktisch jede Anwendung eine bio-basierte Alternative. Die Kapazitäten und die Produktion bio-basierter Polymere werden mit einer erwarteten kumulierten jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von etwa 4 Prozent bis 2023 weiter wachsen, fast so schnell wie petrochemische Polymere und Kunststoffe. Daher bleibt der Marktanteil von bio-basierten Polymeren am gesamten Polymer- und Kunststoffmarkt konstant bei etwa 2 Prozent.

Das Erhöhen der Produktionskapazität beruht im Wesentlichen auf dem Ausbau der Produktion von Polymilchsäure (PLA) in Thailand und dem Ausbau des Polytrimethylenterephthalats (PTT) und von Stärkeblends in den USA. Insbesondere PLA- und Stärkegemische werden bis 2023 weiter deutlich wachsen. Auch neue Kapazitäten von bio-basierten Polyamiden, Polyethylen (PE) und erstmals auch Polypropylen (PP) und Polybutylenadipatterephthalat (PBAT) werden in diesem Zeitraum in Europa hinzukommen. Der Hoffnungsträger Polyethylenfuranoat (PEF) wird voraussichtlich erst nach 2023 kommerzielle Kapazitäten erreichen können. Insgesamt bleibt das Marktumfeld mit niedrigen Rohölpreisen und geringer politischer Unterstützung herausfordernd.

Bio-basierte Kunststoffe hinterlassen kein Mikroplastik

Biobasierte Polymere bieten zwei große Vorteile die bisher politisch nicht honoriert worden sind. Zum einen ersetzen biobasierte Polymere den fossilen Kohlenstoff im Produktionsprozess durch erneuerbaren Kohlenstoff aus Biomasse. Dies ist für eine nachhaltige, klimafreundliche Kunststoffindustrie unerlässlich und wird noch nicht politisch honoriert. Zum anderen sind etwa ein Viertel der biobasierten Polymerproduktion biologisch abbaubar (je nach Umgebung) und können daher eine Lösung für Kunststoffe sein, die nicht gesammelt werden können und in die Umwelt gelangen. Hier können sie biologisch abgebaut werden, ohne Mikrokunststoffe zurückzulassen. Nur wenige Länder wie Italien, Frankreich und in Zukunft wahrscheinlich Spanien werden diesen zusätzlichen Entsorgungsweg politisch unterstützen.

Die wichtigsten Markttreiber im Jahr 2018 waren Marken, die ihren Kunden umweltfreundliche Lösungen anbieten wollten, und kritische Verbraucher, die nach Alternativen zu Petrochemikalien suchen. Würden biobasierte Polymere als Lösung akzeptiert und ähnlich wie Biokraftstoffe gefördert werden, wären jährliche Wachstumsraten von 10 bis 20 Prozent zu erwarten. Gleiches gilt, sobald der Ölpreis deutlich ansteigt. Basierend auf der bereits vorhandenen technischen Reife von biobasierten Polymeren können dann erhebliche Marktanteile gewonnen werden.

Marktbericht überarbeitet

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Spezielle Produktionskapazitäten für biobasierte Polymere in den Jahren 2018 und 2023. (Bildquelle: Nova-Institut)

Der 380-seitige Marktbericht wird jedes Jahr aktualisiert. Das Update für das Jahr 2018 enthält umfassende Informationen zur Kapazitätsentwicklung von 2018 bis 2023, für jeden biobasierten Building-Block und jedes Polymer und erstmals Produktionsdaten für das Jahr 2018, für jedes biobasierte Polymer. Insgesamt 17 biobasierte Building-Blocks und 16 Polymere werden in dem Bericht behandelt. Darüber hinaus enthält die neue Ausgabe Analysen zu Marktentwicklungen und Produzenten pro Building-Block und Polymer, so dass sich die Leser schnell die Entwicklungen überblicken können, die weit über Kapazitäts- und Produktionszahlen hinausgehen. Die Zusammenarbeit mit etablierten Experten auf diesem Gebiet ermöglichte erstmals ein detailliertes Berechnen und Erläutern der Marktentwicklung von Celluloseacetat (CA), biobasierten Epoxidharzen und biobasierten Polyurethanen. Die Liste der produzierenden Unternehmen wurde aktualisiert und zeigt nun 175 detaillierte Unternehmensprofile – vom Start-up bis zum multinationalen Konzern.

Der Markt- und Trendbericht „Bio-based Building Blocks and Polymers – Global Capacities, Production and Trends“ wird von der internationalen Biopolymer-Expertengruppe unter der Leitung des Nova-Instituts erstellt. Die Autoren kommen aus Asien, Nordamerika und Europa. Der Report kann unter www.bio-based.eu/reports zusammen mit weiteren Marktstudien zu verschiedenen Themen der bio- und CO2-basierten Ökonomie erworben werden. (sf)

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