Reppie Anlage 300 dpi

Die Projektpartner erhoffen sich, dass Reppie Vorbild für die Umsetzung weiterer Anlagen in den Großstädten Afrikas wird. (Bild: Alexander Stewart)

So praktisch und nützlich Kunststoffprodukte für Industrie und Verbraucher auch sind, bei unsachgemäßer Entsorgung haben sie Auswirkungen auf die Umwelt. Über 90 Prozent des Ozeanplastiks gelangen über Flüsse in Asien und Afrika in die Meere.

In Äthiopiens Hauptstadt Addis Ab­eba ging die Reppie-Müllverbren­nungsanlage ans Stromnetz. Sie ist die erste Anlage dieser Art in Afrika. Somit gibt es dort erstmals ein Entsorgungs- und Verwertungssystem für eine Großstadt. Die Abfälle landen nicht mehr auf Deponien oder willkürlich in der Umwelt. „Die Anlage in Addis Abeba hat eine thermische Leistung von 110 MWth und eine installierte elektrische Leistung von 25 MWe. Sie beseitigt über 80 Prozent der an sie gelieferten Siedlungsabfälle und maximiert gleichzeitig die Energierückgewinnung, um die dringend benötigte Energie für die Stadt bereitzustellen“, erklärt Managing Director, Samuel Alemayehu von Cambridge Industries dem Betreiber des Kraftwerks.

Kunststoff als Energieträger

Die ausgekoppelte Elektrizität deckt rund 30 Prozent des Energiebedarfs äthiopischen Hauptstadt. Weiterer Vorteil: Verwehungen von Abfällen in nahegelegene Gewässer sind durch das neue Müllmanagement auf ein Minimum reduziert. Auch die Müllkippe Koshe soll über die Anlage abgebaut werden. Die Deponiefläche entspricht der Anzahl von 36 Fußballfeldern.

Der im Abfall enthaltene Kunststoff ist für die Reppie-Müllverbrennungsanlage von großem Nut­zen. Aufgrund seines hohen Brennwerts liefert er die notwendige Energie zur Verbrennung des relativ feuchten afrikanischen Hausmülls. Und er ersetzt dabei die Zufuhr weiterer nicht regenerierbarer Ressourcen.

Die Projektpartner hoffen, dass die Anlage Vorbild für weitere Anlagen in den Großstädten Afrikas ist. Die Entwicklung, Konstruktion und der Bau des Projekts wurde von einem Konsortium aus Cambridge Industries und seinem Partner China National Electric Engineering im Auftrag der Ethiopian Electric Power Company durchgeführt. (sf)

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