Synventive

Insgesamt rund 85 Gäste folgten dem Programm des 20. Bensheimer Technologietags. (Bild: Ralf Mayer/Redaktion Plastverarbeiter)

Unter anderem stellte Synventive in Bensheim Weiterentwicklungen seiner „activeGate“ Technologie zur Prozesskontrolle durch den Heißkanal vor. Unter diesem Markendach bündelt das Unternehmen verschiedene Steuerungslösungen für Nadelverschlusssysteme, die eine präzise Regulierung und Kontrolle des Schmelzeflusses sowie der Druckspitzen beim Einspritzen in die Kavität gewährleisten und auftretende Fehlerbilder abstellen. Der Einfluss von Viskositätsschwankungen wird auf diese Weise verringert. Die Vorteile der patentierten Technologie erweisen sich laut Christian Götz, Leiter Entwicklung Europa bei Synventive, unter anderem in der Vermeidung von optischen Bauteildefekten, der erleichterten Umsetzung von anspruchsvollen Familienwerkzeug-Anwendungen, einer vereinfachten Werkzeugbalancierung und generell in einer erhöhten Produktivität. Für die Prozesskontrolle insbesondere beim sequenziellen und Kaskadenspritzgießen bietet das Bensheimer Unternehmen die Synflow-Technologie an. Diese hydraulische Nadelverschlusssteuerung ermöglicht es, die Öffnungsgeschwindigkeit für eine definierte Hublänge an jeder Verschlussnadel einzeln einzustellen. Dabei öffnet die Nadel anfänglich mit einer reduzierten Geschwindigkeit und schließt am Ende der Hublänge mit voller Geschwindigkeit. So lassen sich Schmelzefront-Beschleunigungen und –Stagnationen an der Düse und demzufolge auch sichtbare Oberflächenfehler am Bauteil verhindern.

Die neue Systemversion, Synflow 3, bietet zusätzliche Möglichkeiten zur Kontrolle des Schmelzeflusses. Mehrere Nadelbewegungen in einem Zyklus können eingestellt werden. So ist es zum Beispiel möglich, die Nadel mit kontrollierter Geschwindigkeit nur teilweise zu öffnen und eine bestimmte Nadelposition bis zum Schließen zu halten (Balancierungs-Kontrolle). Eine weitere Steuerungsvariante von Synflow 3 ist die differenzielle Nachdruck-Kontrolle. Hierbei schließt die Nadel kurzzeitig während des Zyklus und öffnet daraufhin mit reduziertem Hub. So wird der Nachfülldruck der einzelnen Düsen verringert. Insbesondere beim Spritzgießen von Bauteilen mit unterschiedlichen Wandstärken wird damit Überfüllungsproblemen vorgebeugt.

In insgesamt sieben Vorträgen informierten Synventive-Vertreter sowie Referenten von weiteren Unternehmen der Kunststoffbranche über aktuelle Technologien und Trends insbesondere zur Oberflächenveredelung und zur gezielten Verbesserung der Oberflächenqualität im Spritzgießprozess. Klaus Gerst vom Ingenieurbüro Bertrandt erweiterte den thematischen Bogen mit einem spannenden Ausblick auf das Fahrzeug-Interieur der Zukunft. Den Nachmittag nutzten die Teilnehmer des Bensheimer Technologietages für weitere Fachgespräche im Rahmen der Führungen durch das Synventive-Technikum und die Produktionsbetriebe.

 

Synventive, Bensheim

Fakuma: Halle A1, Stand 1211

Weiterführende Informationen

ist Chefredakteur Plastverarbeiter. ralf.mayer@huethig.de

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Unternehmen

Synventive Molding Solutions

Heimrodstr. 10
64625 Bensheim
Germany