BASF entwickelt weltweit ersten Partikelschaumstoff auf Basis von Polyethersulfon / BASF has developed the world`s first particle foam based on polyethersulfone

Der Partikelschaum aus Polyethersulfon ist geeignet für komplex-geformte Bauteile in Autos, Flugzeugen und Zügen. (Bild: BASF)

Das expandierbare Granulat aus Polyethersulfon (PESU) wird zu Perlen mit niedrigen Dichten zwischen 40 und 120 g/L vorgeschäumt und kann im Anschluss mit marktgängigen Technologien zu Formteilen mit komplexen 3D-Geometrien verarbeitet werden.

Polyethersulfon ermöglicht außergewöhnliches Temperaturprofil

Ultrason E, das PESU des Chemieunternehmens, ist ein amorpher Thermoplast mit einem außergewöhnlichen Temperaturprofil: Er verfügt über eine hohe Glasübergangstemperatur von 225°C und bleibt bis in die Nähe dieser Temperatur dimensionsstabil. Auch seine mechanischen und dielektrischen Eigenschaften zeigen nur eine geringe Abhängigkeit von der Temperatur.

Darüber hinaus sind Schäume aus dem PESU für den Einsatz in Flugzeugen zugelassen. Das Material mit dem ungewöhnlich hohen Sauerstoffindex von 38 (nach ASTM D 2863) zeichnet sich dadurch aus, dass es die Anforderungen für Verkehrsflugzeuge an Brennbarkeit, geringe Wärmefreisetzung und niedrige Rauchgasdichte („fire, smoke, toxicity“) bereits ohne den Zusatz von Flammschutzmitteln erfüllt. Es ist also intrinsisch flammgeschützt.

Partikelschaumstoff für neue Leichtbauteile

Damit ermöglicht der PESU-Partikelschaumstoff trotz der geringen Dichte hochsteife und feste Bauteile mit einer hohen Wärmeformbeständigkeit. Die aus einem einzigen Material geschäumten Formteile haben gegenüber herkömmlichen Wabenstrukturen, die mit Phenolharzen ummantelt sind, zahlreiche Vorteile: Sie bieten eine große Flexibilität bei Dichten und Formen und damit größere Gestaltungsfreiheit. Es fallen weniger Verarbeitungsschritte und somit geringere Systemkosten an. Auch lassen sich zusätzliche Funktionsteile wie Einleger und Gewinde in die komplexen Geometrien integrieren. Und schließlich ist ein sortenreines Recycling mit geringem Aufwand möglich. Durch solche gewichtsoptimierten, thermoplastischen Schaumstoffe für komplexe Geometrien wird es möglich, neue Leichtbauteile zu realisieren. Sie verfügen im Vergleich zu herkömmlichen thermoplastischen Bauteilen über verbesserte Eigenschaften und sind eine Antwort auf Trends wie E-Mobilität im Automobilbau, die Modernisierung von Flugzeugkabinen und steigende Flammschutzanforderungen im öffentlichen Verkehr.

Das Hochleistungsmaterial wird für Leichtbauteile in der Elektronik-, der Automobil- und der Luftfahrtindustrie verwendet, aber auch in Membranen zur Wasserfiltration wie in Bauteilen in Kontakt mit heißem Wasser und Lebensmitteln. Es ermöglicht die Substitution von Duromeren, Metallen und Keramik.

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