Die defekte TDI-Anlage verursacht der BASF Probleme.

Im Ludwigshafener Stammwerk der BASF gab es verschiedne technische Probleme. (Bild: BASF)

Steam cracker, Port Arthur, North America / Steamcracker, Port Arthur, Nordamerika

Das Segment Chemicals hat das BASF-Ergebnis sehr positiv beeinflußt. Hier der Steamcracker in Port Arthur, Texas, wandelt Rohöl und Rohbenzin in chemische Bausteine für Hersteller und Industriegüter. (Bildquelle: BASF)

In absoluten Zahlen erreichte BASF, Ludwigshafen, einen Betriebsgewinn (Ebit) von 8,3 Mrd. EUR. Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2017 bei 64,5 Mrd. EUR. Damit bestätigte der Chemiekonzern die vorläufigen Zahlen, die er im Januar veröffentlichte.

Grundsätzlich profitierte das Unternehmen von der guten Konjunktur weltweit. So erhöhte es die Absatzmengen in allen Segmenten (weitere Details dazu weiter unten). Zum Gewinn allerdings trug das Segment Chemicals am meisten bei. Die hohen Margen und Mengen in diesem Segment, das Basischemikalien und Zwischenprodukte umfasst, glichen die geringeren Margen anderer Segmente mehr als aus. Bei letzterem nennt BASF seine Spezialitätengeschäfte.

Chemiegeschäft steuert Großteil des Gewinns bei

Das Chemiegeschäft, das die Segmente Chemicals, Performance Products und Functional Materials & Solutions umfasst, steuert den größten Teil des Konzerngewinns bei. So erwirtschafteten die drei Segmente mit 7,3 Mrd. EUR von insgesamt 8,3 Mrd. EUR (jeweils Ebit vor Sondereinflüssen). Der Gewinn in diesem Bereich stieg zudem um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Asien erbringt die größte Rendite

Bezüglich der Regionen sagte Bock: „Besonders erfreulich ist unser starkes Wachstum in Asien. Dort zahlten sich unsere Investitionen der vergangenen Jahre aus. Das Ergebnis konnten wir dank höherer Margen und gestiegener Mengen auf 2,2 Mrd. EUR verdoppeln.“ Damit sei Asien die renditestärkste Region von BASF.

Ebenfalls kräftig – wenn auch weniger stark als in Asien – wuchs das Geschäft in Europa. Das Ebit wuchs hier um 31 Prozent auf 4,7 Mrd. EUR. Die Segmente Chemicals sowie Oil & Gas waren für einen Großteil dieses Wachstums verantwortlich.

Nachdem das Geschäft in den USA zu Beginn des Geschäftsjahres 2017 zunächst ein Tief durchschritt, stieg es stetig im Laufe des Jahres. Am Ende erreichte das Unternehmen dort ein Ebit von 1,2 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,1 Mrd. EUR). Das Ebit in Südamerika, Afrika und dem Nahen Osten sank von 432 Mio. EUR auf 335 Mio. EUR.

Ausblick für 2018

Für das Jahr 2018 geht BASF davon aus, dass die Weltwirtschaft sowie die Chemieproduktion in etwa auf dem Niveau weiterentwickelt, wie im Jahr 2017.  So rechnet das Unternehmen mit Wachstum in allen Regionen. Auch  Brasilien und Russland sollten sich wirtschaftlich weiter erholen, hofft BASF. Dem entgegen stehen die Volatilität der Märkte und der Dollarkurs, der Umsatz und Ergebnis belastet.

„In diesem Umfeld wollen wir weiter profitabel wachsen und den Umsatz sowie das Ebit vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe 2018 leicht steigern“, sagte Bock. Dafür soll vor allem der Absatz wachsen. Um das Ergebnis weiter zu erhöhen, setzt das Unternehmen insbesondere auf die Segmente Performance Products, Functional Materials & Solutions sowie Oil & Gas. Im Segment Chemicals rechnet das Unternehmen nach dem starken Ergebnis von 2017 mit einem margenbedingt deutlich niedrigeren Ebit vor Sondereinflüssen.

Übernahme von Teilen von Bayers Agrargeschäft drückt Gewinn

Die Prognose für 2018 enthält die vereinbarte Akquisition wesentlicher Teile von Bayers Saatgut- und nichtselektiven Herbizidgeschäften, deren Abschluss im ersten Halbjahr 2018 erwartet wird. Daraus ergibt sich für das Segment Agricultural Solutions und die BASF-Gruppe 2018 voraussichtlich ein positiver Einfluss auf den Umsatz sowie ein negativer Ergebniseffekt aufgrund des Zeitpunkts der Übernahme, der Saisonalität des zu akquirierenden Geschäfts sowie der erwarteten Integrationskosten.

Kunststoff-Segment: Automobil- und Bauindindustrie fördern Absatz

Der Umsatz im Kunststoffsegment „Functional Materials & Solutions“ stieg um knapp 11 Prozent auf 20,7 Mrd. EUR. Gründe hierfür lagen einerseits in den höheren Preisen und Absatzmengen. Insbesondere die Automobil- und die Bauindustrie fragten Produkte in diesem Segment nach, wozu unter anderem technische Kunststoffe, Polyurethansysteme, Autolacke, Lösungen zur Oberflächenbehandlung, Betonadditive sowie Ausbauprodukte wie Fliesenkleber gehören. Aber auch der Umsatz des Ende 2016 erworbenen Chemetall-Geschäfts floss in den des Segments.

Das Ebit vor Sondereinflüssen lag mit 1,6 Mrd. EUR um 329 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Gesunkene Margen sowie höhere Fixkosten waren dafür verantwortlich. Ebenso trugen Sonderbelastungen dazu bei, etwa Integrationskosten durch die erwähnte Übernahme des Chemetall-Geschäfts. Außerdem nennt das Unternehmen die Übernahme des westeuropäischen Bauchemiegeschäfts für professionelle Anwender von Henkel.

(dl)

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