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Der Kanu-Olympiasieger von 2012, Sebastian Brendel, setzt voll auf Kunststoff: Vom Kanu über das Paddel bis zur Kleidung. (Bild: Plastiscseurope)

Baunemann 2017

Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäftsführer von Plasticseurope, ist sich sicher: Kunststoff hat kein Imageproblem. (Bildquelle: Plasticseurope)

Kunststoff hat gar kein Imageproblem

In unserer Gesellschaft ist es laut Umfragen längst Konsens, dass Kunststoff nützlich und nachhaltig sein kann. Vorurteile bestehen allerdings bei Verpackungen weiter. „Hier müssen wir ansetzen“, sagt Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäftsführer des europäischen Kunststofferzeuger-Verbands Plasticseurope, in einem Statement.

Über Kunststoff wird derzeit viel diskutiert. Insbesondere über Abfallvermeidung, über Ressourcenschonung und auch über Müll im Meer. Dennoch hat Kunststoff in Deutschland nach wie vor einen guten Ruf. Unsere repräsentativen Meinungsumfragen zeigen es immer wieder: Rund zwei Drittel der Befragten haben eine positive Meinung zu Kunststoff. Das hat unterschiedliche Gründe. Ein wichtiger Punkt ist, dass das Potenzial von Kunststoff erkannt und geschätzt wird. Als Material für die Dämmung von Gebäuden, zur Nutzung erneuerbarer Energie, als Leichtbaukomponente beim Auto, bei Bussen, Bahnen und Flugzeugen. Kunststoff schont so wertvolle Ressourcen, spart Energie und senkt den Ausstoß von Treibhausgasen. Auch für Sport und Freizeit ist Kunststoff immens beliebt. Bälle aus Kunststoff werden heute von Fußball über Tennis und Tischtennis bis zu Handball und Hockey überall eingesetzt. Auch der kürzlich vorgestellte Ball für die Fußball-WM ist selbstverständlich aus Kunststoff. Auch der Untergrund, auf dem Sport getrieben wird, die Laufbahnen und Bodenbeläge, und natürlich auch Schuhe, Kleidung, Sicherheitsausrüstung, hier dominiert Kunststoff. Im Wassersport sind Kunststoffe unverzichtbar, und hier haben wir mit unserem Team Kunststoff seit Jahrzehnten einen sympathischen, glaubwürdigen und vor allem erfolgreichen Botschafter für unseren Werkstoff. Die Partnerschaft geht bereits in ihr 22. Jahr  – das dürfte ziemlich einmalig sein.

Schwieriger ist das Image der Kunststoffe bei Kunststoffverpackungen. Umwelt und natürliche Ressourcen werden durch Kunststoffverpackungen in einem äußerst geringen Maße in Anspruch genommen, sie leisten immer mehr mit immer weniger Materialeinsatz. Das ist vielen Menschen aber nicht oder nicht mehr bewusst – hier müssen wir ansetzen und künftig den Nutzen und die unverzichtbare Leistung der Verpackung besser erklären. Auch das Thema Abfall poppt immer wieder auf, und dies obwohl wir in Deutschland eine Verwertungsquote von 99 Prozent haben. Wir wissen: Kunststoffprodukte am Ende ihres Lebensweges sind eine Quelle hochwertiger Sekundärrohstoffe. Nie wurde so viel recycelt wie das aktuell der Fall ist. Dies muss in den Köpfen der Menschen noch besser als heute ankommen, damit wir das Potenzial der Kunststoffe als moderne Problemlöser nutzen können.

Wir müssen daneben ehrlich konstatieren, dass nicht überall auf der Welt alles so funktioniert wie es sollte: Marine Litter ist eine globale Herausforderungen, der wir uns stellen. Nationale Erfolgs-geschichten wie die in Deutschland alleine reichen nicht.  Schätzungen besagen, dass 60 Prozent der Kunststoffabfälle in den Meeren aus nur fünf asiatischen Ländern stammen. Hier gilt es anzusetzen, globale Anstrengungen sind nötig. Kunststoffverbände weltweit haben im März 2011 mit einer globalen Deklaration einen ersten Schritt getan und Lösungen gegen Meeresmüll ins Rollen gebracht. 70 Organisationen aus 35 Ländern haben bereits unterzeichnet. Mehr Verbraucheraufklärung, verbessertes Abfallmanagement, vor allem eine effiziente Abfallerfassung und ein Ende des Deponierens, das sind für uns die Wege zu mehr Ressourceneffizienz und gegen Marine Litter.

Ein nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen wird immer mehr zum Schlüssel für die Zukunft. Kunststoff kann hier das Schlüsselmaterial sein, aber es muss uns gelingen, die Bevölkerung mitzunehmen und von den Vorteilen unseres Werkstoffs zu überzeugen.

ist Redakteur des Plastverarbeiter. david.loeh@huethig.de

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