Siliziumoxid kommt unter anderem in der Reifenherstellung zum Einsatz.

Siliziumoxid kommt unter anderem in der Reifenherstellung zum Einsatz. (Bild: Dkimages – Fotolia.com)

Silica (Siliziumoxid) kommen in vielen Anwendungen vor, beispielsweise in der Reifenproduktion. Evonik rechnet mit einem Marktwachstum von jährlich 4 bis 6 Prozent. Das Unternehmen Huber konzentriert sich auf Anwendungen in der Konsumgüterindustrie, etwa im Dentalbereich. Evonik hat sein Silica-Geschäft dagegen bisher stärker auf industrielle Anwendungen fokussiert, etwa in der Reifen- und Lackindustrie. „Durch die Kombination der komplementären Silica-Geschäfte von Evonik und Huber stärken wir eine bedeutende Säule in unserem Konzern“, sagte Christian Kullmann, Strategievorstand von Evonik. „Zudem fügt sich das Geschäft von Huber mit Schwerpunkten in den USA, China und Indien auch in geografischer Hinsicht passgenau ein.“

Kaufpreis enspricht dem Zehnfachen Gewinnn

Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet Huber Silica einen Umsatz von nahezu 300 Mio. US-Dollar und ein bereinigtes EBITDA von rund 60 Mio. US-Dollar. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von über 20 Prozent.

Dadurch, dass sich die beiden Geschäftsfelder nicht überschneiden, rechnet Evonik mit Synergien in Höhe von etwa 20 Mio. US-Dollar. Diese ergeben sich größtenteils in der Produktion, in der Logistik und im Einkauf sowie durch die Erweiterung der Produktportfolios. Alle Maßnahmen zur Realisierung der Synergien sollen im Jahr 2021 implementiert sein.

Durch die bei Asset Deals üblichen Abschreibungen ergeben sich außerdem niedrigere zukünftige Steuerzahlungen mit einem Barwert von etwa 80 Mio. US-Dollar. Der Kaufpreis (Enterprise Value) liegt damit inklusive der Synergien und Steuereffekte bei dem Siebenfachen des jährlichen EBITDA, vor Synergien und Steuereffekten beim 10,5-fachen.

Das Siliziumoxid-Geschäft von Evonik und Huber

J.M. Huber ist eines der größten Familienunternehmen in den USA, das 1883 vom deutschen Auswanderer Joseph Maria Huber gegründet wurde. Das Unternehmen verfügt heute über ein breites Portfolio von der Spezialchemie bis zur Forstwirtschaft. Huber beschäftigt weltweit rund 4.000 Mitarbeiter in 20 Ländern. Für das Silica-Geschäft arbeiten rund 700 Mitarbeiter an sechs Standorten weltweit.

Evonik hat im Silica-Geschäft die Rolle des Lieferanten für die Reifenhersteller und für die Farb- und Lackindustrie. Silica des Unternehmens finden zudem Anwendung als Fließhilfsmittel und Träger in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Arzneimittelherstellung sowie bei der Produktion von Silikonen.

Die Transaktion soll in der zweiten Jahreshälfte 2017 abgeschlossen werden und steht unter dem üblichen Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden. Der Zukauf wird sich für Evonik voraussichtlich bereits im ersten vollen Geschäftsjahr positiv auf das bereinigte Ergebnis je Aktie auswirken. Die Finanzierung der Transaktion ist durch unternehmenseigene Mittel und fest zugesagte Kreditlinien gesichert.

 

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