Wenig Feuchtigkeitsaufnahme führt zu guter Dimensionsstabilität und sorgt so für gleichbleibende Bedienkräfte beim Verstellen auch längerer Lamellen.

Wenig Feuchtigkeitsaufnahme führt zu guter Dimensionsstabilität und sorgt so für gleichbleibende Bedienkräfte beim Verstellen auch längerer Lamellen. (Bild: K.D: Feddersen)

Key Plastics Löhne liefert komplette Baugruppen an die Automobilindustrie. Für den VW Touran wurde ein neuer Luftausströmer entwickelt, dessen Lamellen länger sind als bei allen anderen Fahrzeugtypen. Der Hamburger Kunststoffdistributor K.D. Feddersen unterstützte bei der Produktauswahl. Für die neuen Lamellen wurde ein Werkstoff gesucht, der eine gute Oberfläche zeigt, aber dennoch eine hohe Steifigkeit besitzt und noch dazu ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Der Zulieferer setzte bereits ein mit 50 Prozent Glasfasern verstärktes PA 6-Compound mit reduzierter Feuchtigkeitsaufnahme aus dem Hause Akro-Plastic für andere Modelle ein. In diesem Fall reichte jedoch die Steifigkeit nicht mehr aus. Christoph Gerling, Business Development Manager bei K.D. Feddersen empfahl daraufhin, den Verstärkungsgrad auf 60 Prozent zu erhöhen und bereits der erste Versuch mit dem Akromid B3 GF 60 4 RM-M erfüllte die Anforderungen des Kunden.

Der Mechanik-Typ des Wekstoffs eignet sich als Konstruktionswerkstoff für mechanisch hoch beanspruchte Bauteile. Diese Produktreihe bietet ausschließlich verstärkte Compounds mit unterschiedlichen Glasfasergehalten in drei Ausführungen an: Standard, oberflächenmodifiziert (9) und mit erhöhter Chemikalienbeständigkeit (4). Es handelt sich um ein Blend aus Polyamid und PBT, welches die guten Eigenschaften beider Polymere in sich vereint: die hohe Steifigkeit und geringe Wasseraufnahme von PBT und das große Verarbeitungsfenster sowie die sehr gute Oberfläche vom Polyamid. Genau diese Eigenschaften waren für die Umsetzung des neuen Designs mit deutlich längeren Lamellen entscheidend. Die reduzierte Feuchtigkeitsaufnahme von 1 Prozent liegt auf dem Niveau teilaromatischer Blends und ermöglicht so eine Konstruktion mit geringen Toleranzen. Ein weiterer Vorteil des Materials liegt darin, dass der E-Modul nur geringfügig abnimmt und damit die Lamelle unter den unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen konstant hohe Steifigkeit aufweist (siehe Tabelle) und somit die Wertigkeit der Konstruktion unterstützt.

Vergleich der Eigenschaften der Polyamide. (Bildquelle: K.D. Feddersen)

Vergleich der Eigenschaften der Polyamide. (Bildquelle: K.D. Feddersen)

Dass eine sehr gute Oberfläche mit einem hohen Glasfasergehalt von 60 Prozent nicht einfach zu realisieren ist, haben schon viele Spritzgießer erfahren müssen. Oftmals ist die Glasfaser dabei auf der Oberfläche deutlich erkennbar. Bei diesem Compound ist die Glasfaser optimal in die Matrix eingebunden und dank der Blendtechnik kaum auf der Oberfläche erkennbar. Auch das Artikel- und Werkzeugdesign spielt eine große Rolle, damit das spätere Bauteil trotz hohem Verstärkungsgrad eine gute Oberfläche besitzt.  Das Material erfüllt den Anspruch von Volkswagen, das Bauteil ohne zusätzliche Lackierung und mit einer Werkzeugtemperatur von unter 100 °C zu produzieren. Somit ist dieser Blend eine preiswerte Alternative zu teilaromatischen Polyamiden.

 

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

K.D. Feddersen GmbH & Co. KG

Gotenstraße 11 A
20097 Hamburg
Germany