Der Lenkradwinkelsensor misst den Einschlagwinkel des Lenkrades und zeigt damit der Fahrdynamikregelung an, welche Fahrtrichtung der Fahrer einschlagen möchte. Diesen Fahrerwunsch vergleicht das ESP mit dem Fahrverhalten des Fahrzeugs, um durch gezieltes Bremsen einzelner Räder notwendige Steuerungen vorzunehmen. Der Sensor ist in der Lenksäule eingebaut. Ein aus einem großen Zahnrad bestehender Rotor wird von der Lenksäule mitgenommen und treibt zwei kleinere Zahnräder mit unterschiedlicher Anzahl an Zähnen an. Die in den Zahnrädern eingelassenen Magnete ermöglichen die Erfassung der rotativen Position der Zahnräder über Hall- und MR-basierte Winkelsensoren. Die von den Sensoren bereitgestellten Informationen ermöglichen so die Berechnung des Lenkwinkels. Die Materialien des Zahnradgetriebes müssen hohe Anforderungen erfüllen, um eine hohe Genauigkeit und Robustheit des Lenkwinkelsensors erzielen zu können und die geforderte Winkeltreue einzuhalten. Als Polyamid 12 ist das Material über einen weiten Bereich temperaturstabil, von -40 °C bis 125 °C. Seine Eigenschaften ändern sich bei wechselnder Umgebungsfeuchte kaum, Formteile zeigen nahezu keine Dimensionsänderungen. Es besitzt eine hohe Schlagzähigkeit und Kerbschlagzähigkeit, auch weit unter dem Gefrierpunkt. Seine gute bis sehr gute Beständigkeit gegenüber Fetten und Ölen, Kraftstoffen, Hydraulikflüssigkeiten und Salzlösungen prädestiniert es für den Einsatz im Automobil. Die Abriebbeständigkeit und ein niedriger Gleitreibungskoeffizient sind für die Zahnräder des Lenkradwinkelsensors unabdingbar. Darüber hinaus zeigt es geräusch- und vibrationsdämpfende Eigenschaften.
Roh- und Zusatzstoffe
Entscheidend für die Fahrdynamikregelung
Elektronisch gesteuerte Fahrassistenzsysteme benötigen einen in die Lenksäule eingebauten Winkelsensor mit hoher Sicherheitsfunktion. Daher hat sich das Unternehmen Valeo, Bietigheim-Bissingen, für das Polyamid 12 Vestamid L1930 von Evonik, Essen, als Material für das Zahnradgetriebe des Lenkradwinkelsensors entschieden.