Reciplast

Die Recyclinganlage verarbeitet auch stark bedruckte und laminierte Folienreste aus Industrie- und Post-Consumer-Abfällen (im Bild) zu hochwertigem Regranulat. (Bild: Reciplast)

Seit November 2014 produziert das Recyclingunternehmen Reciplast, mit Firmensitz in San Ginés, Spanien, LDPE-Regranulat mit einer Recyclinganlage des Typs Recostar Basic 125 von Starlinger, Wien, Österreich, inklusive Entgasungsmodul namens C-VAC. Letzteres ermöglicht es, auch stark bedruckte und laminierte Folienreste aus Industrie- und Post-Consumer-Abfällen zu hochwertigem Regranulat zu verarbeiten. „Fast 100 Prozent dieses Regranulats kommt in der Erzeugung von Kunststoffprodukten für die Landwirtschaft zum Einsatz, zum Beispiel für Bewässerungsrohrleitungen“, sagt Ginés Martínez, Geschäftsführer von Reciplast. „Wegen des Entgasungsmoduls hat das recycelte Granulat keine Gas- oder Feuchtigkeitseinschlüsse mehr, sodass die Kunden beim nachfolgenden Extrusionsprozess die Schmelze nicht filtrieren oder Additive gegen Feuchte zusetzen müssen“, erklärt er weiter. Außerdem konnten die Rohrhersteller dadurch die Wandstärke verringern und den Ausstoß auf 180 m/Minute erhöhen. Zusammengenommen sanken die Produktionskosten dadurch erheblich.

Starlinger

Die Recyclinganlage verfügt neben dem Entgasungsmodul über ein Automatisierungspaket, das die Anlage automatisch startet und stoppt. Außerdem regelt es die Materialzuführung und steuert die Extruderlast durch elektrisch angetriebene Schieber.(Bildquelle: Starlinger)

Filtern und Entgasen der Schmelze

Das Unternehmen recycelt auf der Anlage gemischtes LDPE-Folienmaterial nachdem es gewaschen wurde. „Wir verarbeiten Material aus Industrieanwendungen, etwa stark bedruckten Produktionsabfall aus der Verpackungsherstellung, oder auch verschmutzten Post-Consumer-Abfall und Agrar- oder Gewächshausfolien“, erklärt Martínez. „Ausgangmaterial dieser Art entwickelt während der Extrusion viel Gas. Das liegt an der Druckfarbe auf der Folie, Feuchtigkeit sowie Fremdstoffen und Verunreinigungen durch Papier, Metall, Sand, Holz oder anderen organischen Stoffen, die auch nach gründlichem Sortieren und Waschen auf dem Kunststoff zurückbleiben.“

Das Zusammenspiel von Filter und Entgasungsmodul entfernt diese Reste: Vorhandene Feststoffe fängt der Filter auf. Dieser wird mittels hydraulischer Rückspülung gereinigt, um ein Verbrennen der Stoffe während des Prozesses zu vermeiden. Das Entgasungsmodul saugt die Gase ab, die sich während des Extrusionsprozesses gebildet haben. Dabei erhöhen die rheologisch optimierten Schmelzekanäle im Modul die Entgasungsfläche im Vergleich zu herkömmlichen Entgasungssystemen um das Dreifache, was die Entgasungseffizienz erhöht.

Reciplast

Die Recyclinganlage verarbeitet auch stark bedruckte und laminierte Folienreste aus Industrie- und Post-Consumer-Abfällen zu hochwertigem Regranulat (im Bild).(Bildquelle: Reciplast)

Automatische Regelung erhöht die Effizienz

Die Recyclinganlage verfügt neben dem Entgasungsmodul über das sogenannte Dynamic Automation Package (DAP). Dieses startet und stoppt die Anlage automatisch je nach Bedarf. Außerdem regelt es die Materialzuführung und steuert die Extruderlast durch einen elektrisch angetriebenen Schieber. Dadurch reduziert das DAP den Energieverbrauch und ermöglicht ein konstantes Produzieren und einen gleichbleibend hohen Ausstoß durch das Aufbereiten des Materials in der Materialzuführung, dem sogenannten Smart-Feeder. Dessen Luftspülung trocknet das Material, sodass sich Folien mit hohem Feuchtigkeitsanteil verarbeiten lassen. Der hydraulische Rückspülfilter reinigt verschmutzte Filtersiebe mit bis zu 300 bar Druck – dies verlängert die Lebensdauer der Siebe. Die Konstruktion des Entgasungsmoduls vergrößert die Schmelzeoberfläche, damit eingeschlossene Gase entweichen und abgesaugt werden können. Das so produzierte Granulat ist darum frei von Gaseinschlüssen sowie Restfeuchte und lässt sich direkt weiterverarbeiten. Ein Touchscreen an der Anlage zeigt den aktuellen Anlagenausstoß sowie den Energieverbrauch. „Wir sind mit der Leistung der Recyclinganlage bezüglich der Produktqualität sehr zufrieden“, fügt Martínez hinzu.

ist Marketing-Managerin bei Starlinger in Wien, Österreich.

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