Oktober 2013

Natürliche Ressourcen galten lange Zeit als unerschöpflich und wurden infolge der stetig wachsenden Nachfrage in immer größerem Stil genutzt und abgebaut. Obwohl heute Klarheit über die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und die Folgen des massiven Abbaus besteht, werden für die Produktionen weiterhin Rohstoffe genommen, zu Produkten verarbeitet, verkauft und enden für gewöhnlich auf Mülldeponien oder in Müllverbrennungsanlagen, womit der Wert der Materialien unwiederbringlich verlorengeht. Das Recycling, wie es heute verstanden wird, zielt in erster Linie darauf ab den ökologischen Fußabdruck bestmöglichst zu reduzieren. Die eingesetzten Rohstoffe werden bei jeder Wiederverwertung nicht wirklich recycelt, sondern erreichen nur eine jeweils geminderte Qualitätsstufe und müssen schließlich als Restmüll entsorgt werden.

Eine Alternative zu bestehenden Produktionsweisen bietet das von William McDonough und Michael Baumgartner entwickelte Cradle-to-Cradle-Design Konzept. Statt nach komplizierten Abfall-Entsorgungslösungen zu suchen werden bei der Entwicklung und Herstellung von Produkten ausschließlich nur Materialien eingesetzt, die den biologischen und technischen Wert auch bewahren und später wieder in zyklische Nährstoffkreisläufe überführt werden können.

Da das Wort „Nachhaltigkeit“ in der Kunststoffindustrie ähnlich häufig fällt wie auf einem Parteitag der Grünen, ist das Konzept „Von der Wiege zur Wiege“ sicher schon angekommen. So ist es gewiss interessant auf der weltgrößten Kunststoff- und Kautschuk-Messe K, insbesondere bei den Rohstoffherstellern, nach dem Cradle-to-Cradle-Logo Ausschau zu halten.

Segeln die Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen unter der Flagge der Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence, müssten die Rohstoffhersteller Cradle-to-Cradle für Kunststoffe propagieren. Denn nur wenn Materialien und Materialflüsse so entworfen werden, dass sie für die Regeneration und Erhaltung ihrer biologischen und technischen Quellen förderlich sind, macht es Sinn.

Besuchen Sie uns auf der Messe in Düsseldorf. Halle 13 / A60.

Ich freue mich auf Ihre Meinung

harald.wollstadt@huethig.de
Chefredakteur

 

Sie möchten gerne weiterlesen?