Roh- und Zusatzstoffe
Bayer: Kohlendioxid für weniger Erdöl in Kunststoffen
Das Projekt Dream Polymers von Bayer Materialscience, Leverkusen, verzeichnet neue Erfolge beim Erforschen von Kohlendioxid als Rohstoff in der Kunststoff-Herstellung. Das Unternehmen konnte im Labor durch Einbau von CO2 Erdöl auf der Ebene von Vorprodukten einsparen. Mit dem Verfahren lässt sich außerdem die Palette an Kunststoff-Arten erweitern, die mit Hilfe von CO2 hergestellt werden können.

Auf dem Weg zur wirtschaftlichen Nutzung ist eine Technik, mit Hilfe des Treibhausgases eine zentrale Komponente für Polyurethan zu produzieren. In dieser Chemikalie liegt der Anteil an Erdöl bei 80 Prozent. „Nun ist es uns gelungen, den Erdöl-Gehalt zur Herstellung anderer Kunststoffe auf nur noch 60 Prozent zu verringern“, sagt Projektleiter Dr. Christoph Gürtler.
Im Verfahren wird CO2 doppelt genutzt: Zum einen bauen die Forscher das Gas direkt in ein Vorprodukt, Polyoxymethylen-Polycarbonat-Polyol, ein, um 20 Prozent Erdöl zu ersetzen. Zum anderen können sie mit dem Treibhausgas eine Chemikalie herstellen, die dann in das Vorprodukt einfließt und das Einsparen weiterer 20 Prozent Erdöl ermöglicht. Gleichzeitig lassen sich aufgrund der Ergebnisse auch thermoplastische Polyurethane, Folien und Gießelastomere auf diese Weise herstellen. Im Labor konnten die Forscher zeigen, dass die Herstellung grundsätzlich funktioniert. „Erste Anwendungstests sind positiv ausgefallen“, berichtet Gürtler. Bis zu einer kommerziellen Umsetzung sei es allerdings noch ein längerer Weg.
(su)

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