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Eckdaten der Konjunkturprognose für Deutschland. (Bild: Ifo Institut)

„Kurzfristig dämpfend wirken vor allem die Engpässe bei der Lieferung von Vorprodukten“, erläutert Timo Wollmershäuser, der Leiter der Ifo-Prognosen. „Die an sich kräftige Erholung, ausgelöst durch die Öffnungen, verschiebt sich etwas weiter nach hinten, als wir noch im Frühjahr erwartet hatten. Die Kosten der Coronakrise für die Jahre 2020 bis 2022 belaufen sich auf 382 Mrd. Euro. Dabei wird angenommen, dass die deutsche Wirtschaft in der Zeit mit durchschnittlich 1,2 % im Jahr gewachsen wäre.“

Mit der kräftigen Erholung dürfte die Zahl der Kurzarbeiter, die noch 2,3 Mio. im Mai betrug, rasch sinken und kommendes Jahr ihr Vorkrisenniveau erreichen, das bei etwa 100.000 lag. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte etwas langsamer zurückgehen von 2,70 Mio. (5,9 %) im vergangenen Jahr auf 2,65 (5,8 %) in diesem und 2,40 Mio. (5,2 %) im kommenden Jahr. Die Zahl der Erwerbstätigen dürfte leicht steigen, von 44,82 Mio. auf 44,86 in diesem Jahr und auf 45,42 im kommenden Jahr.

Inflationsrate steigt

Die Inflationsrate wird sich vorübergehend beschleunigen, von plus 0,6 % im vergangenen Jahr auf plus 2,6 % in diesem. Dazu tragen vor allem höhere Energiepreise und die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer bei. Danach flacht sich der Anstieg der Verbraucherpreise wieder ab auf plus 1,9 % im Jahre 2022.

Das Finanzierungsloch des Staates weitet sich im Wahljahr 2021 zunächst noch geringfügig aus auf 150,4 Mrd. Euro, von 149,2 im vergangenen Jahr. Im kommenden Jahr wird es voraussichtlich kräftig zurückgehen auf dann nur noch 49,6 Mrd. Euro. Das hängt aber vom Wahlergebnis ab.

Der Außenhandel wird deutlich zulegen, plus 10,4 % der Exporte in diesem Jahr nach minus 9,4 % 2020; und sogar plus 11,4 % der Importe nach minus 8,4 % im Vorjahr. 2022 werden die Zuwächse kleiner, plus 5,6 % der Exporte und plus 7,3 % der Importe. Daher schrumpft der viel kritisierte Überschuss der deutschen Leistungsbilanz von 231 über 206 auf 184 Mrd. Euro. Das sind 7,0 und 5,8 sowie 4,9 % der Jahreswirtschaftsleistung. Damit wäre er erstmals seit Jahren unter der Marke von 6,0 %, die die EU für kritisch hält.

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