Kunststoff nachhaltig und damit zukunftsfähig gestalten – das geht nur erfolgreich, wenn viele einzelne Kreisläufe geschlossen werden. Wertschöpfungsketten sind von gestern, Wertschöpfungskreise von morgen. Viele Unternehmen haben noch keine konkrete Idee, worin Ihr Beitrag in diesen Kreisläufen bestehen könnte. Andere sind bereits dabei Ihren Beitrag zu maximieren. Die Veranstaltung zeigt moderiert von Prof. Dr. Hans-Josef Endres, Leiter des Instituts für Kunststoff- und Kreislauftechnik und WIP-Vorstandsmitglied mehrere Lösungsansätze für nachhaltigen Kunststoff auf. Aufgezeigt wird eine Vielzahl von möglichen Ansätzen für Unternehmen, selbst in den Kreislauf einzusteigen.
Vorurteilen mit Fakten begegnen
Der niedersächsische Wirtschaftsminister, Dr. Bernd Althusmann, unterstreicht mit einem Grußwort die Bedeutung der Kunststoffbranche für eine zukunftsfähige Wirtschaft. Die zurzeit vorliegende allgemeine Fünf-vor zwölf-Stimmung führt zu schnellen, oft einfachen Antworten – die nicht immer nachhaltig sind. Warum gute Ideen zur Kreislaufführung besser als Vorurteile sind, thematisiert Dr. Martin Engelmann, IK Industrievereinigung Kunststoffverpackung e.V. und WIP-Vorstandsmitglied. Endres pocht darauf, Begriffe eindeutig zu definieren, um Greenwashing zu vermeiden.
Frau Dr. Ina-Maria Becker vom Grünen Punkt verdeutlicht, wie das Design for Recycling zum größten Hebel werden kann. Produkt-zu-Produkt-Kreisläufe
können selbst mit Multilayerfolien gelingen, ist die Aussage von Frau Marta Heuser, APK, die das werkstofflich lösemittelbasierte Recycling vorstellt. Einen ganzen Strauß an praxistauglichen Lösungsansätzen bringt Bertram Stern vom Maschinenbauer Arburg mit. Eine Steigerung der Maschinen-Performance bietet Dr. Gerold Breuer von EREMA über eine Kundenplattform an, auf der sämtliche Dienstleistungs- und Datenaufbereitungs-Apps für eine Qualitätskontrolle gebündelt sind.
Standards für Rezyklate
Warum Standards für die Kreislaufführung notwendig sind, zeigen Benjamin Hein vom DIN und Christian Schiller von der cirplus auf. Seine Erfahrungen zieht Schiller aus dem Cirplus online Marktplatz für Rezyklate und Kunststoffabfälle. Der Business Director des zweiten online Marktplatz polymore, Josef Art von KraussMaffei, schildert die Möglichkeiten auf einer solchen Plattform.
Die Abendveranstaltung findet gemeinsam mit dem Laborbereich Kunststofftechnik der Hochschule Osnabrück statt. Die Teilnehmer sind eingeladen, die Lösungen der Experten zu diskutieren und eigenen Ideen zu entwickeln. Neben Informationen aus dem Laborbereich Kunststofftechnik gibt ein Online TalkRoom Gelegenheit, in Gesprächen die richtigen Partner dafür zu finden. Am Folgetag findet die 22. Fachtagung „Fortschritte in der Kunststofftechnik“ der Hochschule Osnabrück statt. Werden beide Tagungen gebucht, räumen beide Veranstalter einen Rabatt ein. (ega)