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Dr. Andreas Ostrowicki sagt, dass das Unternehmen an den drei Standorten Investitionen im mittleren siebenstelligen Bereich plant. (Bild: BGS/Lina Sommer)

Der gestiegene Bedarf an Vernetzungskapazitäten für Rohr- und Stangenprodukte ging einher mit der stabilen Konjunktur der Bauindustrie, die sich trotz Corona-Krise in 2020 auf einem guten Kurs hielt. Vernetzte Rohre werden hier vor allem in Heiz- und Wassersystemen eingesetzt, sowohl in Neubau- als auch in Sanierungsprojekten. Daneben kommen vernetzte Komponenten bei der Installation von Fernwärme- und Fernkältesystemen der städtischen Infrastruktur zum Einsatz. „Die Strahlenvernetzung sichert die Gebrauchseigenschaften der Rohrsysteme über einen langen Zeitraum“, erklärt BGS-Geschäftsführer Dr. Andreas Ostrowicki. „Diese Veredelung sorgt für ein verbessertes Zeitstandverhalten bei hohen Temperaturen und Innendrücken und eine damit verbundene höhere Alterungsbeständigkeit – wir sprechen von einer mehrere jahrzehntelangen Materialstabilität.“ An allen drei Standorten des Unternehmens werden Rohre in Form von Wickelware bestrahlt. Der Standort Bruchsal verfügt darüber hinaus über ein spezielles Kassettensystem, das die Bestrahlung von Rohren und Stangen von bis zu 12 m Länge ermöglicht.

Automobil- und Maschinenbau noch schwankend

Konnte BGS 2019 noch eine gesteigerte Nachfrage von Automobilzulieferern verzeichnen und mehr Vernetzungsprojekte im Bereich Spritzguss umsetzen, musste das Unternehmen 2020 einen pandemiebedingten Rückgang in diesem Segment hinnehmen. Ähnlich verhielt es sich mit Aufträgen aus dem Bereich Maschinenbau. „Erhöhte Kurzarbeit bei vielen unserer Kunden hat in der ersten Jahreshälfte 2020 zu spürbaren Rückgängen bei Auftragseingängen, Produktion und Umsatz geführt“, erläutert Ostrowicki. Seit der Sommerpause ist ein Aufschwung bemerkbar, der sich bislang fortsetzt. Was Aufträge aus der Automobilbranche im laufenden Geschäftsjahr betrifft, zeigt sich Ostrowicki optimistisch: „Der Marktanteil der deutschen Konzerne an der Elektromobilität steigt stetig an. Nach Angaben des VDA werden deutsche Automobilhersteller ihr E-Angebot bis Ende 2023 auf 150 Modelle ausbauen und damit mehr als verdoppeln. Um das Ziel zu erreichen, ist der Einsatz neuer Technologien wie der Strahlenvernetzung gefragt“, so Geschäftsführer Ostrowicki weiter.

Gewicht einsparen in E-Fahrzeugen

Schon heute werden strahlenvernetzte Bauteile im Motorraum und Komponenten im Interieur- und Exterieurbereich von E-Fahrzeugen verbaut, wo sie einen wichtigen Beitrag zur Gewichtsreduzierung leisten. Die vernetzten Bauteile weisen signifikant verbesserte Eigenschaften hinsichtlich Hitzebeständigkeit, mechanischer Festigkeit, Kriechverhalten und Abriebfestigkeit auf. Auch vor dem Hintergrund des gewachsenen Kostendrucks werde die Strahlenvernetzung für die Automobilbranche interessanter, meint Ostrowicki: „Je nach Höhe der Beschaffungskosten für Hochleistungskunststoff kann die Substitution durch ein strahlenvernetztes Material zu erheblichen direkten Einsparungen führen. Hinzu kommen reduzierte Prozesskosten, denn strahlenvernetzbare Compounds zeichnen sich durch eine einfache Verarbeitung aus, beispielsweise geringere Verarbeitungstemperaturen im Vergleich zu Hochleistungskunststoffen.“ (sf)

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