Engelmann

Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer der IK, appeliert an die Kunststofferzeuger, den Kunststoff-Lieferengpass bald zu überwinden. (Bild: IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen)

„Die Kunststoffverpackungshersteller sind alarmiert und in großer Sorge“, fasst IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann die aktuelle Situation zusammen. „Die Umfrageergebnisse zeigen eine deutliche Verschlechterung der Rohstoffversorgung gegenüber dem Jahresbeginn. Und im Moment deutet nichts auf ein Ende dieser Versorgungsengpässe hin. Zusätzlich belasten dramatische Preissprünge die Branche.“

Eingeschränkte Lieferfähigkeit der Hersteller von Kunststoffverpackungen

Über 80 Prozent der Kunststoffverpackungshersteller geben mittlerweile an, dass ihre Produktion und damit ihre Lieferfähigkeit bereits eingeschränkt sind. Für die nächsten Wochen erwarten ebenfalls vier Fünftel eine Fortsetzung oder sogar Verschärfung dieser Entwicklung. Die steigende Zahl von, zumeist sehr kurzfristig erklärten, Force-Majeure-Meldungen durch die Rohstofflieferanten in Deutschland und Europa verschärfen die Situation zusätzlich. Acht von zehn Verpackungsherstellern in Deutschland sind momentan von einem oder mehreren Force-Majeure-Fällen betroffen. „Wenn die Produktion von Verpackungen mangels Rohstoffen still steht, gefährdet das auch die systemrelevante Versorgung der Bevölkerung mit sicher verpackten Lebensmitteln und medizinischen Produkten“, betont Dr. Engelmann. „Wir appellieren daher eindringlich an unsere Partner in der Kunststofferzeugenden Industrie, die Verpackungshersteller in Deutschland in dieser Krise nicht hängen zu lassen und alle möglichen Hebel in Bewegung zu setzen, um die Situation so schnell wie möglich zu entschärfen.“

Die Rohstoffverknappung hat viele Kunststoffverarbeiter kalt erwischt: Noch im Herbst vergangenen Jahres hatte die Branche mit einer stabilen Versorgung gerechnet. Ende November, Anfang Dezember hatte sich die Verknappung und Verteuerung der Rohstoffe bereits angedeutet. Hintergrund der angespannten Versorgungslage sind eine unerwartet schnelle Erholung und Nachfrage imAutomobilbereich aber auch anderen Industrien, gleichzeitig ausbleibende Rohstoff-Importe aus den USA und Saudi-Arabien, die vor allem nach Asien umgelenkt werden, Anlagenausfälle im sturmgebeutelten Texas sowie Force-Majeure-Erklärungen der Rohstoff-Lieferanten in Europa.

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