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Der Airlift verwendet das diametrale Fallstromprinzip in der Beruhigungskammer, um die unterschiedlichen Fraktionen in einer zweiten Stufe noch genauer zu trennen. Dabei lassen sich die Betriebsparameter über die integrierte Solldruck-Steuerung exakt einstellen. (Bild: Westeria)

Herkömmliche Überbandabsaugungen oder auch Windsichter, die beispielsweise in Kompostieranlagen eingesetzt werden, eignen sich sehr gut, um unterschiedlich schwere Fraktionen in den Abfallströmen zu trennen. Sie versagen jedoch, wenn es darum geht, derart vorsortierte oder von sich aus ähnliche, leichte Bestandteile zu unterscheiden. Hier setzt das Konzept des Airlift an, der sich auch in bestehende Anlagen als Ersatz für herkömmliche Windsichter integrieren lässt und dort dann in der Lage ist, beispielsweise Kunststofffolie von Papier oder unterschiedliche Kunststoffe voneinander zu trennen.

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Das wartungsfreundlich aufgebaute AirWheel ist eine dem AirLift nachgeschaltete Einheit. Hier wird die leichte Fraktion mittels rotierender Siebtrommel dem Luftstrom entnommen. Das verbleibende Staub-Luft-Gemisch wird einem Staubfilter zugeführt. (Bild: Westeria)

Das gesamte System besteht aus drei Komponenten. Das auf besonders lange Gurtstandzeiten ausgelegte Hochgeschwindigkeits-Transportband (Typ Speedcon) führt das Material mit bis zu 4 ms-1 dem zentralen Element, dem Airlift zu, dem schließlich das Airwheel nachgeschaltet ist. Die mögliche Arbeitsbreite des AirLift liegt je nach Ausführung zwischen 1.000 mm und 3.500 mm, wobei in der breitesten Konfiguration und bei 60 mm bis 250 mm Korngröße bis zu 320 m³/h durchgesetzt werden können. Die maximale Abzugsleistung beträgt 5,6 t/h. Um eine hohe Betriebssicherheit zu erreichen, verhindern im Betrieb automatische Torregulierungen Materialblockaden auf der Ein- und Austragsseite. Diese automatische Torregulierung sorgt durch stufenlose Einstellbarkeit zudem für exakte Anpassung der Durchlaufhöhe an das individuelle Trennziel.

Direkt unterhalb der Erfassungsstelle knickt der SpeedCon um 20° ab. So kann der Luftstrom besser unter die leichten Teile gelangen. Dieser „Trick mit dem Knick“ gibt allen zu sortierenden Bestandteilen des Input-Stromes eine ballistische Flugkurve, deren Form (die Wurfweite) sich mittels der integrierten Steuerung über die Bandgeschwindigkeit regeln und damit exakt der jeweiligen Aufgabe anpassen lässt. Dabei ermöglicht das diametrale Fallstromprinzip eine besonders hohe Selektivität. Je nach Inputmaterial sind damit Reinheitsgrade von über 95 % erreichbar.

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Das Diagramm zeigt die erhebliche Folienmenge, die dem Abfallstrom durch den Airlift entzogen wird. Grafik: Westeria

So ergaben zum Beispiel Auswertungen von in der Zuführung von Mischkunststoffen zu einem NIR installierten Systemen bei einer Arbeitsbreite von 2.800 mm, dass sich über 90 % der gewünschten Folien-Fraktion sicher abtrennen ließen. Auf diese Weise ermöglicht das System eine erhebliche Reduzierung der Entsorgungskosten zur Steigerung der Kosteneffizienz im Recyclingbetrieb. Durch Entfrachtung der Mischkunststoffe von den meist oben liegenden Folien wird die NIR-Sortierung entlastet und liefert ein deutlich besseres Sortierergebnis.

Das gesamte, dreiteilige Sortiersystem ist als Teilkomponente einer umfangreicheren Sortieranlage einsetzbar und so konzipiert, dass es bei Bedarf problemlos nachgerüstet werden kann.

 

 

 

 

 

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