Spatenstich für Reinraum-Produktionsgebäude

Ehrengäste beim Spatenstich für das neue Produktionsgebäude von Röchling Medical in Neuhaus (v. l. n. r.): Alexander Stauch (Managing Director BU Medical Europe), Evelyn Thome (CFO Röchling Group), Joachim Lehmann (Director BU Medical Europe), Uta Kemmerich-Keil (Beirat Röchling-Gruppe), Martin Fischer (Werksleiter Röchling Medical Neuhaus) und Boris Fröhlich (President & CEO Röchling Medical)

Mit der Investition stellt die Röchling-Gruppe nach eigener Auskunft die Weichen für das weitere Wachstum des Unternehmensbereichs Medical. Durch den Neubau werden circa 30 neue Arbeitsplätze im thüringischen Neuhaus geschaffen. Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, Vorstandsvorsitzender der Röchling-Gruppe, betont: „Mit der Investition tragen wir dem Wachstum unserer Medical-Sparte Rechnung. Die Nachfrage nach Medizinprodukten ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Durch den Bau des neuen Produktionsgebäudes können wir künftig noch besser auf die Anforderungen unserer Kunden eingehen und unsere Marktposition weiter ausbauen.“

Im Anschluss an den jetzt erfolgten Spatenstich beginnen die Erdarbeiten. Im kommenden Jahr ist der Baubeginn geplant, um im Jahr 2022 den Gebäude- und Reinraumausbau sowie den Einbau der technischen Gebäudeausstattung abschließen zu können. Die Inbetriebnahme des neuen Produktionsgebäudes soll im ersten Quartal 2023 erfolgen.

Erweiterung der Reinraumproduktion

Auf einer Gesamtfläche von 1.850 m² entsteht bis Anfang 2023 ein Gebäude über vier Ebenen, das Platz für die benötigten Reinraumflächen für die Extrusionsblasfertigung schafft. Herzstück des neuen Produktionsgebäudes wird das Obergeschoss mit einer rund 1.700 m² großen Reinraumproduktion GMP der Klassen C&D sein, davon rund 500 m² im High Level Pharma GMP C-Standard.

Nachhaltig und innovativ 

Röchling Medical_3-D-Ansicht neues Produktionsgebäude

3-D-Ansicht des neuen Produktionsgebäudes von Röchling Medical in Neuhaus am Rennweg. (Bildquelle: alle Röchling)

Bei der Gebäudeauslegung wird mit besonderem Augenmerk auf Themen wie Automatisierung, Industrie 4.0 und Nachhaltigkeit (Erneuerbare Energien) geachtet. Neben den schon am Standort nach ISO 14001 zertifiziert vorhandenen Umweltstandards kommt im Neubau ein energieeffizientes Kältespeichersystem zum Einsatz, um nachhaltig Energieressourcen zu sparen und den Ausstoß von CO2 zu reduzieren. Bei diesem Konzept wird der für die Sprinkleranlage vorhandene Löschwassertank mit einem Volumen von circa 2.000 m³ als Kältespeicher in der Nacht auf ein niedriges Temperaturniveau abgesenkt, um mit der gewonnenen Energie am nächsten Tag die Produktionslinien mit Kühlwasser zu versorgen.

Der gesamte interne Warenfluss der Produkte wird mittels eines autonom fahrenden Transportsystems realisiert, um die innerbetrieblichen Produktionsabläufe unter Reinraumbedingungen zu optimieren und um eine Kontaminierung der Produkte sowie der Transportmittel zu vermeiden. Das Endprodukt wird von der gesamten Prozesskette chargenrein und kontrolliert im gesamten Gebäude auf Basis der miteinander verknüpften Systeme (Industrie 4.0) koordiniert. Somit werden die geforderten Ansprüche der Pharma- und Medizinindustrie in Bezug auf eine saubere und komplett überwachte Herstellung realisiert.

Die Zeichen stehen auf Wachstum

Im Jahr 2016 hatte die Röchling-Gruppe ihre bis dato zwei Unternehmensbereiche Industrial und Automotive um den Unternehmensbereich Medical erweitert. Damit wurde ein klarer strategischer Fokus auf die Entwicklung und Fertigung von hochwertigen Kunststoffprodukten für die Bereiche Diagnostics, Fluidmanagement, Pharma und Surgery & Interventional gelegt. In diesen Segmenten entwickelt Röchling Medical an sechs Standorten in Europa, den USA und China innovative Lösungen und baut seine Position im internationalen Spitzenfeld kontinuierlich aus.

Am Standort Neuhaus arbeiten 350 Mitarbeiter auf mehr als 43.000 m² Produktions- und Logistikfläche. Zu den Kernkompetenzen von Röchling Medical Neuhaus gehören Extrusionsblasen, Spritzblasen, Spritzguss, Spritzstreckblasen sowie verschiedenste vollautomatische Montageprozesse im Reinraum der Klasse C-GMP. Derzeit werden in Neuhaus am Rennweg sieben Spritzblasmaschinen, eine Spritzgussmaschine, eine Spritzstreckblasmaschine sowie 20 Extrusionsblasanlagen betrieben, wovon drei Anlagen co-extrusionsblasfähig sind. Bereits 2015 startete am Standort Neuhaus ein 35 Millionen Euro umfassendes Investitionsprojekt, bei dem unter anderem ein moderner Neubau errichtet wurde. Die Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus erfolgte im April 2018.

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