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Auf den Doppelschneckenextrudern mit Entgasungseinheit werden zertifizierte Regranulate und Compounds hergestellt. (Bild: Coperion)

Beim Herstellen von technischen Kunststoffteilen entstehen etwa fünf Prozent Ausschuss. Aurora Kunststoffe, Neuenstein, kauft diese Produktionsabfälle auf und untersucht zunächst deren genaue Zusammensetzung und Sortenreinheit. Nach bestandener Qualitätsprüfung werden die sortenreinen Kunststofftabfälle zermahlen, dem Compoundierprozess zugegeben und zu Granulaten verarbeitet – so beispielsweise auf Basis von PA6, PA66, PA11, PA12, POM, PP, PC und PC-ABS. In den ZSK 45 Mc18 Doppelschneckenextrudern von Coperion, Stuttgart, wird das Mahlgut zusammen mit Additiven, Füll- und Verstärkungsstoffen zuverlässig homogenisiert und entgast. Dafür hat der Anlagenhersteller die drei Extruder jeweils individuell für die Anforderungen dieses Prozesses ausgelegt und sie mit zweiwelligen Seitenentgasungen ZS-EG und speziellem Verschleißschutz der produktberührenden Teile ausgestattet. Nach dem Austritt der Schmelze werden die Kunststoffstränge von semi-automatischen Strangzuführungen vom Typ SCP 200 von Coperion Pelletizing Technology übernommen. Dabei werden sie über eine wasserüberspülte Rutsche und ein Förderband automatisch in das Einzugswerk des Stranggranulators geleitet, wo sie geschnitten werden. Dazu Norbert Büter, Sales Manager bei Coperion: „Beim Recycling von Kunststoffen ist es erforderlich, Prozessparameter und Rezepturen an die unterschiedlichen Rohstoffe anzupassen. ZSK-Doppelschneckenextruder sind mit ihrer Flexibilität und ihren hohen Drehmomenten dafür geeignet, auch schwierige Rohstoffe zu sehr guten Produktqualitäten zu verarbeiten – und das bei wirtschaftlichen Durchsätzen. Durch die Entgasung über die ZS-EGs können nicht nur unerwünschte Gase entfernt werden. Es steigt die Betriebssicherheit des gesamten Vakuumsystems. Dies gilt insbesondere auch bei sehr schwankenden Viskositäten.“

Erfolgreiches Recyclingkonzept

Produktionsreste aus der industriellen Kunststoffherstellung werden in Zeiten von steigenden Rohstoffpreisen und erhöhter Umweltbelastung immer wertvoller. Aurora Kunststoffe kauft diese industriellen Produktionsreste auf und stellt daraus hochwertige Rohstoffe, die in der Automobil-, Bau-, Möbel- sowie Elektroindustrie Einsatz finden.

Über das einzigartige Lean-Logistik-Konzept des Unternehmens, bestehend aus einem eigenen Fuhrpark mit rund 60 Sattelaufliegern sowie einem Boxenkonzept zum sortenreinen Sammeln, gelangen die Kunststoffabfälle in den Betrieb. Dort werden sie gemahlen und mittels Extrusion zu Recompounds verarbeitet. Die Durchsätze liegen bei bis zu 650 kg/h, pro Tag werden über 50 t. Compounds produziert. Für die Zukunft rechnet das Unternehmen mit steigender Nachfrage. „Ich bin mir sicher, dass es über kurz oder lang eine gesetzlich vorgeschriebene Recycling-Quote geben wird“, sagt Alexander Schweinle, Produktionsleiter bei Aurora Kunststoffe.

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