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Die Initiative PSLoop entwickelt ein Recyclingverfahren für HBCD-belatstes Styropor. (Bild: Hagedorn)

Im Rahmen von PSLoop haben sich mehr als 70 Mitglieder und Unterstützer aus mehr als 18 europäischen Ländern zusammengeschlossen, um die Prozesskette vom Rückbau bis zum Recycling von Styropor neu zu denken. Im Mittelpunkt steht ein physikalisches Recyclingverfahren, das aus dem belasteten Material wiederverwertbares Polystyrol-Rezyklat gewinnt. Dieses kann erneut als Ausgangsstoff für kunststoffbasierte Dämmstoffe dienen. In einem weiteren Schritt wird das HBCD rückstandslos zerstört und das anfallende Brom zurückgewonnen. Damit schließt PSLoop gleich zwei Kreisläufe. Aktuell entsteht eine Pilotanlage im industriellen Maßstab im niederländischen Terneuzen. Sie ist ab Frühjahr 2021 einsatzbereit und kann pro Jahr 3.300 Tonnen HBCD-belastetes Styropor verarbeiten.

GWG übernimmt Sammeln und Aufbereiten

Damit HBCD-belastete Abfälle in die Aufbereitungsanlage gelangen können, gilt es sie zu sammeln, vor zu behandel und zu transportieren. Das GWG der Hagedorn-Unternehmensgruppe ist aktuell einer von zwei Hubs in Deutschland, welche die Sammlung und Aufbereitung aus einer Hand künftig übernehmen. „Wir beginnen ab September 2020 mit der Sammlung und Aufbereitung von HBCD-belastetem Styropor für PSLoop“, erklärt Frank Kramer, Geschäftsführer des GWG. „Damit bieten wir unseren Kunden deutschlandweit als einer der ersten ein wirklich nachhaltiges Stoffstrommanagement für diese Abfälle.“

Von den Baustellen gelanngt das HBCD-belastete Styropor in die 8.000 qm große Behandlungshalle des GWG. Wichtig ist, dass das Material bereits während des Rückbaus auf der Baustelle soweit wie möglich von anderen Störstoffen wie Bauschutt, Holz oder Dachpappe getrennt wird. Noch vorhandene Verunreinigungen werden händisch, mittels Bagger und mobiler Windsichteranlagen entfernt. Schließlich gelangt das Material in formstabilen Blöcke in die niederländische Anlage nach Terneuzen.

„Damit PSLoop europaweit zum Erfolg wird, brauchen wir starke und zuverlässige Partner wie das Gütersloher Wertstoffzentrum“, erklärt Alix Reichenecker, Circular Economy Manager bei PSLoop. „Sie stellen mit ihrem Logistiknetzwerk und ihrer Entsorgungsexpertise sicher, dass das Material in entsprechender Qualität gesammelt, aufbereitet und zu uns geliefert wird.“ (jhn)

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