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Kreislaufwirtschaft in sechs Schritten. (Bild: BASF)

Mehrschichtverpackungen kommen im Lebensmittelbereich zum Einsatz, weil sie Produktschutz und Hygiene bieten und die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern. Zudem kommen sie mit wenig Material aus. Sie sind, da sie aus bis zu elf sehr dünnen Schichten bestehen können, deutlich leichter als Monomaterial. Das spart Rohstoffe. Das geringere Gewicht trägt zu niedrigeren CO2-Emissionen bei. Eine große Schwäche der Mehrschichtverpackungen ist aber ihre sehr eingeschränkte Recyclingfähigkeit.

Und genau hier kommt das sogenannte chemische Recycling ins Spiel. Bei diesem Verfahren werden Kunststoffabfälle jeglicher Art in sekundäre Rohstoffe wie Pyrolyseöl oder Monomere umgewandelt, beispielsweise durch thermochemische Prozesse. Mit dem gewonnenen Rohmaterial lassen sich Kunststoffe hergestellen, die theoretisch auch für Lebensmittelanwendungen zum Einsatz kommen können.

Mozzarella-Verpackung Mehrschichtverpackung mit Altplastikanteil

BASF und Partnern gelang es erstmals, eine Verpackung aus chemisch recycelten Kunststoffabfällen für die serielle Produktion herzustellen: Die Molkerei Zott umhüllt ihren Mozzarella mit einem Mehrschichtbeutel, der zu einem Viertel aus diesem chemisch recyceltem Altplastik besteht. Eine Komponente davon stellt BASF als Lieferant aus einem Pyrolyseöl her, das mittels chemischen Recyclings aus haushaltsnahen Kunststoffabfällen gewonnen wird.

Gute Erfolgsaussichten für das chemische Recycling

Die erste serielle Produktion einer Mehrschichtverpackung mit einem Anteil an chemisch recyceltem Kunststoff ist ein wichtiger Meilenstein, berichten Plastics Europe und IK Industrievereinigung Kunststoff. Flankiert wird der Erfolg von der Nachricht, dass auch ein deutscher Hersteller von Fleischerzeugnissen auf das chemische Recycling setzt und künftig eine seiner Kunststoffverpackungen zu zwei Dritteln aus chemisch recycelten Rohstoffen fertigen wird. In einem Pilotprojekt, aus dem auch die neue Mozzarella-Verpackung hervorging, wurde festgestellt, dass prinzipiell auch eine zweite Beutelkomponente aus Kunststoff mit chemischem Recycling hergestellt werden kann. (jhn)

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