Die Leichtbaufasern werden unter anderem mit Polycarbonat, thermoplastischem Polyurethan (TPU) oder anderen thermoplastischen Harzen imprägniert. Covestro, Leverkusen, stellt daraus uni-direktional verstärkte Folien und Platten für die weitere Verarbeitung durch Kunden her. Diese Produkte lassen sich variabel kombinieren. Eine weitere Besonderheit von endlosfaser-verstärkte thermoplastische Verbundwerkstoffen (englisch mit CFRTP abgekürzt): Sie klingen wie Metall und fühlen sich metallisch an, bieten aber die Gestaltungsfreiheit von Kunststoffen.
Weiterer Ausbau des Composites-Standortes geplant
Um das Marktpotenzial zu heben, hat das Unternehmen seine Produktionskapazität deutlich erweitert und das fränkische Markt Bibart zu einem Standort für Hightech-Werkstoffe ausgebaut. Dieser befindet sich in der Nähe von Universitäten, die intensiv an der Weiterentwicklung von Verbundwerkstoffen forschen. Covestro beschäftigt am dortigen Standort derzeit 50 Mitarbeiter und will ihn weiter ausbauen. Insgesamt investierte das Unternehmen einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.
Endlosfaser-verstärkte Verbundwerkstoffe stoßen in vielen Branchen auf Interesse. Dazu gehören die Elektro- und Elektronikindustrie, Autohersteller, Haushaltsgeräteproduzenten und Möbelerzeugern. Ebenso die Medizintechnik, Sportartikler, Schuhhersteller und die Kofferbranche. Daher werden die Bänder und Platten an Kunden in der ganzen Welt geliefert.
Am Anfang stand der Zukauf
Die Geschichte der CFRTP-Composites von Covestro begann mit der Gründung der Thermoplast Composite GmbH im Jahr 2007 in Langenfeld im Rheinland. Bayer Materialscience, wie Covestro zuvor hieß, kaufte das Unternehmen einschließlich Technologie und geistigem Eigentum im März 2015. Kurz darauf zog es nach Markt Bibart. Dort begann dann der Auf- und Ausbau zum heutigen Produktionsstandort. Im Laufe dieses Jahres plant Covestro die Bekanntgabe weiterer Kundenprojekte.