Wittmann_EcoPower-Xpress-400

Schnelllaufende, vollelektrische Spritzgießmaschine für Dünnwandanwendungen (Bild: Wittmann Battenfeld)

Die neue Ecopower Xpress – erstmals vorgestellt als Prototyp auf der K 2016 – wurde im laufenden Geschäftsjahr zur Serienreife entwickelt und steht ab Herbst dieses Jahres in den Schließkraftgrößen 400 und 500 t am Markt zur Verfügung. Bei der Spritzgießmaschine handelt es sich um eine schnelllaufende, vollelektrische Maschine, die vor allem für die Anforderungen der Verpackungsindustrie beziehungsweise für Dünnwandanwendungen konzipiert wurde. Die hochdynamischen Antriebsachsen für Einspritzen, Schließen und Öffnen sind für schnelle Bewegungen und hohe Regelgenauigkeit ausgelegt. Der Einsatz von hochdynamischen Servoantrieben garantiert eine hohe Energieeffizienz.

Die Funktionalität dieser Maschine demonstriert das Unternehmen auf der Fakuma anhand einer Ecopower Xpress 400/3300+, mit der Verschlusskappen aus HDPE mit einem 96-fach-Werkzeug von Plastisud, Castelnaudary, Frankreich, mit einer Zykluszeit von 2,7 s hergestellt werden. Die Kappen werden mit dem Capcooler von Eisbär, Götzis, Österreich, gekühlt und in Boxen abgelegt.

Mehrkomponententechnologie für anspruchsvolle Anwendungen

Der Schwerpunkt des Ausstellungsprogramms liegt dieses Jahr bei Combimould-Maschinen der Power-Serie. Konkret werden zwei Maschinen der servohydraulischen Smart-Power-Reihe und eine für den Spritzguss von Kleinst- und Mikroteilen konzipierte Maschine der vollelektrischen Micro-Power-Reihe mit kompakt integrierter Mehrkomponententechnologie gezeigt.

Auf einer Smart-Power 120/525H/130L wird eine 2-Kompontenanwendung vorgestellt, wobei eine Komponente Thermoplast und die zweite Flüssigsilikon ist. Die Produktion der Teile erfolgt mit einem 4+4-fach-Werkzeug von Silital, Adro, Italien, hergestellt von Linea Stampi, Coccaglio, Italien. Die Teile werden mit einem Roboter W831 von Wittmann mit neuer R9-Steuerung entnommen und auf einem Förderband abgelegt.

Auf einer Smart-Power 60/210H/210S/210V ist eine 3-Komponentenanwendung zu sehen. Mit einem 6-fach-Werkzeug von Geobra Brandstätter, Zirndorf, werden PPT, POM und PA zu einem Playmobil-Schimpansen verarbeitet. Die offene Bauweise der Spritzgießmaschine mit großzügigen Abmessungen und sehr guter Zugänglichkeit eignet sich besonders gut für Mehrkomponentenanwendungen, bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz.

Bei der dritten Combimould-Anwendung handelt es sich um die Herstellung eines 2-Komponenten-Steckers im Tonträgerkopf eines Vinylplattenspielers. Die aus PC und PC elektrisch leitfähig gefertigten Teile werden mit einem 1-fach-Werkzeug von Ortofon, Nakskov, Dänemark, auf einer mit zwei parallelen Spritzaggregaten und einem Drehteller ausgestatteten Micropower 15/10H/10H produziert. Die Teileentnahme und -ablage erfolgt mit einem eigens für diese Maschine konzipierten W8VS4 Scara Roboter. Zudem sorgt ein in die Maschine integriertes Kamerasystem für die vollautomatische Qualitätskontrolle der Teile.

Vernetzung von Maschine und Peripherie

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Vernetzung von Maschine und Peripherie (Bildquelle: Wittmann Battenfeld)

Auf allen auf der Fakuma ausgestellten Exponaten wird die Vernetzung von Maschine und Peripherie mit Wittmann 4.0 realisiert und demonstriert. Erstmals ist neben der Integration von Robotern, Tempro-Temperiergeräten, gravimetrischen Dosiergeräten Gravimax und Flowcon-Durchflussreglern auch die Integration von Wittmann-Aton-Trocknern in die Unilog-B8-Maschinensteuerung möglich.

Im Speziellen wird die Integration in die Maschinensteuerung anhand einer Maschine der vollelektrischen Ecopower-Reihe mit Insiderzelle demonstriert. Auf dieser Maschine, einer Ecopower 160/750 mit 1.600 kN Schließkraft, wird ein Kleiderbügel mit einem 1-fach-Werkzeug von Haidlmair, Nußbach, Österreich, unter Einsatz des Gasinnendruckverfahrens Airmould gezeigt. Auch die Airmould-Schnittstelle ist in die Steuerung integriert. Die Teile werden mit einem Roboter W818 mit neuer R9-Steuerung entnommen und auf das in die Zelle integrierte Förderband abgelegt. Ein Airmould-Center neben der Maschine bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich eingehend mit dem Verfahren auseinanderzusetzen.

Um den Besuchern Wittmann 4.0 noch besser verständlich zu machen, wird anhand einer interaktiven Schautafel die Integration der Peripherie in die Maschinensteuerung anschaulich und gut nachvollziehbar dargestellt. Das Programm des Unternehmens wird auf der Fakuma durch die Präsentation der Service-Leistungen abgerundet. So wird mit der Vorstellung des MES-Systems des neuen MES-Partners, MPDV Mikrolab, Hamm, die Vernetzung der Spritzgießmaschinen und damit Einbindung in die Industrie 4.0 Welt, gezeigt. Als Highlight kann das WIBA-MPDV Smart-Monitoring-Modul auf jedem B8-Bildschirm integriert werden. Damit kann von jeder Spritzgießmaschine der Status aller Maschinen im Netzwerk eingesehen werden. Erstmalig wird die Einbindung einer Spritzgießmaschine über das in Kürze verfügbare Euromap-77/83-Protokoll auf Basis OPC/UA gezeigt. Die Freigabe der neuen EM 77/83 ist von Euromap für Februar 2018 geplant.

Des Weiteren hat der Besucher die Möglichkeit, sich über die Funktionsweise des modernen Maschinenzustands-Überwachungssystems Condition Monitoring System (CMS) und des Webservice 24/7 zu informieren. Im Zuge des CMS werden wichtige Maschinenzustandsdaten mit Sensoren gemessen, in der Maschinensteuerung ausgewertet und mittels MES-System im Unternehmen für planbare Wartung zur Verfügung gestellt.

Halle B1, Stand 1204

 

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